Günther Schell

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Der Militärgeograf Dr. Günther Schell (* 14. März 1937 in Mainz) aus Sinzig wurde im September 2012 vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck für sein humanitäres, entwicklungspolitisches und kulturhistorisches Engagement mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Damit wurden sowohl Schells langjähriges Engagement für Länder in Afrika und Asien im Rahmen der internationalen Rotary-Arbeit wie sein Einsatz für die Zeugnisse der Geschichte als Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. gewürdigt. Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher händigte die Auszeichnung bei einer Feierstunde am Mittwoch, 5. September 2012, in Mainz an Dr. Schell aus. Schell führt ehrenamtlich geologisch-kulturhistorische Exkursionen.


Bei einer Feierstunde am Mittwoch, 5. September 2012, in Mainz wurde Günther Schell (rechts) von Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher (links) mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Dr. Günther Schell (rechts) bei einem Besuch bei Bürgermeister Wolfgang Kroeger im März 2013

Vita[Bearbeiten]

Günther Schell wurde 1937 in Mainz geboren. Als promovierter Geograf trat er später in den Militärischen Geo-Informationsdienst der Bundeswehr ein. Er arbeitete in nationalen und internationalen Stäben sowie im Amt für Geoinfowesen der Bundeswehr in Euskirchen; daneben lehrte er an der Offizierschule des Heeres in Hannover und an der Bundeswehr-Führungsakademie in Hamburg. Vor seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst im Jahr 1997 war er zuletzt Chief Geographic Officer im Rang eines Oberst im NATO-Hauptquartier SHAPE in Belgien.[1]

Im Jahr 1977 schloss sich Schell den Rotariern an. 1984/85 war er Präsident des Rotary Clubs Bad Neuenahr-Ahrweiler, 1998/99 Governor im Distrikt 1810 mit 76 Clubs und 1999/2000 Vorsitzender des Deutschen Governorrates. Darüber hinaus besetzte Schell leitende Positionen in nationalen und internationalen Rotarier-Gremien.

Schell hat maßgeblich Schulungen von Gynäkologinnen aus Asien und Afrika an Kliniken in Rheinland-Pfalz. Insgesamt sechs Gynäkologinnen aus Ägypten, Bangladesch, Nepal, Kamerun und Indien wurden - u.a. in Neuwied und Bad Neuenahr - fachlich geschult und nahmen an Seminaren teil. Schells weitere Projekte waren ein Waisenhaus im Nildelta in Ägypten und in Bangladesch. Den Reinerlös seines Kinderbuchs „Kiki und Opa“, Taufgeschenk für die erste Enkelin, von 21.000 Euro spendete er für ein Frauen- und Mädchen-Hilfsprojekt in Nepal, persönlich zahlte er jahrelang das Schulgeld von Mädchen in Kathmandu und für die Anschaffung von Musikinstrumenten einer Waisenschule in Rio de Janeiro. Auch wenn es darum geht, Mädchen in Kathmandu den Schulbesuch zu ermöglichen oder Jungvermählten in Bangladesch zu helfen, setzt er eigene finanzielle Mittel ein.

Ca. 2006 wurde Schell zum Vorsitzenden des Sinziger Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. gewählt. Karl-Friedrich Amendt trat im Januar 2013 seine Nachfolge an. In Schells Zeit verdoppelte sich der Mitgliederbestand.

Dies sei ein Zeichen für Schells Charisma und für seine Fähigkeit, Menschen für eine Sache zu begeistern, sagte der Bürgermeister Wolfgang Kroeger im März 2013 bei einem Besuch von Dr. Schell im Sinziger Rathaus. "Mit einem Ehrenbaum im Sinziger Generationenwald dankte der Bürgermeister Dr. Schell für seinen Einsatz und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute", hieß es in einer entsprechenden Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Günther Schell: Sinzig im Luftbild, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1983

Würdigungen[Bearbeiten]

Bei der Übergabe der Landesverdienstmedaille würdigte Staatssekretär Schumacher Schells Einsatz für Rotary und den Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V.. „Sie haben dazu beigetragen, dass die Welt ein wenig menschlicher geworden ist“, so Schumacher, „Viele Menschen schöpfen dank Ihrer Hilfe wieder Mut und Kraft für das Leben.“ Zu der kleinen Feierstunde im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Mainz konnte Staatssekretär Schumacher auch Günther Schells Ehefrau Ute und Sohn Bernd sowie eine Gruppe befreundeter Mitstreiter aus beiden Tätigkeitsfeldern.

Dem Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. habe Schell in seiner Zeit als erste Vorsitzender seit 2008 "wesentliche Impulse zu einer sehr positiven Entwicklung gegeben", hieß es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Sinzig vom 11. September 2009. So habe sich in dieser Zeit die Mitgliederzahl auf heute rund 120 nahezu verdoppelt. Grußworte sprachen der Landtagsabgeordnete Horst Gies und Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger, persönliche Glückwünsche überbrachten auch die Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Marcel Hürter sowie der stellvertretende Vereinsvorsitzende Karl-Friedrich Amendt.

Außerdem ist Günther Schell mit dem Service Above Self Award ausgezeichnet worden, der höchsten rotarischen Auszeichnung für humanitäre Leistungen.

Fußnoten

  1. Quelle: Vom Glück anderen zu helfen - Der Sinziger Günther Schell erhält für sein humanitäres und kulturelles Engagement die Landes-Verdienstmedaille, in: General-Anzeiger vom 6. September 2012, und Günther Schell erhält Verdienstmedaille - Ehrung Land zeichnet Sinziger aus – Engagement für Heimat und für Dritte Welt, in: Rhein-Zeitung vom 6. September 2012