1814

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Durch Freiherr vom Steins Reformen in den Jahren 1807 und 1808 wurden die Bauern in Preußen und ab 1814 auch die Bauern in der Rheinprovinz frei.
Bei einem Brand im August des Jahres 1814 wurden Wohnhaus, Teile der Henks Mühle in Niederzissen zerstört.
Während der Zeit der napoleonischen Herrschaft, von 1789 bis 1814, war Ramersbach dem Kanton Wehr im Rhein-Mosel-Departement zugeordnet.
Joseph August Lenné (* 1814, † 1894), Vorgänger von Felix Rütten, wurde auf dem Friedhof Bad Neuenahr beigesetzt.

Das Jahr 1814 im Kreis Ahrweiler ...


Ereignisse[Bearbeiten]

  • Im Jahr 1814 besetzen alliierte Truppen das Gebiet des Kreises Ahrweiler. Von 1798 bis 1814 gehört Ahrweiler zum Rhein-Mosel-Departement und ist französische Kantonshauptstadt im Arrondissement Bonn. Am 3. Januar 1814 ziehen die Russen in Ahrweiler ein.
  • 4. Januar: Kosaken befreien Sinzig von den Franzosen. Nachdem Napoleons Armee im Jahr zuvor bei der Leipziger Völkerschlacht geschlagen worden war, wurden die französisch besetzten Gebiete von preußischen, russischen und österreichischen Truppen befreit. Am 3.und 4. Januar 1814 erreichten russische Truppen Sinzig. Vor dem Leetor kommt es zu Scharmützeln zwischen russischen Kosaken und französischen Truppen.
  • Der französische Geograf Oberst Jean Joseph Tranchot nahm zwischen 1801 und 1814 auf persönlichen Befehl Napoleons die Rheinlande topografisch auf (Topographische Aufnahme der Rheinlande, „Tranchot-Karte“).
  • Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein hatte feste Bindungen in die Ahr-Region, insbesondere zur Burg Landskron. In Bodendorf, wo heute eine Brücke über die Ahr seinen Namen trägt, besaß er ein kleines Weingut.[1] Durch Steins Reformen in den Jahren 1807 und 1808 wurden die Bauern in Preußen und ab 1814 auch die Bauern in der Rheinprovinz frei und ihre Gemeinden selbstständig. Dadurch sorgte Stein für eine spürbare Aufwärtsentwicklung in den Dörfern.
  • Während der Zeit der napoleonischen Herrschaft, von 1789 bis 1814, war Ramersbach dem Kanton Wehr im Rhein-Mosel-Departement zugeordnet. Nach der Übernahme durch das Königreich Preußen gehörte der Ort von 1816 an zur Bürgermeisterei Königsfeld im neu gebildeten Kreis Ahrweiler.[2]
  • Bei einem Brand im August des Jahres 1814 wurden Wohnhaus, Scheune und Stallungen der Henks Mühle in Niederzissen zerstört. Die Mühle selbst blieb erhalten.
  • Der spätere Arzt, Balneologe und herzoglich sächsische Hofrat Karl Otto Jakob Ewich wurde am 13. Februar 1814 in Barmen geboren. Auf Schloss Burgbrohl, das sein Vater im Jahr 1845 gekauft hatte, richtete Ewich eine Landarzt-Praxis ein.
  • Joseph August Lenné (* 1814, † 1894), Vorgänger von Felix Rütten, war von 1863 bis 1893 Kurdirektor in Bad Neuenahr. Häufig wird er mit Peter Joseph Lenné verwechselt, dem berühmten Generaldirektor der Königlichen Gärten von Potsdam. Beide, also August und Peter Joseph Lenné, entstammten einer bekannten Bonner Familie, aber der unter Kurdirektor Felix Rütten angelegte Lenné-Park Bad Neuenahr ist dem ehemaligen Kurdirektor August Lenné, Rüttens Vorgänger, gewidmet. Lenné wurde auf dem Friedhof Bad Neuenahr beigesetzt.[3]
  • Während der Franzosenzeit (1794 bis 1814) diente das Wolffsche Haus in Ahrweiler französischen Offizieren und Beamten als Unterkunft – bis sie im Januar 1814 das Feld für die siegreichen Russen räumen mussten.
  • Das 1714 erbaute Burg-, Amts- und Schulhaus in Altenahr war kurkölnisches Amtshaus, von 1797 bis 1799 des französischen Kantons Altenahr, ab 1814 Sitz des preußischen Bürgermeisters und von 1822 bis 1910 Schule von Altenahr. Von 1994 bis 1996 wurde das Gebäude restauriert.
  • Während der Franzosenzeit, also in den Jahren von 1794 bis 1814, wurde die Stadtbefestigung von Sinzig von der französischen Revolutionsarmee geschleift; die Stadttore wurden zerstört. 1817 wurden die Türme bis in die Höhe der Stadtmauer abgetragen. 1837 ist die Genehmigung zum Abriss der Stadtmauer erteilt worden, die anschließend jedoch nur abschnittsweise umgesetzt wurde.[4]
  • In der bergseitigen Stützwand neben der Hardtstraße in Kempenich befindet sich ein mit 1814 bezeichnetes Wegkreuz. Dabei handelt es sich um das Grabkreuz von „LORENS BOCKSHECKER VON ENGEL“, wie es in der Kreuzinschrift heißt. Laurentius Bockshecker (* 1760) aus Engeln starb am 8. Februar 1814. Seine Tochter Anna Maria Bockshecker (* 1800) starb 1825. Sie war verheiratet mit Johann Jakob Wilms (* 1795) aus Kempenich und hatte den Sohn Bernhard Wilms (* 1822). Der war der Vater von „Flennes“ Johann Wilms (* 1865), der wiederum der Vater von Maria Louise Wilms (* 1920) war, die Josef Grones heiratete. Ihr Sohn Uwe wohnt heute im Haus an der Hardtstraße.[5]

Jahrestage[Bearbeiten]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

  • Albert Federle: Der Abzug der Franzosen aus Remagen im Januar 1814, in: Jahrbuch des Kreises Ahrweiler 1937, S. 114
  • Als die Kosaken nach Remagen kamen - In alten Chroniken geblättert - Bewegte Zeiten vor 165 Jahren - Aufatmen am 2. Januar 1814, in: Rhein-Zeitung 34/1979 vom 28. Februar 1979

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: 1814

Fußnoten

  1. Quelle: Walther Ottendorff-Simrock: "Als schönste Erinnerung bleibt mir dies prächtige Ahrtal..." - Wolfgang Müller in Bodendorf und Bad Neuenahr', in: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 1962
  2. Quelle: Jochen Tarrach: 1025 Jahre: Ramersbach ist heute noch Grenzort – Der Ort wurde in einer Urkunde von Kaiser Otto III. vor 1025 Jahren erstmals schriftlich genannt, in: Rhein-Zeitung vom 14. September 2017
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Bedauern unter bekannten Kurstädtern: Legt Neuenahr keinen Wert auf sein Erbe?, rhein-zeitung.de, 13. Dezember 2020
  4. Quelle: ahrtal.de: Audioguide Mühlenbachkreuz, gesehen am 26. August 2022
  5. Quelle: Jochen Seifert: Kreuze und Bildstöcke rund um Kempenich (Manuskript), 53 Seiten, 25. Dezember 2020, S. 9