Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH Brohl-Lützing

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Blick vom Hafendamm auf das Firmengelände
Martin Schilling wurde zum 1. August 2022 Geschäftsführer des Familienunternehmens, wo er seitdem die Bereiche Einkauf, Verwaltung und Produktion verantwortet.
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Die Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH Brohl-Lützing ist ein in 4. und 5. Generation familiengeführtes Mineralbrunnen-Unternehmen mit Firmensitz in Brohl. Der im Jahr 1909 gegründete Betrieb gehört heute mit rund 100 Millionen Füllungen jährlich zu den führenden Mineralwasserbrunnen in Deutschland. Neben der Marke Brohler wird mit Brohler Gourmet eine Gastronomielinie angeboten, die in der Medium-Version mehrfach international ausgezeichnet wurde – zuletzt 2017 mit dem Taste Award vom International Taste & Quality Institut in Brüssel. Zum Produktportfolio gehören außerdem Schorlen, Erfrischungsgetränke, das Heilwasser St. Margareten sowie die Marke Steinsieker.[1]


Anschrift[Bearbeiten]

Koblenzer Straße 71-73

Postfach 66

56654 Brohl-Lützing (Ortsteil Brohl)

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Ansprechpartnerin[Bearbeiten]

Evelyn Büschemann, E-Mail e.bueschemann@brohler.de

Leitung[Bearbeiten]

Chronik[Bearbeiten]

Bereits im Jahr 1593 wurde die Sauerquelle zu Brohl vom „Doktor der Arzney“ Jakobus Theodorus mit begeisterten Worten urkundlich erwähnt: „Das Wasser reinigt und stärkt den Körper.“

Lange Zeit wurde die Quelle nur von den Bewohnern der Umgebung genutzt. Erst mit der Gründung des Brohler Mineral- und Heilbrunnens im Jahre 1909 durch den Duisburger Reeder Karl Schroers begann der Ausbau zu einem Brunnenbetrieb. Und bald schon schätze der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. das Mineralwasser aus Brohl.

Im Jahr 1984 erweiterte der Brohler Brunnen seine Mineralwasserpalette um die calciumreichen Wässer aus dem westfälischen Bauernbad Steinsiek bei Löhne.

Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz und damit Chef der Oberen Wasserbehörde, überbrachte Betriebsleiter Hubert Letzeisen und Geschäftsführer Markus Schilling im November 2015 eine Genehmigung zur Entnahme von Mineralwasser aus fünf Quellen in der Umgebung von Brohl für weitere 30 Jahre. Die gehobene wasserrechtliche Erlaubnis wurde öffentlich bekannt gemacht. "Die Entnahmeerlaubnis bietet dem Betrieb ökonomische Sicherheit und trägt zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Geschäftsentwicklung bei", sagte Kleemann in Brohl. Das mittelständische Unternehmen dürfe aus der Quelle 8, der Rheintalquelle, der Oranienquelle, der Karlsquelle 1 und der Karlsquelle 2 insgesamt 245.000 Kubikmeter Mineralwasser pro Jahr nutzen. Im Jahr 2014 förderte die Firma insgesamt rund 55.000 Kubikmeter Mineralwasser und 35.000 Kubikmeter Brauchwasser aus den Brunnen. Die Genehmigung ermögliche somit künftige Produktionssteigerungen", so Kleemann weiter. Im Bereich der SGD Nord werde Trinkwasser aus insgesamt mehr als 1500 Brunnen und Quellen gewonnen.[4]

Im Jahr 2018 stellte die Firma Rhodius bei der Gemeinde den Antrag, dort, wo sich bis dato das Freiluft-Leergutlager befand, eine Halle bauen zu dürfen. „Die neue Halle soll unmittelbar an die bestehende Vollgutlagerhalle angeschlossen werden und das Grundstück gesamtheitlich beanspruchen“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 1. Oktober 2018. Für das Projekt wollte Rhodius auch mehrere angrenzende Wohngebäude abreißen, die das Unternehmen zwischenzeitlich erworben hatte. Sobald die neue Halle steht, sollen die betrieblichen Abläufe optimiert werden, so der Architekt und Stadtplaner Dirk Strang das Vorhaben gegenüber dem Bauausschuss der Gemeinde. Der Neubau solle auch dazu dienen, die Lärmbelastung durch Be- und Entladevorgänge sowie die Fahrgeräusche der Gabelstapler für die Anwohner zu verringern. Der technische Betriebsleiter der Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH, Hubert Letzeisen, bestätigte, mit dem neuen Betriebsgebäude sei auch eine Kapazitätssteigerung geplant, wie die RZ weiter berichtete. Um den Neubau zu genehmigen, muss die Ortsgemeinde den Bebauungsplan „Mittelstraße“ ändern. Der Bauausschuss empfahl dem Gemeinderat, diese Änderung – unter der Maßgabe, dass die Fassade der ortsbildprägenden Halle begrünt wird.[5]

Das Magazin Öko-Test veröffentlichte im Mai 2020 die Ergebnisse einer Analyse von 100 Medium-Mineralwässern aus ganz Deutschland. Dabei schnitten 51 Mineralwässern mit „sehr gut“ ab. 18 Quellen waren durch Verunreinigungen beeinträchtigt. Vier Mineralwässer fielen durch – darunter „Brohler Medium“ von der Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH Brohl-Lützing und „Apollinaris Medium“ von der Coca Cola AG Bad Neuenahr – beide aus dem Kreis Ahrweiler. Der Test zeigte, dass „Apollinaris Medium“ mehr Bor enthält, als in Trinkwasser erlaubt ist. Mineralwässer dürfen zwar mehr Bor enthalten als Trinkwasser, die Öko-Tester orientierten sich aber am strengeren Trinkwasser-Grenzwert. Diese Vorgehensweise werde auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlen. Tierstudien hätten gezeigt, dass Bor entwicklungs- und fortpflanzungsschädigende Effekte haben kann. „Apollinaris Medium“ wurde deshalb von den Testern als „ungenügend“ bewertet. „Brohler Medium“ ist von Öko-Test als „mangelhaft“ bewertet worden. Denn die Tester fanden in dem Wasser aus der Karlsquelle in Brohl-Lützing Abbauprodukte eines Pestizides sowie Spuren eines künstlichen Süßstoffs.[6]

Brohler Mineralbrunnen wie Coca-Cola wiesen die Kritik an ihren Produkten zurück und verwiesen auf Analysen ihrer Produkte, die zu völlig anderen Ergebnissen führen als die von Öko-Test. Die Bor-Werte bei Brohler Medium seien nicht erhöht. Sie lägen vielmehr nicht nur innerhalb der gültigen Grenzwerte, sondern sogar unter dem von Ökotest willkürlich gewählten Grenzwert von 500 Mikrogramm. Thorsten Huber, Marketingleiter des Brohler Mineral- und Heilbrunnens, sagte gegenüber dem General-Anzeiger: Weil die Ökotest-Analysen für Brohler nicht nachvollziehbar gewesen seien und von den Brohler bekannten Analysen deutlich abweichen, habe Brohler die Rückstellmuster aus der gleichen Charge wie das Ökotest-Muster nochmals analysieren lassen. Dabei habe das Unternehmen die Rückstellmuster des kompletten Abfülltages prüfen lassen. Dabei seien sechs identische Proben von den beiden unabhängigen und akkreditierten Instituten Romeis sowie SGS Fresenius geprüft worden. Beide Institute könnten die Analysen von Ökotest unabhängig voneinander nicht bestätigen. Huber weiter: „Für uns ist es unbegreiflich, wie die Laborergebnisse von zwei angesehenen Instituten einfach ignoriert werden konnten und ein Familienunternehmen mit seinem Produkt öffentlich an den Pranger gestellt und in Misskredit gebracht werden kann.“ Kritik an den Ökotest-Ergebnissen gab es auch von pollinaris. Die Kriterien, die Ökotest für seine Bewertung von Apollinaris Medium zugrunde legt, seien subjektiv, teilte Konzernsprecherin Christina Witt dem General-Anzeiger (GA) mit. Die regelmäßig durchgeführten internen Kontrollen hätten „keine auffälligen Abweichungen von der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung ergeben“, wie es im GA hieß.[7]

Markus Schilling war bis zu seinem Wechsel in den Ruhestand am 31. Juli 2022 Geschäftsführer des Brunnenunternehmens, wo er die Bereiche Einkauf, Verwaltung und Produktion verantwortete. Sein Sohn Martin trat dort zum 1. August 2022 seine Nachfolge an. Zusammen mit seinem Cousin David (Geschäftsführer Marketing und Vertrieb) leitet Martin Schilling das Familienunternehmen in fünfter Generation.[8]

Produktpalette[Bearbeiten]

Das Produktangebot besteht aus den Mineral- und Heilwässern der Marken Brohler und Steinsieker, einem der calciumreichsten Mineralwässer Deutschlands. Abgerundet wird das Angebot durch Erfrischungs- und Wellnessgetränke.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Thorsten Huber ist neuer Marketingleiter beim Brohler Mineral- und Heilbrunnen, about-drinks.com vom 2. Februar 2018
  2. Quelle: Thorsten Huber ist neuer Marketingleiter beim Brohler Mineral- und Heilbrunnen, about-drinks.com vom 2. Februar 2018
  3. Quelle: Thorsten Huber ist neuer Marketingleiter beim Brohler Mineral- und Heilbrunnen, about-drinks.com vom 2. Februar 2018
  4. Quelle: Brohler Mineral- und Heilbrunnen - Brunnen fördert weitere 30 Jahre, general-anzeiger-bonn.de vom 6. November 2015
  5. Quelle: Martin Boldt: Brohler Mineralbrunnen will neue Halle – Leergut soll nicht mehr unter freiem Himmel stehen – Wohnhäuser müssen weichen, in: Rhein-Zeitung vom 1. Oktober 2018
  6. Quelle: Birgit Hinsch/Meike Rix: Mineralwässer-Test: Fast jede fünfte Quelle ist verunreinigt, oekotest.de, 28. Mai 2020
  7. Quelle: Victor Francke: Mineralwasser in Bad Neuenahr im Test: Apollinaris und Brohler Mineral- und Heilbrunnen wehren sich gegen Ökotest-Urteile, general-anzeiger-bonn.de, 4. Juni 2020
  8. Quelle: Generationswechsel bei Brohler abgeschlossen, Pressemitteilung der Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH Brohl-Lützing/Thorsten Huber vom 1. August 2022