Felsturz in Kreuzberg am 17. Februar 1988

Aus AW-Wiki

Kreuzberg - Heinz Grates (38).jpg
Gedenkstein zur Erinnerung an den Felssturz
Felsrutsch 1.jpg
Kreuzberg - Heinz Grates (214).jpg

Kreuzberg wurde am Morgen des Aschermittwochs, 17. Februar 1988, um kurz nach 8 Uhr von einem ohrenbetäubenden Getöse erschüttert. Von der oberhalb der Bundesstraße 257 und den Gleisen der Ahrtalbahn gelegenen Hohen Ley, einer Felspartie, war eine 1000 Tonnen schwere Schieferplatte in die Tiefe gestürzt und hatte Straße und Bahnkörper unter sich begraben. Bange Frage zunächst bei den zum Ort des Geschehens geeilten Helfern: Wurden Menschen verschüttet? Zum Glück nicht, wie sich nach dem Einsatz von Suchhunden und eigens angeforderten Metallsuchgeräten zum Aufspüren möglicher Autowracks feststellen ließ. Die Situation nach dem Unglück: Mehr als zehn Meter hoch türmten sich die Gesteinsmassen auf Straße und Gleise; bedrohlich hing eine Felspartie noch oberhalb der abgerutschten Schieferplatte. Die Bundesstraße 257 musste ebenso wie die Bahnstrecke tagelang gesperrt werden; Aufräumarbeiten liefen parallel zu Sprengvorbereitungen für die überhängenden Felsteile. Fünf Tage nach dem Unglück war es soweit: Am 22. Februar konnte die Felsnase — immerhin 120 Tonnen schwer — mit 20 Kilogramm Plastiksprengstoff, in zwölf Bohrlöcher verteilt, abgesprengt werden. Zur Erinnerung an dieses Unglück wurde am Rondell „Am Auel“ in der Dorfmitte ein Gedenkstein aufgestellt, ein Teil des herabgestürzten Schieferfelsens. Weitere Konsequenz des Felssturzes waren umfangreiche Maßnahmen zur Hangsicherung, der Bau des Lingenbergtunnels und die anschließende Stilllegung der Bundesstraße unterhalb der Hohen Ley.[1] Ein Felsbrocken am Rondell in der Ortsmitte von Kreuzberg erinnerte an den Felssturz. Bei den Aufräumarbeiten nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde der Brocken versehentlich geräumt und war anschließend unauffindbar. Im Advent 2022 wurde am ehemaligen Fels-Standort ein Weihnachtsbaum aufgestellt.


Standort des Gedenksteins[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Fußnoten

  1. Quelle: Petra Ochs: Kreuzberg: Die Schnittstelle im Ahrtal, in: Rhein-Zeitung vom 29. Januar 2015