Evangelische Christuskirche Bad Breisig

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Der Grundstein zum Bau evangelischen Christuskirche in Niederbreisig wurde am 2. Juni 1901 gelegt. Am 8. Dezember 1902 ist die Kirche eingeweiht worden. Zuvor hatte die Kirchengemeinde Abschied von ihrem bisherigen Domizil, der Burgkapelle des Freiherrn von Bethmann-Hollweg auf Burg Rheineck, genommen. Die im neugotischen Stil gehaltene neue Kirche wurde aus Ziegelsteinen gemauert und mit heimischem Tuff verblendet – ähnlich wie die etwa zur gleichen Zeit gebaute Rosenkranzkirche in Bad Neuenahr. Im Jahr 1905 ließ die Gemeinde eine im Jahr 1872 erbaute Stumm-Orgel in ihre Kirche einbauen. Das 50 mal 70 Zentimeter große Martin-Luther-Gemälde, das im Kirchenraum hing, ist rund 300 Jahre alt.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Koblenzer Straße (Bundesstraße 9, gegenüber dem Bahnhof Bad Breisig)

Bad Breisig

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Orgel[Bearbeiten]

In der Kirche befindet sich eine aus Utrecht stammende Stumm-Orgel. Im Zuge der Renovierung in den Jahren 2017/18 wurde die Orgel für drei Monate ausquartiert und in der Werkstatt der Gebrüder van Vulpen im belgischen Utrecht einer Grundreinigung unterzogen und neu gestimmt.

Geläut[Bearbeiten]

Wie der Petersdom in Rom, die Kathedrale in Canterbury, die Thomaskirche in Leipzig und der Kölner Dom befindet sich in der Christuskirche eine Herforder Läutemaschine aus dem Hause Bokelmann & Kuhlo.

Chronik[Bearbeiten]

„Patinnen“ und „Paten“ sowie Gemeindemitglieder und Interessierte waren für Samstag, 11. August 2012, zur Einweihung des Pfarrgartens hinter der Kirche eingeladen. Dank des Engagements vieler freiwilliger Helfer wurde der Garten zum Blühen gebracht. Er bietet eine durch Spendengelder finanzierte Schaukel, einen neu angelegten Multifunktionsplatz sowie eine große Rasenfläche, die viel Platz für Groß und Klein bietet.

Wegen Setzrissen an Wänden und Fenstern, einem abgesackten Boden sowie veralteter Technik wurde 2017 mit einer Innenrenovierung begonnen. Schuld daran sind die wechselnden Wasserstände des Rheins, die dem Untergrund der Kirche so stark zugesetzt hatten, dass der Unterbau im Zuge der Sanierung komplett neu aufgebaut werden musste. Dabei sind die Trägerkonstruktion unter der Sakristei verstärkt und Anpassungen am Hauptportal vorgenommen worden. Die alte Heizungsanlage wurde durch eine Nachfolgerin mit Brennwert-Technologie ersetzt und wegen Hochwassergefahr höher angebracht worden als ihre Vorgängerin. Beleuchtungs- und Beschallungselektrik waren ebenfalls in die Jahre gekommen und wurden deshalb erneuert. Neben dem neuen Anstrich gibt es auch einen neuen Boden: Der alte Teppich machte Mendiger Basaltlava Platz. Sechs dezent LED-Leuchten ersetzen den großen Leuchterkranz mit 36 Lampen. Platz nahmen die Kirchgänger zunächst noch auf den alten Stühlen – aber neue Holzstühle mit weinrotem Polster waren bereits bestellt. Die aus Utrecht stammende Stumm-Orgel wurde gereinigt und gestimmt. Die Kanzel wurde aufgearbeitet, so dass sie künftig mobil im Kirchenraum verschiebbar ist. Der Förderverein übernahm die Kosten für die Restaurierung des Luther-Gemäldes. Böse Überraschungen blieben bei der Sanierung aus. Die Kosten blieben deshalb im Planungsumfang von knapp 400.000 Euro, von denen der Kirchenkreis Koblenz 130.000 und die Kirchengemeinde die restlichen zwei Drittel übernahm. Der Schriftzug „Gott ist die Liebe!“ über der Apsis der Orgelempore wurde bei der Sanierung wiederentdeckt und wiederhergestellt. Er stand dort seit der Fertigstellung der Kirche im Jahr 1902, war aber viele Jahre lang unter den Farbschichten früherer Renovierungen verborgen. „Nun springt die wichtige Botschaft des Evangeliums jedem Kirchenbesucher wieder gleich ins Auge“, berichtete Hildegard Ginzler im General-Anzeiger. Dieses Wort aus dem ersten Brief des Johannes stellte Pfarrerin Inge Gaebel denn auch in den Mittelpunkt ihrer Predigt, als nach neunmonatiger Renovierung im Februar 2018 erstmals wieder ein Gottesdienst in der Kirche gefeiert wurde. „Prägend für den ersten Eindruck sind die hellen, warmen Farben, die einen empfangen, klare grau-blaue Linien, die die Fenster betonen, im Kontrast dazu der anthrazitfarbene Boden aus Mendiger Basaltlava, der anstelle des alten Teppichbodens die Kirche schmückt“, berichtete Ginzler weiter. Beim Empfang nach der Messfeier blickte Pfarrer Horst Küllmer auf die Renovierungszeit und die durchgeführten Arbeiten zurück. Grußworte sprachen Superintendent Rolf Stahl, Ortsbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, die katholische Gemeindereferentin Josephine Bonn, Architekt Michael Arnold, der die Renovierung geplant und geleitet hatte, und Vertreter der ausführenden Firmen. Gemeindesekretär Thomas C. Edwards teilte den Gästen mit, dass demnächst dank eines Vermächtnisses und weiterer Spenden die mechanische Kirchturmuhr, die der Küster alle 14 Tage aufzieht, neue Ziffern erhält. Den Arbeiten gingen drei Jahre der Planung sowie ein fünfjähriges Monitoring der Setzrisse voraus. Während der Zeit der Bauarbeiten wurden die Gottesdienste unter provisorischen Verhältnissen nebenan im Gemeindezentrum gefeiert.[1]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Außenaufnahmen[Bearbeiten]

Innenaufnahmen[Bearbeiten]


Mediografie[Bearbeiten]

Walter Fabritius: Die Christus-Kirche, in: ders.: Die alten Breisiger – Plaudereien aus der Geschichte der Quellenstadt in 53 Aufsätzen, mit zahlreichen Illustrationen von Karl-Heinz Ziebarth, 208 Seiten, Eigenverlag 2007

Siehe auch[Bearbeiten]

Evangelische Kirchengemeinde Bad Breisig

Weblink[Bearbeiten]

glasmalerei-ev.de: Bad Breisig-Niederbreisig, Evang. Christuskirche

Fußnoten

  1. Quellen: Christoph Lüttgen: Kirche in Bad Breisig: Renovierung kostet 390.000 Euro, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Mai 2017, Hildegard Ginzler: Renovierung der Christuskirche: Über der Apsis in Bad Breisig steht wieder „Gott ist die Liebe“, general-anzeiger-bonn.de vom 20. Februar 2018, und Petra Ochs: Kostspieliger Jungbrunnen für Bad Breisigs Christuskirche – Sanierung hat rund 400.000 Euro verschlungen, in: Rhein-Zeitung vom 9. März 2018