Andrea Nahles

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Im Frühjahr 2019 musste sich Andrea Nahles vor dem Narrengericht Sinzig verantworten.
Wahlplakat zur Bundestagswahl 2017
Andrea Nahles - Plakat aus dem Bundestagswahlkampf 2009.
Plakat aus dem Bundestagswahlkampf 2013
Andrea Nahles bei der Eröffnung einer Ausstellung mit Arbeiten von Behinderten
Andrea Nahles und ihr Team aus dem Bundestagswahlkreis Ahrweiler-Mayen im Januar 2010 in Berlin.

Andrea Nahles (* 20. Juni 1970 in Mendig) war Bundestagsabgeordnete und dann Bundesministerin für Arbeit und Soziales und SPD-Bundestagsabgeordnete für den Bundestagswahlkreis Ahrweiler-Mayen (199).


Vita[Bearbeiten]

Arbeit in der SPD[Bearbeiten]

Andrea Nahles stammt aus einer Handwerkerfamilie, in der Politik zunächst keine große Rolle spielte. Weil in ihrem Wohnort Weiler kein Jugendtreff eingerichtet wurde, gründete Andrea Nahles 1988, im Alter von 18 Jahren, mit Gleichgesinnten den SPD-Ortsverein, in dem sie den Vorsitz übernahm. „Damals gab es viel Wirbel im Dorf. Meine Eltern waren gar nicht begeistert“, erinnerte sie sich in einem Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Die Gründung eines Jugendtreffs konnte sie jedoch nicht erreichen. Aber die Skepsis ihrer Eltern gegenüber der Politik wich nach und nach. Und nach ein paar Jahren wurden auch sie Mitglieder der SPD.[1]

1993 wurde Andrea Nahles Landesvorsitzende der Jusos in Rheinland-Pfalz, 1995 bis 1999 dann Bundesvorsitzende der Jusos. Von 2000 bis 2009 war sie Kreisvorsitzende der SPD Mayen-Koblenz, seit 1997 ist sie Mitglied im SPD-Parteivorstand, seit 2003 im Präsidium der SPD. Von 2007 bis 2009 war sie stellvertretende Parteivorsitzende. Von 2009 bis 2013 leitete sie als Generalsekretärin der SPD die Wahlkämpfe der SPD sowie die Organisation der Parteizentrale (Willy-Brandt-Haus).

Arbeit im Deutschen Bundestag und in der Bundesregierung[Bearbeiten]

Andrea Nahles war Mitglied des Bundestages 1998 bis 2002 sowie ab 2005; von November 2007 bis November 2009 war sie arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in der letzten Großen Koalition; nach der Bundestagswahl 2013 wurde sie zur Bundesministerin für Arbeit und Soziales ernannt.

Andrea Nahles ist studierte Germanistin mit einem Magisterabschluss der Universität Bonn. Sie ist katholisch, verheiratet und Mutter einer Tochter.

Als sie 30 Jahre alt war, fing Andrea Nahles mit dem Reiten an. Wegen Hüftproblemen war ihr therapeutisches Reiten empfohlen worden. Tatsächlich besserten sich ihre Beschwerden. Weil ihr das Reiten Spaß gemacht hatte, blieb sie dabei. Über eine Zwangsversteigerung kam sie an ein eigenes Pferd. Und auch als Bundesministerin schwingt sie sich regelmäßig in den Sattel und nimmt nach wie vor Reitunterricht. Dazu kommt Andrea Nahles alle zwei Wochen zur Reitschule Weidengarten in ihrem Heimatort Weiler. Dort ist ihr Friesen-Wallach untergebracht und wird versorgt, wenn sie keine Zeit für das Pferd hat.[2]

Als die SPD nach der historischen Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 2017 aus der Regierungskoalition ausschied und in die Opposition wechselte, wurde die zu dieser Zeit 47-jährige Andrea Nahles zur Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Nahles erhielt 137 von 152 abgegebenen Stimmen ihrer Fraktionskollegen. 14 Abgeordnete stimmten gegen die Parteilinke. Es gab eine Enthaltung. Das kam einer Zustimmung von rund 90 Prozent gleich. Es war das erste Mal in der Geschichte der SPD, dass eine Frau die SPD-Fraktion anführt. Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte Nahles als Fraktionschefin vorgeschlagen.[3]

Rückzug aus der Bundespolitik[Bearbeiten]

Anfang Juni 2019 trat Andrea Nahles als SPD-Partei- und Fraktionschefin zurück; ihr Bundestagsmandat werde sie ebenfalls niederlegen, hieß es.[4]

Zum 1. August 2020 übernahm Andrea Nahles die Leitung der Bundesagentur für Post und Telekommunikation.[5]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Andrea Nahles: Frau – gläubig – links! Was mir wichtig ist, 240 Seiten, 2009

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Anne Fuhrmann: Andrea Nahles will weiter für gerechte Löhne kämpfen – Arbeitsministerin ist Direktkandidatin der SPD und hat noch einige Ziele, in: Rhein-Zeitung vom 8. September 2017
  2. Quelle: Anne Fuhrmann: Andrea Nahles will weiter für gerechte Löhne kämpfen – Arbeitsministerin ist Direktkandidatin der SPD und hat noch einige Ziele, in: Rhein-Zeitung vom 8. September 2017
  3. Quelle: ©2017 Andrea Nahles zur Union „Ab morgen kriegen sie in die Fresse!“, rundschau-online.de vom 27. September 2017
  4. Siehe auch: Günther Schmitt: Umfrage zum Nahles-Rückzug: Stimmen aus dem Kreis Ahrweiler zu Nahles, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Juni 2019
  5. Quelle: Uli Fricker: Was macht eigentlich Andrea Nahles? Die ehemalige SPD-Chefin hatte gestern ihren ersten Arbeitstag als Behördenchefin, suedkurier.de, 4. August 2020