Dahlienfest Bad Neuenahr

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Das Dahlienfest Bad Neuenahr wurde ab 1953 jährlich jeweils am zweiten September-Wochenende gefeiert – letztmals während der Olympiade 1972 in München. Dieses größte und prächtigste Fest von Bad Neuenahr wurde von einer Dahlien-Schnittblumenschau flankiert, und im alten Rathaus wurde eine Dahlienkönigin proklamiert. Es gab Platzkonzerte und ein Blumenkorso zog durch die Straßen der Stadt. Privathäuser und städtische Anlagen wurden festlich illuminiert.


Sonstiges[Bearbeiten]

Die Zahl der Besucher stieg zunächst von Jahr zu Jahr. Im Jahr 1964 wurden 100.000 Gäste gezählt. „Vater“ des Dahlenfestes war Verkehrsdirektor Kristian Kraus; er hob die Veranstaltung zusammen mit dem Präsidenten der Dahlien- und Gladiolengesellschaft D. Moes aus der Taufe. Veranstalter war der Kur- und Verkehrsverein Bad Neuenahr e.V.; Leiter des „Tags der Dahlie“ waren der Hotelier Paul Kranz, Verkehrsdirektor Wolfgang Künstler und der Werbekaufmann Heinrich Schnitzler. "Bad Neuenahr – Stadt der Blumen und Brunnen", so lautete damals der Werbeslogan des Kur- und Verkehrsvereins. Das Dahlienfest, der Dahliengarten Bad Neuenahr, Blumenbeete in der Stadt und in den Parkanlagen der Kurverwaltung sollten dieser Werbeaussage im Gestaltungsbild des Heilbades Ausdruck verleihen.[1]

Das Dahlienfest bzw. der "Tag der Dahlie" sei der im Vergleich eher bescheidenen Sommernacht der Rose gewichen, berichtet Jochen Tarrach in der Rhein-Zeitung vom 12. April 2008. Und statt einer "Dahlienkönigin" gebe es heute die Dame der Rose. Tarrach berichtet weiter:

Mit dem Präsidenten der Dahlien- und Gladiolengesellschaft hob Verkehrsdirektor Kristian Kraus den "Tag der Dahlie" aus der Taufe. 1953 kamen 20 000 Zuschauer zum Blumenkorso, 1955 waren es 80 000 und 1963 mehr als 100 000. Herrliche Festwagen wurden mit bis zu 20 000 Dahlien geschmückt. „Blumenuhr“, „Fantasie in Blaugold“, „Im Märchenland“ und „Neptun in Westerland“ waren einige Titel. So bestand der Zug 1967 aus 23 Motivwagen, elf Musikkapellen aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und den USA, einer Reiterstaffel, sechs Fußgruppen und dem von vier Schimmeln gezogenen Pfauenwagen mit dem Dahlienthron und Königin Brigitte Schnitzler. Zahlreiche Sonderzüge aus dem Ruhrgebiet, dem Köln-Bonner-Raum und dem Rhein-Main-Gebiet hatten die Kurstadt zum Ziel. „Wegen der starken Beanspruchung der Restaurants in der Stadt standen im Bahnbereich abgestellte Speise- und Büfettwagen, die den ganzen Tag bewirtschaftet waren. Bad Neuenahr war im Ausnahmezustand“, hieß es am 6. September 1967 in der Presse. „Es war ein solches Ausmaß an organisatorischer Arbeit zu leisten, von dem sich der Zuschauer schlechthin kaum einen Begriff zu machen vermag“, steht es in einem Resümee von 1965 zu lesen.

Dass das Dahlienfest dennoch im Jahr 1972 zum letzten Mal veranstaltet wurde, sei eine Kostenfrage gewesen: „Das Fest wuchs den Neuenahrern über den Kopf, nahm Ausmaße an, die nicht mehr zu schaffen waren“, berichtete Tarrach.

Horst Felten hat viele Papiere, Fotos, Programmhefte und Unterlagen über das Fest gesammelt.

Mediografie[Bearbeiten]

Günther Schmitt: Vor 45 Jahren letzter Blumenkorso – Dahlienfest in Neuenahr lockte einst 100.000 Besucher, general-anzeiger-bonn.de vom 9. September 2017

Fußnoten