Freunde des Thermalfreibades Sinzig-Bad Bodendorf e.V.

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Diese kolorierte Ansichtskarte vom Thermalfreibad Bad Bodendorf stammt vermutlich aus den 1940er Jahren.

Der Förderverein Freunde des Thermalfreibades Sinzig-Bad Bodendorf e.V. wurde am Dienstag, 13. März 2012, in der Winzergaststätte Bad Bodendorf gegründet. Am 30. April 2012 ist der Verein vom Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler als gemeinnützig anerkannt worden.


Mitgliederzahl[Bearbeiten]

März 2013: 250

Chronik[Bearbeiten]

Vorgänger des Fördervereins war die Bürgerinitiative „Freunde des Thermalbades Bad Bodendorf“, die im Sommer 2011 auf Initiative von Hans Diedenhofen gegründet worden war. „Wir haben hier mit dem Nostalgiebad einen bundesweit einmaligen Schatz. Wir möchten helfen, ihn zu erhalten und behutsam zu erneuern“, formulierte Diedenhofen das Ziel seiner Initiative. Rund 150 Bürger hatten sich bei zwei ersten Informationsveranstaltungen im August 2011 eingefunden. Ursprünglich plante die Initiative, sich dem Förderverein "Erhaltung der Thermalquelle, Thermalbad und Technikmuseum Bad Bodendorf" anzuschließen; dann aber stellte sich heraus, dass der Förderverein nicht als gemeinnützig anerkannt war. Die Bürgerinitiative plante die Gründung von Projektgruppen für das Thermalfreibad Bad Bodendorf und für das Technikmuseum.[1]

Die durch den Verein gesammelten Spenden- und Sponsorengelder würden zweckgebunden der Stadt Sinzig überantwortet, berichtete die Rhein-Zeitung am 15. März 2012 über die Gründungsversammlung zwei Tage zuvor. Der Mitgliedsbeitrag im Verein belaufe sich für Einzelpersonen auf 24, für Familien auf 36 Euro jährlich. Hans Diedenhofen übernehme "für ein Jahr den Vorsitz, obwohl er dies aufgrund der vorangegangenen Querelen zwischen den verschiedenen Fördervereinen gar nicht wollte." Guido Speer wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Speer hatte den Bad-Pächter Frank Riffel bereits bei der Entwicklung eines Konzepts unterstützt. Er stellte sich nach dem Rücktritt Diedenhofens als Nachfolger zur Verfügung. Die Schriftführung übernahm Anjo Närdemann.

Bei einem Ortstermin Anfang März 2014 mit Hans-Joachim Weiß, dem Geschäftsführer der Bad Bodendorf-Kurbad GmbH, wurde eine Liste mit Instandsetzungarbeiten aufgestellt, die in den nächsten Jahren auf die Stadt als Bad-Eigentümerin zukommen. Größter Brocken: eine Teilsanierung des Beckens (10.000 Euro). Nach der Saison steht 2015 soll das Kinderbecken saniert werden. In absehbarer Zeit sollen außerdem die Filter erneuert und die Filteranlage grundsätzlich überdacht werden. Vor Beginn der Saison 2016 sollen die Duschen komplett erneuert werden. Dann soll auch eine barrierefreie Dusche mit Toilette eingebaut werden. Geschätzte Kosten: 100.000 Euro.

Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins im März 2015 in der Winzergaststätte Bad Bodendorf teilten die Schwimmbadpächter Eva und Frank Riffel mit, dass die Eintrittspreise für das Thermalfreibad Bad Bodendorf steigen: von 4,20 auf 4,50 Euro für die Tageskarte, von 40 auf 42 Euro für die Zehner- und von 145 auf 155 für die Saisonkarte. Wegen Reinigungsarbeiten öffne das Bad künftig an Montagen nicht schon um 7, sondern erst um 9.30 Uhr. Dafür schließe das Bad montags und freitags nicht bereits um 19, sondern erst um 20 Uhr. An Feiertagsmontagen - Ostern und Pfingsten etwa - würden die bisherigen Öffnungszeiten gelten. „Wir hoffen, dass das Becken und die Kabinen, so wie sie jetzt beschaffen sind, noch sechs Jahre genutzt werden können“, sagte Vereinschef Hans Diedenhofen, "aber dann werden hohe Investitionen notwendig sein“. Eine Komplettsanierung des Beckens würde, so Diedenhofen, 500.000 Euro kosten, eine Kabinen-Sanierung weitere 250.000 bis 300.000 Euro Politik und Verwaltung müssten deshalb einen langfristigen Investitionsplan für das Thermalbad entwickeln, so der Vorsitzende. Dank Plakatwerbung und Flaschenverkauf sowie durch Einnahmen aus der Beteiligung am Kunst- und Weihnachtsmarkt Bad Bodendorf und am Dorffest Bad Bodendorf konnte der Verein im Jahr 2014 12.700 Euro zweckgebunden an die Stadt als Eigentümerin des Bades übergeben. Vorsitzender Diedenhofen sagte, es gebe Überlegungen, im Jahr 2016 im Kurpark einen Gesundheitsmarkt zu veranstalten.[2]

Das von der Flut zerstörte Thermalfreibad in Bad Bodendorf werde wohl erst zur Saison 2026 wieder öffnen, schätzte der Vorsitzende Hans Diedenhofen bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins am 22. März 2023 im Rheinhotel „Arte“ in Kripp. Zuvor aber müsse ein neuer Pächter gesucht werden; denn Frank Riffel werde nicht mehr zur Verfügung stehen. Riffel, der diese Funktion mit Beginn der Saison 2012 übernommen hatte, habe sich beruflich umorientiert. Allen Beteiligten müsse dabei klar sein, so Diedenhofen weiter, dass das Nostalgiebad wegen der steigenden Energiekosten nicht mehr so weitergeführt werden könne wie bisher. Die Eintrittspreise müssten neu kalkuliert, über die Öffnungszeiten müsse nachgedacht werden, und es müsse darüber gesprochen werden, ob es nicht sinnvoll wäre, die Schwimmbad-Gastronomie zu einem Ganzjahres-Angebot zu erweitern. Besonders wichtig sei es, Schulschwimmen und allgemeinen Schwimmunterricht für die Zukunft zu gewährleisten. Einigkeit herrschte auch dahingehend, „dass der nostalgische Charme des Bades erhalten werden muss.“[3]

Nachdem der Stadtrat am 13. Juli 2022 einstimmig beschlossen hatte, das von der Flut im Jahr zuvor zerstörte Bad wieder aufzubauen, seien die Planer zwischenzeitlich erheblich in Zeitverzug geraten, kritisierte Diedenhofen: „Alles zieht sich wie Kaugummi“, sagte er. Der Förderverein wolle nun „dafür sorgen, dass das Schwimmbad nicht in Vergessenheit gerät“. Sein Vorhaben, während der Sommerferien im Kurpark ein Café zu betreiben, habe der Vorstand allerdings wieder aufgeben müssen. Eine „unangenehme Auseinandersetzung“ mit dem Betreiber des Kaffeeausschanks am Info-Point Kurgarten, der Konkurrenz fürchte, sei der Grund dafür. Der Vorstand habe außerdem einsehen müssen, dass es mit verantwortbaren Kostenaufwand und selbst mit viel ehrenamtlicher Hilfe nicht möglich sei, „das Umfeld des Bades so aufzuhübschen, dass wir und unsere Gäste sich dort wohlfühlen können.“

Außerdem wolle der Vorstand einen Workshop zur Zukunft des Bades veranstalten. Dort sollen, so Diedenhofen, Ideen und Wünsche kreiert, gebündelt und anschließend in die Öffentlichkeit und, „mit sanftem Druck“, wie er sagte, in die Kommunalpolitik hineintragen werden. Ein längeres Gespräch mit Sophie Lunnebach, der Geschäftsführerin der zum 1. Januar 2022 gegründeten städtischen Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (GEWI), im Vorfeld der Versammlung habe ergeben, dass das neue Schwimmerbecken aus Edelstahl gefertigt und dass es etwas tiefer und breiter als bislang geplant ausfallen solle. Der Einstieg ins Schwimmerbecken werde dabei in die Höhe des Schwimmbad-Eingangs verlegt. Ob das Eingangsgebäude mit Café, Kasse, Aufsicht und Toiletten saniert oder durch einen Neubau ersetzt wird, sei hingegen noch nicht entschieden.

Die Planer seien nun „aufgefordert, Pläne und Kostenübersicht bis Ostern zu liefern.“ Das sei „auch die Basis für den Förderantrag, der dann gestellt werden muss“, formulierte Diedenhofen. Wenn die Pläne genehmigt und die Fördermittel bewilligt werden, wenn die Ausschreibungen rechtzeitig fertig und wenn Gewerke und Baumaterialien bereitstehen, „dann können wir irgendwann in der Saison 2026 erleben, wie sich die Becken wieder füllen“. Das Angebot der Vorstandsmitglieder, bis ins Frühjahr 2024 in ihren Ämtern zu verbleiben, wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. Marie-Luise Geef, die ihr Amt als Schriftführerin aus persönlichen Gründen abgab, wurde mit großem Dank und Blumen verabschiedet. Beisitzerin Elke Bünger stellte sich für ihr Amt zur Verfügung.

Die Mitgliederzahl entwickle sich „trotz aller Widrigkeiten stabil“, sagte Kassierer Heinrich Strohe. Die Mitgliederliste führe derzeit 480 Namen auf; in der Spitze seien es 532 gewesen. Strohes Bericht war weiter zu entnehmen, dass der Förderverein, was die Finanzen betrifft, trotz aller Widrigkeiten gut dasteht. Einnahmen aus Beiträgen und Spenden hätten im vergangenen Jahr, weil das Schwimmbad außer Betrieb ist, lediglich geringe Ausgaben gegenübergestanden – vor allem für Porto, Büromaterial, Versicherungen, Bankgebühren und Vereinshomepage.

Am Wiederaufbau will sich der Förderverein mit 30.000 bis 40.000 Euro beteiligen. Mit diesem Betrag soll der Wasserschwall wieder aufgebaut werde. Der sei „quasi das Markenzeichen“ des Nostalgiebades. Die Mitglieder folgten dem Vorschlag der Kassenprüfer Richard Manhillen und Hartmut Tann (abwesend) einstimmig und entlasteten den Vorstand.

Mit den Plänen für die Kurpark-Bebauung, gegen die seit Monaten auch Anlieger Sturm laufen, mochten sich Vereinsvorstand und Mitglieder nicht anfreunden. Sie seien „fahrlässig“, sagte Diedenhofen und formulierte, dass es „kein Geld mehr vom Staat geben“ werde, sollte es in den nächsten Jahren erneut ein Hochwasser geben. Neben dem Investor bekamen auch Politik und Verwaltung ihr Fett weg: Trotz absehbarer Probleme würden sie sich „ruhig verhalten, weil es um Arbeitsplätze geht.“

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://foerderverein-thermalbad-badbodendorf.de

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. September 2011
  2. Quelle: Judith Schumacher: Hohe Investitionen sind in den nächsten Jahren nötig - Freunde des Thermalbades Sinzig-Bad Bodendorf haben getagt, in: Rhein-Zeitung vom 19. März 2015
  3. Quelle: Anton Simons: Pächter hört auf - Thermalfreibad in Bad Bodendorf braucht neuen Betreiber, ga.de, 24. März 2023