Charlotte Hager

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Flyer für die Kommunalwahl 2014

Charlotte Hager (CDU) aus Koisdorf war vom Frühjahr 1999 bis Februar 2019 Beigeordnete der Stadt Sinzig. Daneben war sie Mitglied des Kreistages, war Kreisbeigeordnete, engagierte sich in der CDU, in Kirche und Ortsvereinen.


Anschrift[1][Bearbeiten]

Ahrenthaler Straße 46

53489 Sinzig-Koisdorf

Kontakt[Bearbeiten]

E-Mail charlotte.hager@cdu-aw.de

Nominierungen[Bearbeiten]

Bei einer Vertreterversammlung des CDU-Kreisverbands Ahrweiler am 5. November 2013 im Gemeindehaus Dernau wurde Hager auf den sechsten Platz der insgesamt 46 Positionen aufweisenden Kandidatenliste für die Wahl des Kreistages Ahrweiler im Rahmen der Kommunalwahl 2014 gewählt.[2]

Auszeichnung[Bearbeiten]

Im Oktober 2001 wurde Charlotte Hager vom rheinland-pfälzischen Innenminister Walter Zuber mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet.

Vita[Bearbeiten]

Hager wurde 1979 erstmals in der Sinziger Kommunalpolitik aktiv. Im Jahr 1999 ist sie erstmals zur Beigeordneten gewählt worden. 1984 ist sie erstmals in den Stadtrat Sinzig gewählt worden.

Im Februar 2019 legte die zu dieser Zeit 77-jährige Charlotte Hager ihr Amt als Beigeordnete der Stadt Sinzig vorzeitig nieder. Als Erster Beigeordneter der Stadt Sinzig sei ihr eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bürgermeister Andreas Geron nicht mehr möglich, berichtete der General-Anzeiger (GA). „Das Verhalten mir gegenüber kenne ich von Gerons drei Amtsvorgängern so nicht“, sagte sie dem General-Anzeiger. Seit Gerons Amtsantritt im Januar 2018 sei Hager „in keine die Verwaltung oder die Ortspolitik betreffende Entscheidungen mit einbezogen oder rechtzeitig informiert worden“, berichtete der GA weiter. Hager selbst: „In der Regel wurde in öffentlichen Sitzungen die Bürgerschaft oder in nichtöffentlichen Sitzungen der Rat informiert, ohne dass ich von den Vorgängen vorher in Kenntnis gesetzt wurde.“ Im Vertretungsfall sei Gerons Schreibtisch stets verschlossen geblieben. Deshalb habe die Erste Beigeordnete als Vertreterin des Stadtchefs davon ausgehen müssen, „dass dort Geheimnisse liegen, die der Bürgermeister vor seiner Stellvertreterin verbergen wollte“. Bei gemeinsamen öffentlichen Auftritten habe Bürgermeister Geron sie meistens ignoriert. Hager habe deshalb den Eindruck, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Gerons Seite nicht gewünscht sei. Über eines habe sich Hager besonders geärgert und gewundert: über die Bitte des Stadtchefs nämlich, einen Brief an Helga Schmitt-Federkeil, Vorsitzende der Wählerunion Sinzig, zu unterzeichnen, weil er selbst in der Angelegenheit – eine von der Wähler-Union angestrebte Bürgerbefragung zum geplanten Nahversorgungszentrum Sinzig – befangen sei. Geron habe Hager darauf hingewiesen, dass sie als seine Vertreterin verpflichtet sei, den Brief zu unterzeichnen. Dabei habe sich selbst erhebliche Bedenken gehabt, was die inhaltliche Richtigkeit des Schreibens betrifft.[3] Der Rhein-Zeitung gegenüber argumentierte Charlotte Hager nach ihrem Rücktritt, „das Vertrauen zwischen Bürgermeister Andreas Geron und mir stimmt nicht. Wir haben zu unterschiedliche Auffassungen.“ Geron „macht Sachen, die ich nicht nachvollziehen kann beziehungsweise die für mich abwegig sind. Das kann ich nicht dulden. Das ist einfach zu heftig.“ In den vorangegangenen Monaten habe sich bei ihr viel aufgestaut. „Er ignoriert mich“, fasste Hager zusammen.[4] In einer Diskussion auf Facebook gingen die Einschätzungen und Meinungen denkbar weit auseinander. Mutlu Akdas etwa schrieb, Hagers Rücktritt sei bereits der zweite große Verlust nach dem Rücktritt von René Zerwas als Vorsitzenden der CDU-Stadtratsfraktion zum Jahresende 2017. Rainer Wolf hingegen schrieb: „Die alten Seilschaften gehen... natürlich nicht ohne nachzutreten.“ Einen ähnlichen Standpunkt vertrat Gerd Maurer: Er schrieb, alte Seilschaften hätten schon so manchen Neuanfang zunichte gemacht. Die CDU tue sich anscheinend schwer scher damit, einen gewählten und parteilosen Bürgermeister zu akzeptieren. Und Hanns Stüßer meinte, Hager habe „das System Kroeger wesentlich unterstützt.“ Ihr Rücktritt sei deshalb „eine längst fällige Entscheidung.“

Bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz am Freitag, 8. Februar 2019, wiesen Bürgermeister Andreas Geron und sein Büroleiter Christian Weidenbach die von Charlotte Hager gegen den Bürgermeister erhobenen Vorwürfe entschieden zurück. Weder habe er – wie von Hager dargestellt – seine Vertreterin zu einer Unterschrift unter ein städtisches Schreiben genötigt, noch sei deren Unterschrift im Nachgang eingescannt worden, obwohl Hager erhebliche Bedenken zum Inhalt des Schreibens vorgetragen habe. Eine eingescannte Unterschrift Hagers unter dem besagten Brief gab es Weidenbach und Geron zufolge gar nicht. In dem zweiseitigen Schriftstück sei lediglich auf dem ersten Blatt in der Anschrift der Name „Helga“, der ursprünglich am Ende mit einem E versehen war, korrigiert worden. Anschließend sei die korrigierte erste Seite zur zweiten Seite mit der Originalunterschrift von Charlotte Hager hinzugefügt worden. „Aus einem E wurde ein A, deswegen sitzen wir hier“, sagte Geron. Es entspreche auch nicht der Wahrheit, dass es am 21. Januar ein Gespräch zwischen ihm und Hager gegeben habe, in dessen Verlauf das strittige – von Hager zu unterzeichnende – Schreiben thematisiert worden sei. „Das Gespräch hat nicht stattgefunden“, sagte Geron. Gegenüber der Beigeordneten sei ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet worden. „Wie soll ich da vertrauen?“, fragte Geron. Charlotte Hager habe 16 Jahre lang eng mit dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Kroeger zusammengearbeitet, gegen den sowohl wegen einer Dienstwagenaffäre als auch wegen Mobbingvorwürfen ermittelt werde. Geron stellte fest: „Man hat mich alleine gelassen mit einer Beigeordneten, die in einen Untreuevorwurf verwickelt ist.“ Deshalb sei wohl nachvollziehbar, dass Hager in Vertretungszeiten im Bürgermeisterbüro des Rathauses einen abgeschlossenen Schreibtisch vorgefunden habe. „Es liegen dort Unterlagen zur Dienstwagenaffäre“, so Geron.[5]

Bei der konstituierenden Sitzung des Kreistags Ahrweiler nach der Kommunalwahl 2019 wurde Charlotte Hager, die aus dem Kreistag ausschied, für 25-jährige Mitgliedschaft im Kreistag mit einer Ehrenurkunde des Landkreistags Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[6]

Funktionen und Mandate[Bearbeiten]

  • 1979 Mitglied des Ortsbeirats Koisdorf
  • ab 1984 bis 1999 Mitglied im Sinziger Stadtrats und mehrerer Ausschüsse
  • seit 1994 Mitglied des Kreistages
  • gehört dem Beirat der Volkshochschule Sinzig an
  • engagiert sie sich in Gremien der CDU, in der Kirche und in mehreren Ortsvereinen
  • Beigeordnete der Stadt Sinzig (erstmals seit Frühjahr 1999, im August wiedergewählt)
  • Beigeordnete des Kreises Ahrweiler (erstmals seit August 1999)
  • Mitglied des Kreistags Ahrweiler (2009-2014).
  • Mitglied des Werksausschusses Schul- und Gebäudemanagement des Kreises Ahrweiler (2009-2014).

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: cdu-aw.de: Kreistagsfraktion
  2. Quellen: Frieder Bluhm: CDU eröffnet Kampf um den Kreistag - Kommunalwahl Liste für 2014 beschlossen – Vertreterversammlung in Dernau, in: Rhein-Zeitung vom 7. November 2013, und Victor Francke: CDU im Kreis Ahrweiler: 144 Vertreter nominierten ihre Kandidaten für die Kreistagsliste, general-anzeiger-bonn.de vom 7. November 2013
  3. Quelle: Victor Francke: Hinter den Rathaus-Kulissen brodelt es – Sinzigs Erste Beigeordnete Charlotte Hager tritt zurück, general-anzeiger-bonn.de vom 6. Februar 2019
  4. Quelle: Silke Müller: Turbulenzen im Sinziger Rathaus: Hagers Rücktritt überrascht den Stadtrat, rhein-zeitung.de vom 7. Februar 2019
  5. Quelle: Silke Müller: Jetzt schießt Geron gegen seine Ex-Beigeordnete: Aussagen unwahr, rhein-zeitung.de vom 8. Februar 2019, und Victor Francke: Bürgermeister weist Vorwürfe scharf zurück – Geron: Zurückgetretene Sinziger Beigeordnete nicht zu Unterschrift genötigt. Streit über Vertrauen und verschlossenen Schreibtisch, in: General-Anzeiger vom 8. Februar 2019
  6. Quelle: Konstituierende Sitzung: Neuer Kreistag erstmals zusammen getreten, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 28. Juni 2019