Einkaufszentrum Gelsdorf

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Die Baustelle am Tag nach dem symbolischen ersten Spatenstich
Die Baustelle am Tag nach dem symbolischen ersten Spatenstich
Der NORMA-Markt Gelsdorf eine Woche vor seiner Eröffnung im November 2016

Das Einkaufszentrum an der Dürener Straße in Gelsdorf mit sieben Einzelhandelsbetrieben soll auf einem rund 16.000 Quadratmeter großen Areal zwischen Ortsausgang und Pendlerparkplatz an der Auffahrt zur Autobahn 61 an der Dürener Straße entstehen. Auf einer Gesamtverkaufsfläche von 1729 Quadratmetern wollen sich dort ein Netto-Lebensmitteldiscounter mit einer Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern mit Backshop, vier kleinere Geschäfte mit jeweils 150 Quadratmetern Nutzfläche, ein Getränkemarkt und und ein 530 Quadratmeter großes Fastfood-Restaurant ansiedeln.


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Änderung des Flächennutzungsplanes, die zum Bau des geplanten Einkaufszentrums nötig war, beschloss der Gemeinderat Grafschaft im März 2014 bei zwei Gegenstimmen von Bündnis 90/Die Grünen. Zugleich beschloss der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplans. Damit wurden die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass das Einkaufszentrum gebaut werden kann. [1]

Am Donnerstag, 9. Oktober 2014, beschloss der Gemeinderat Grafschaft, dass der Bebauungsplan offengelegt und das Beteiligungsverfahren eingeleitet wird. „Wir wollen die Kaufkraft in der Grafschaft halten“, argumentierte Hubert Münch (SPD). Thomas Schaaf (CDU) sagte, Anliegen seiner Fraktion sie die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung. Mathias Heeb (Grüne) lehnte das Projekt ab, weil er befürchtete, das neue Einkaufszentrum werde viel Kaufkraft aus dem Einkaufszentrum Ringen abziehen, „wo wir eigentlich froh sein müssten, dass es dort einen guten Markt gibt.“ Außerdem müsse eine weitere Flächenversiegelung verhindert werden.[2] Klaus Becker, Fachbereichsleiter im Bauamt der Gemeindeverwaltung Grafschaft, informierte den Rat über die Struktur des Einzelhandels in der Grafschaft. Die Rhein-Zeitung (RZ) berichtete am 11. Oktober 2014:

Insgesamt sei das Einzelhandelsangebot begrenzt. Ermittelt werden konnten 15 Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe, die auf eine Umsatzleistung von rund 5,3 Millionen Euro kommen. Die Ausstattungsdaten sowie die Struktur des örtlichen Einzelhandels zeigten, dass derzeit erhebliche Versorgungslücken im Einzelhandel bestehen. In der Grafschaft werde im Nahrungs- und Genussmittelsektor bei einer Gesamtkaufkraft von 22,6 Millionen Euro ein Umsatz von 1,6 Millionen Euro erzielt. Die Kaufkraftbindung in diesem Bereich liege bei sieben Prozent, 93 Prozent der Kaufkraft flössen ab.

Nach Ansicht des von der Gemeindeverwaltung beauftragten Gutachterbüros Ecostra, das 2012 ein Einzelhandelskonzept für die gesamte Gemeinde erstellt hatte, werde das geplante Einkaufszentrum in Gelsdorf keine gravierenden Konsequenzen haben. Die RZ berichtete:

Die Gutachter gehen davon aus, dass Gelsdorf eine Umsatzerwartung von rund vier Millionen Euro im Jahr haben wird. Die durch das Fachmarktzentrum ausgelösten Kaufkraftbewegungen lägen für das Einzugsgebiet Ringen bei 400.000 Euro. Ausschlaggebend für die positive Bewertung des Planobjekts Gelsdorf sei auch die Erreichbarkeit des Areals über die Bundesstraße, die Autobahn und die kreuzende L 83.

Am Mittwoch, 4. Mai 2016, war Erster Spatenstich zum Bau des Nahversorgungszentrums. Nach fünf Jahren Planung und Vorbereitung solle es nun nur noch fünf Monate dauern, bis das Einkaufszentrum schlüsselfertig an die künftigen Mieter übergeben werden kann. Das berichtete general-anzeiger-bonn.de am 5. Mai 2016. Investor sei die Paul Riegel Familienfonds GbR, ein Ableger der Haribo-Familie. Mit der Ansiedlung der HARIBO GmbH & Co. KG im nahen Innovationspark Rheinland in Ringen steht das Bauprojekt in Gelsdorf nicht in Zusammenhang. „Wir planen seit fünf Jahren mit Bedacht und Geduld, hier zu investieren. Da stand das Haribo-Gelände in Ringen noch gar nicht zur Diskussion“, sagte der Geschäftsführer des Riegel-Fonds, Rüdiger Depkat. Zum neuen Einkaufszentrums werde auch ein Getränkemarkt mit einem neuartigen Konzept gehören: Dort werde es möglich sein, Getränke einzukaufen, ohne dabei das Fahrzeug verlassen zu müssen. „Bestellungen sollen entweder vor Ort oder vorab beispielsweise per Smartphone möglich sein“, berichtete general-anzeiger-bonn.de. Im zweiten Bauabschnitt werde voraussichtlich noch ein Fast-Food-Restaurant gebaut. Bürgermeister Achim Juchem sagte beim Spatenstich, das Nahversorgungszentrum sei „ein wichtiger Meilenstein für den Bereich der Daseinsvorsorge.“[3]

Am Montag, 14. November 2016, ist der NORMA-Markt Gelsdorf als erstes Geschäft in dem neuen Einkaufszentrum eröffnet worden. In Kürze würden zudem eine Bäckerei, eine Metzgerei und eine große Zahnarztpraxis auf dem von der Paul-Riegel-Stiftung bebauten Gelände an der Dürener Straße öffnen, berichtete der General-Anzeiger anlässlich der Eröffnung. Anfang Januar 2016 komme ein Getränkemarkt hinzu. Kunden würden dann gleich am Auto bedient: Wer Getränke kaufen will oder nur sein Leergut zurückbringen möchte, braucht nicht mehr auszusteigen.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Volker Jost: Einkaufszentrum für Gelsdorf: Grafschafter Rat gibt grünes Licht für Projekt, general-anzeiger-bonn.de vom 1. April 2014
  2. Quelle: Horst Bach: Weg ist frei für Einkaufszentrum in Gelsdorf - Bebauungsplan geht in die Offenlage – Mathias Heeb (Grüne) übt Kritik, in: Rhein-Zeitung vom 11. Oktober 2014
  3. Quelle: Victor Francke: Viel Lob für die Verwaltung der Grafschaft: Ein Einkaufszentrum für Gelsdorf, general-anzeiger-bonn.de, 5. Mai 2016
  4. Quelle: Victor Francke: Gelsdorf begrüßt Norma – Nahversorgungszentrum ist eröffnet, general-anzeiger-bonn.de vom 15. November 2016