Donum Vitae - Kreisverband Ahrweiler

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Der Donum Vitae - Kreisverband Ahrweiler ist eine katholische Laien-Organisation, die im Juni 2000 im Kreis Ahrweiler gegründet wurde. Der Verein finanziert sich zu einem großen Teil aus Spenden. Donum Vitae wurde von katholischen Laien nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der gesetzlich anerkannten Schwangerschaftskonflikt-Beratung gegründet und setzt sich insbesondere für den Schutz des ungeborenen Lebens ein. Donum Vitae betreibt im Kreis Ahrweiler eine von sieben Beratungsstellen in Rheinland-Pfalz. Angeboten werden dort Schwangerschaftskonfliktberatung, allgemeine Schwangerenberatung und Sozialberatung, Beratung und Begleitung vor, während und nach vorgeburtlichen Untersuchungen, Kinderwunschberatung für Frauen und Männer mit unerfülltem Kinderwunsch sowie sexualpädagogische Präventionsarbeit. Der Stelle nimmt außerdem am Modellprojekt „Schwangerschaft und Flucht“ teil.[1]


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Beratungsstelle[Bearbeiten]

Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Rotweinstraße 7 bis 9 (im rückwärtigen Bereich des Gebäudes)

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Bad Neuenahr)

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Kontakt[Bearbeiten]

Sprechzeiten[Bearbeiten]

Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr

Beraterinnen[Bearbeiten]

Beratungsangebot[Bearbeiten]

  • Beratung im Schwangerschaftskonflikt,
  • Begleitung von Frauen und Paaren wahrend der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes,
  • Beratung in sozialen Fragen und Leistungen,
  • Vermittlung von Hilfen aus der Bundesstiftung "Mutter und Kind" bei finanziellen Notlagen,
  • Unterstützung bei Behördengängen und bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen und
  • Beratung in Fragen der Familienplanung.

Sonstiges[Bearbeiten]

Durch den Ausstieg der Bischöfe aus dem staatlichen Beratungssystem und dem damit verbundenen Rückzug der Caritas entstand eine Lücke in der Schwangerenkonfliktberatung, die die katholische Laienorganisation "Donum Vitae – Geschenk des Lebens" schließen möchte. Das Konzept der Beratungsstelle in Ahrweiler, die finanziell vom Land Rheinland-Pfalz sowie dem Kreis Ahrweiler unterstützt wird, berücksichtigt die Würde jeden menschlichen Lebens, unabhängig von seinem Entwicklungsstadium, einer Krankheit oder Behinderung.

Die Beraterinnen gehen davon aus, dass die Menschen grundsätzlich in eigener Verantwortung Entscheidungen treffen können und sollten, glauben aber, dass eine in Not geratene schwangere Frau eine Krise erleben und den Eindruck bekommen kann, ihr bliebe als Ausweg nur ein Schwangerschaftsabbruch. Hier möchte Donum Vitae helfen. Die beiden Beraterinnen sehen eine ihrer Aufgabe darin, zunächst die Nöte und Konflikte der Frauen zu verstehen, sie nicht zu verurteilen. Je nach Problematik der Schwangeren geben sie Tipps und Hilfen, begleiten die Betroffenen bei Bedarf zum Sozial-, Gesundheits- oder Wohnungsamt, unterstützen sie bei Finanzierungsanträgen und stellen den Kontakt zu Psychologen, Juristen, Seelsorgern oder Hebammen her.

Es ist aber nicht Ziel der Beratungsstelle Donum Vitae, die Schwangeren in ihrer Entscheidung zu beeinflussen. Sie möchten die Betroffenen vielmehr bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Sieht die Schwangere jedoch trotz der im Beratungsgespräch aufgezeigten Möglichkeiten keine Perspektive für sich und wünscht einen Schwangerschaftsabbruch, erhält sie, vorausgesetzt die 12. Schwangerschaftswoche ist noch nicht überschritten, den dafür erforderlichen Beratungsnachweis. Donum Vitae hilft aber nicht nur bei Fragen und Problemen in der Schwangerschaft, sondern auch bei der Bewältigung anderer seelischer Konflikte.

So berät und hilft sie auch beim Verlust eines Kindes durch Fehl-, Früh- oder Totgeburt sowie bei sexueller Gewalterfahrung weiter. Die Beraterinnen begleiten die Betroffenen im Trauerprozess, helfen Ängste, Druck und Blockaden abzubauen, unterstützen bei der Auseinandersetzung mit Schuld und Schuldgefühlen und vermitteln den Kontakt zu Selbsthilfegruppen. Alle Mitarbeiterin von Donum Vitae unterliegen der Schweigepflicht. Träger die Beratungen sind kostenlos und unverbindlich.

Der Kreis Ahrweiler hat Donum Vitae bis Anfang 2009 mit Zuschüssen in einer Gesanthöhe von rund 180.000 Euro unterstützt.

Am Donnerstag, 23. September 2010, wurde im Schloss Sinzig das zehnjährige Bestehen von Donum Vitae im Kreis Ahrweiler gefeiert. Staatssekretärin Julia Klöckner, CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März 2010, hielt die Festrede. Das Konzept von Donum Vitae habe sich bewährt, zog die Vorsitzende Andrea Literski-Haag Bilanz.[2] Nach wie vor gebe es „große Informationsdefizite über Hilfs- und Fördermöglichkeiten sowie Unsicherheiten im Umgang mit Behörden.“ Das größte Schreckgespenst sei, vor allem für Alleinerziehende, mit Kind von Hartz IV leben zu müssen. „Viele Eltern stehen heute unter dem Druck, ihren Kindern im Leben etwas bieten zu wollen“, so Literski-Haag.

247 Frauen hätten im Jahr 2009 eine Beratung bei Donum Vitae im Kreis Ahrweiler oder der Außenstelle Mayen gesucht. 66 Schwangere kamen aus der Stadt Mayen oder dem Kreis Mayen-Koblenz, elf aus der Verbandsgemeinde Altenahr. Die häufigsten Probleme, die sie mitbrachten, seien Überforderung, Partnerschaftskrisen und finanzielle Schwierigkeiten gewesen.

Obwohl die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche rückläufig sei – im Jahr 2009 seien es bundesweit 110.000 und damit 3,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor gewesen – bleibe die Entscheidung für ein Kind für manche Frauen schwierig. Das wachsende Betreuungsangebot in Form von Krippenplätzen und Ganztagsschulen habe daran nichts geändert. „Viele Mütter möchten in den ersten drei Jahren selbst für ihr Kind da sein und es nicht abgeben“, sagte Literski-Haag.

Die neuen Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik sorgen für zunehmenden Informationsbedarf: „Frauen sind verunsichert angesichts der Untersuchungsmethoden“, so Literski-Haag, „sie fragen, welche sinnvoll sind und wie sie mit den Ergebnissen umgehen sollen.“

Neben der Schwangerenberatung betreibe Donum Vitae Prävention. Dabei hätten die Beraterinnen festgestellt, dass die Jugendlichen heute schlechter aufgeklärt seien als vor 20 Jahren.

1165 Frauen und Paare suchten in den vorangangenen fünf Jahren die Beratungsstelle auf, berichtete der General-Anzeiger (GA) am 7. November 2013. Die Zahl der Beratungsgespräche habe um ein vielfaches höher gelegen. Die Ausgaben der Beratungsstelle belaufen sich auf 80.000 Euro jährlich. Land und Kreis tragen davon 70.000 Euro. Die Rest wird über Spenden abgedeckt. Das Land wolle jetzt jedoch seine Zuschüsse kürzen, hieß es im GA. Nun werde überlegt, einen Förderverein zu gründen, der Löcher im Etat stopfen soll.[3]

Mitgliederzahl[Bearbeiten]

Januar 2008: 68

Chronik[Bearbeiten]

Am 1. Februar 2001 nahm "Donum Vitae" die staatlich anerkannte Schwangerenkonfliktberatung im Kreis Ahrweiler auf – nach Landstuhl als zweite derartige Beratungsstelle in Rheinland-Pfalz. Ingrid Näkel-Surges, Vorsitzende des im Juni 2000 gegründeten Kreisverbandes, betonte während der Eröffnungsfeier der neuen Geschäftsstelle: „Ziel ist es, alles zu tun, damit die Mütter ihre Kinder zur Welt bringen. Dazu gehört es aber auch, Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufzuzeigen.“ Der Beratungsschein sei für viele Schwangere in der Not sehr wichtig, weil sie dadurch das Gefühl hätten, ihre Entscheidung frei treffen zu können. Der Schein bedeute aber nicht zwangsläufig, dass die Frauen wirklich abtrieben, so Näkel-Surges.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler sagte, der Kreis Ahrweiler sei sich seiner Verantwortung bewusst. Er stelle rund 50.000 Mark, aufgeteilt auf Personal- und Sachkosten, zur Verfügung und beteilige sich an der Ausstattung der Beratungsstelle. Die Bundesvorsitzende Rita Waschbüsch betonte, dass die Gründung von Donum Vitae nicht mit einer Spaltung oder Abgrenzung zur katholischen Kirche einher gehe. "Das Ziel, Leben zu schützen, ist beiden gleich", so die Bundesvorsitzende, "nur der richtige Weg dorthin kann unterschiedlich gesehen werden." Die Kirche nähme eher eine grundsatzethische, Donum Vitae eine verantwortungsethische Haltung ein. Der Landesvorsitzende Prof. Dr. Bernd Rosenberger fügte hinzu: "Ich möchte, dass die Frauen, die die Beratungsstelle verlassen, eine richtige und freie Entscheidung für sich zu treffen können." Dechant Josef Mettel segnete die Räumlichkeiten ein.[4]

Vorsitzende: Andrea Literski-Haag (ab Januar 2008), Vorgängerin: Ingrid Näkel-Surges (von der Gründung an bis zum Januar 2008)

stellvertrende Vorsitzende: Guido Orthen und Joachim Titz (beide ab Januar 2008), Vorgängerin: Beatrix Ernst (von der Gründung an bis zum Januar 2008)

Geschäftsführer: Ludwig Schäfer (ab Januar 2008), Vorgänger: Karl Saal (von der Gründung an bis zum Januar 2008)

Kassierer: Herbert Breuer (ab Januar 2008), Vorgänger: Hermann Heiser (von der Gründung an bis zum Januar 2008)

Der Verein donum vitae im Kreis Ahrweiler, der neben der allgemeinen Schwangerenberatung auch in der Konfliktberatung für schwangere tätig ist und Präventionsarbeit an Schulen leistet, wählte im April 2014 einen Vorstand. Dabei wurden Andrea Literski-Haag als Vorsitzende sowie Joachim Titz und Guido Orthen als Stellvertreter und Ludwig Schaefer als Geschäftsführer und Herbert Breuer als Kassierer bestätigt. Als Beisitzer wurden in den Vorstand gewählt: Heribert Hürter, Irmgard Kraus, Ingrid Näkel-Surges und Anita Saal. Als Rechnungsprüfer Hermann Heiser und Karl Saal gewählt.[5]

Im August 2017 zog die Beratungsstelle Ahrweilerstraße 1 in Bad Neuenahr-Ahrweiler in frisch renovierte helle Räume an der Rotweinstraße 7 bis 9 um.[6]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Der Umzug ist geschafft – Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae in neuen Räumen – Die Beratungsstelle ist nun in der Rotweinstraße ansässig, blick-aktuell.de vom 14. August 2017
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 22. September 2010
  3. Quelle: Victor Francke: "donum vitae": Schwangerschaftsberatung in Ahrweiler droht Ungemach, general-anzeiger-bonn.de vom 7. November 2013
  4. Quelle: "Keiner darf die Bedürftigen verurteilen" – Dechant Josef Mettel segnete am Samstag die "Donum Vitae"-Kreisgeschäftsstelle ein - Das Beratungsangebot soll dazu beitragen, Leben zu schützen, in: Rhein-Zeitung vom 12. Februar 2001
  5. Quelle: Rhein-Zeitung vom 12. April 2014
  6. Quelle: Der Umzug ist geschafft – Schwangerschaftsberatungsstelle donum vitae in neuen Räumen – Die Beratungsstelle ist nun in der Rotweinstraße ansässig, blick-aktuell.de vom 14. August 2017