14-Nothelfer-Kapelle Eichenbach

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Die 14-Nothelfer-Kapelle in Eichenbach wurde von 1937 bis 1941 erbaut. Seit 1977 bildet ein Bildrelief aus dem Jahr 1626 den Mittelpunkt einer Kapellenwand, in deren Nischen die Holzfiguren der Vierzehn Nothelfer stehen. Sie wurden in früheren Zeiten um Beistand gerufen, wenn Nöte und Gefahren das Volk bedrohten. Vier weitere Heilige – St. Elisabeth, St. Hedwig, St. Hubertus und St. Michael – zieren die Glasfenster der Kapelle, an der in den Jahren 2002 und 2003 umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden. Seither verfügt die Kapelle über ein elektrisches Läutwerk, und auf dem eingeebneten Kapellenvorplatz finden sich Sitzgelegenheiten.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[1][Bearbeiten]

Zum ehemaligen Masholder Hof, der unterhalb von Eichenbach am Eingang zum Eichenbachtal stand, gehörte eine ebenfalls nicht mehr existierende kleine Kapelle, die den 14 Nothelfern geweiht war. Leo Baur, der im Jahr 1936 eine Wanderung durch die Gegend unternommen hatte, setzte sich dafür ein, dass die heutige Kapelle gebaut wurde und dass die Nothelfer-Skulpturen aus der alten Kapelle, die in einem unbewohnten Haus untergebracht worden waren, dort wieder aufgestellt werden. Trotz erheblicher Widerstände gelang es, eine Baugenehmigung zu bekommen. Das sei im Jahr 1937, also während der Nazi-Diktatur, „sehr außergewöhnlich“ gewesen, so Ortsbürgermeister Heinz Stollenwerk. Die 13 Geschwister von Leo Baur beteiligten sich am Bau der Kapelle, der von 1937 bis 1941 dauerte. Leo Baur hatte dabei die Bauleitung; sein Bruder Ludwig entwarf als Architekt die Baupläne. In einem Flyer, der anlässlich des 80. Jahrestages der Einweihung der Kapelle herausgegeben wurde, heißt es:

Mit unermüdlichem Engagement und Ausdauer arbeiteten die Bewohner von Eichenbach zielstrebig am Bau des Gotteshauses mit: Sämtliche Ausschachtungsarbeiten, das An- und Abfahren der Baumaterialien, viele Handlangerdienste erledigten sie in Gemeinschaft und ohne Entlohnung. Auch Frauen und Kinder scheuten keine Mühen in der Bauphase. Außerdem gewährten die Bewohner von Eichenbach den Bauarbeitern täglich freie Kost.

Handwerker kamen aber auch aus Wershofen und Adenau. Am 5. Mai 1941 wurde die Kapelle dann eingeweiht. Johannes Bach, Pastor der Pfarrei Aremberg, segnete sie. Viele Soldaten, die gerade auf Heimaturlaub waren, nahmen an der Feier teil.

Die Ausstattung der Kapelle wurde weitgehend mit Spenden aus der Familie Baur finanziert:

  • die Glasfenster an den Seitenwänden (eine Stiftung der Brüder Baur)
  • ein Holzkreuz neben der Kapelle mit Corpus Christi aus Tirol (Ernst Baur)

Bewohner von Eichenbach stifteten die Kirchenbänke - zwölf Familien je eine Bank. Die 14 Nothelfer-Figuren, die Leo Baur restaurieren ließ, umrahmen auf der Altarwand ein Relief des gekreuzigten Christus.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Kapelle mehrfach renoviert. Am Pfingstsonntag, 5. Juni 2022, wird das 80-jährige Bestehen der Kapelle gefeiert. Wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich die Feier um ein Jahr. Das Kapellenjubiläum wird mit einer Pfingstandacht ab 14.30 Uhr gefeiert. Anschließend bietet die Gemeinde Eichenbach an der Kapelle Kaffee und Kuchen an. Der Erlös des Festes ist für die Erhaltung der Kapelle bestimmt. Maria-Beatrix Hauck-Hanisch hat zusammen mit Beate Baur eine Broschüre zu Geschichte und Ausstattung der Kapelle erarbeitet, die sie bei der Jubiläumsfeier der Öffentlichkeit vorstellt.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Außen[Bearbeiten]

Innen[Bearbeiten]

Nothelfer-Skulpturen[Bearbeiten]

Fenster[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Eichenbach.de: Kapelle

Fußnoten

  1. Quelle: Ulrike Walden: Großes Engagement für ein kleines Kirchlein - Familie Baur ermöglichte den Bau der 14-Nothelfer-Kapelle in Eichenbach – Feier an Pfingsten, in: Rhein-Zeitung vom 1. Juni 2022