Bianca Vogel

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Bianca Vogel (Dritte von links) beim Contergan-Solidaritätsfest "Nobody's perfect" am 10. August 2010 im Sinziger Schloss.
Bianca Vogel und Regisseur Niko von Glasow bei Dreharbeiten für den Film “Nobody’s Perfect”
Bianca Vogel (4. von links), Regisseur Niko von Glasow (vorne, 3. von rechts) und Darsteller bei Dreharbeiten für den Film “Nobody’s Perfect”
Bianca Vogel (rechts) bei einem Besuch der Remagener Galerie Artspace K 2 mit Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Dritte von rechts), Galerist Christoph Noebel und anderen.

Bianca Vogel (* 24. Februar 1961) aus Sinzig, bis zum Frühjahr 2018 Erzieherin in der Städtischen Kindertagesstätte "Max und Moritz" Bad Bodendorf, ist eine der erfolgreichsten deutschen contergangeschädigten Dressurreiterinnen.


Vita[Bearbeiten]

Bianca Vogel kam als Contergan-Kind zur Welt - ohne Arme und mit Hüftschäden. Mit zehn Jahren entdeckte sie ihre Liebe zum Reitsport. Seit 1985 startet sie auf Reit-Turnieren - auch im ganz normalen Wettkampf mit Nichtbehinderten. 1991 gewann sie bei der ersten Dressur-Weltmeisterschaft im Behindertensport überhaupt Gold im Einzel und mit der Mannschaft. Das Jahr 1994 brachte die Teilnahme an der dritten Weltmeisterschaft im Behindertensport in England.

Bei den Sommer-Paralympics 1996 in Atlanta schnitt sie mit einem 8. Platz in der Kür ab. 1999 gewann sie bei der Weltmeisterschaft im Dressurreiten in Dänemark mit ihrer Stute Galatee zweimal Gold in der Pflicht und Kür sowie Silber mit der Mannschaft.

Am 14. Januar 2000 wurde sie in Trier als erste behinderte Leistungssportlerin zur Sportlerin des Jahres des Landes Rheinland-Pfalz gekürt - nach Heike Drechsler, der Weitspringerin aus Gera, und vor Steffi Jones vom Frauenfußball-Bundesligisten Sportclub 07 Bad Neuenahr e.V.. Ministerpräsident Kurt Beck überreichte ihr diese Auszeichnung.

Bei den Sommer-Paralympics 2000 in Sydney schaffte Bianca Vogel einen zehnten Platz in der Kür und Platz sechs in der Mannschaftswertung.

An den Sommer-Paralympics 2004 in Athen im Jahr 2004 nahmen fünf Reiterinnen des Deutschen Teams für Behindertensport-Dressur mit ihren eigenen Pferden teil. Am Prüfungstag musste das Pferd Fabiola von Hannelore Brenner auf Grund einer Huflederhautentzündung aus dem Wettbewerb genommen werden. Es war ihr deshalb nicht möglich, auf ihrem Pferd zu starten. Das Reglement ermöglichte es ihr trotzdem, die Kür zu reiten - aber nur auf einem Pferd des Deutschen Teams. Dieses Pferd durfte allerdings nicht von einem Reiter mit dem selben Behinderungsgrad stammen. Kurzerhand stellte Bianca Vogel ihr Pferd Roquefort 16 zur Verfügung, obwohl das Pferd dann zu fünf statt vier Prüfungen starten und sich auf eine andere Behinderung einstellen musste. Hannelore Brenner gelang es sogar, mit Roquefort 16 in ihrer Schadensklasse eine Silbermedaille in der Kür zu gewinnen. Bianca Vogel selbst gewann mit Roquefort 16 zwei Silbermedaillen. Das Pferd von Bianca Vogel bewies seine Qualität im Behindertensport somit ein weiteres Mal und war das erfolgreichste Pferd des Deutschen Teams bei den Sommer-Paralympics 2004 in Athen. Wegen ihres sportlichen Verhaltens erhielt Bianca Vogel bei der „Paralympics Night“ im Oktober 2005 in Düsseldorf den Fair Play-Preis des Bundesinnenministers.

Seit 1983 arbeitet die in Sinzig wohnende Bianca Vogel als Erzieherin in der Städtischen Kindertagesstätte "Max und Moritz" Bad Bodendorf.

Sportliche Erfolge[Bearbeiten]

  • Paralympics
    • 2004: 1 x Silbermedaille (Einzelbewerb), 1 x Silbermedaille (Mannschaft)
  • Weltmeisterschaften
    • 1991: 1 x Goldmedaille (Einzelbewerb), 1 x Goldmedaille (Mannschaft)
    • 1999: 2 x Goldmedaille (Einzelbewerb), 1 x Silbermedaille (Mannschaft)
  • Deutschen Meisterschaften
    • 2003: 1 x Bronzemedaille
    • 2004: 1 x Silbermedaille

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]