Gisbert Nehls

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Gisbert Nehls (* 6. November 1921 in Schlesien, † Juli 2013) engagierte sich in der Kommunalpolitik, nachdem die zuvor selbstständigen Städte Bad Neuenahr und Ahrweiler bei der Gebietsreform im Jahr 1969 zu einer Stadt zusammengefügt worden waren, und prägte das kommunalpolitische Geschehen in Bad Neuenahr-Ahrweiler viele Jahre lang wesentlich mit. Außerdem übte Nehls zahlreiche Ehrenämter in Sportvereinen und -verbänden aus.


Vita[Bearbeiten]

Gisbert Nehls wurde am 6. November 1921 in Schlesien geboren. Der Krieg brachte ihn an die Ahr. 1946 kam er zur praktischen Ausbildung an die katholische Volksschule Ahrweiler, nach einigen Zwischenstationen wurde er Lehrer an der evangelischen Volksschule, später Hauptlehrer und Schulleiter dieser Schule. Nach der Schulreform war Nehls Konrektor und schließlich bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1986 Leiter der Hauptschule Bad Neuenahr.

Nehls übte zahlreiche Ehrenämter in Sportvereinen und -verbänden aus. Um den Fußball und Turnen, insbesondere aber um Basketball und Volleyball machte er sich verdient. Der Vater von zwei Töchtern setzte sich insbesondere in den verschiedenen Fachverbänden für die Interessen des Ballsports ein. Als Kreisjugendwart arbeitete Nehls mehr als 20 Jahre für den Sportbund Rheinland wie auch als Jugend-Staffelleiter im Kreisvorstand des Fußballverbandes. Acht Jahre lang war er Vorsitzender des Basketballverbandes. Beim Volleyballverband fungierte er als Rechtswart und einige Jahre als Vorsitzender des Verbandsgerichtes. Mit der Eröffnung des Apollinarisstadions im Jahre 1963 führte der damalige Schulleiter gemeinsam mit dem Turn- und Sportverein Ahrweiler 1898 e.V. die Sportabzeichen-Aktion ein.

Am 1. Februar 1958 wurde Gisbert Mitglied im Turnverein 06 Bad Neuenahr e.V.. Von 1970 bis 1977 war er 2. Vorsitzender des TV 06 Bad Neuenahr und von 1977 bis 1992 führte er den Verein als 1. Vorsitzender. Nehls leitete beim TV 06 Bad Neuenahr eine Wende ein. Als Vorsitzender führte Nehls später Basketball und Volleyball ein und machte den TV, den mitgliederstärksten Sportverein im Kreis Ahrweiler, aus einem reinen Turnverein zu einem Sportverein mit sieben Abteilungen und mehreren Gruppen. Bei der Jahreshauptversammlung des Turnvereins 06 Bad Neuenahr e.V. im März 1992 verabschiedete er sich nach 15 Jahren aus dem Amt des ersten Vorsitzenden und wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Am gleichen Tag wurde er mit der Goldenen Plakette des Sportbundes Rheinland ausgezeichnet.

Gisbert Nehls war Mitgründer der am 1. November 1973 ins Leben gerufenen Freien Wählergruppe Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V., die sich bei der Kommunalwahl 1974 bewarb und prompt in den Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler einzog. Ab 1974 war er Fraktionschef - bis Rolf Deißler im Jahr 1994 seine Nachfolge antrat; 1974 übernahm Nehls zusätzlich das Amt des Vorsitzenden, nachdem der Gründungsvorsitzende der Wählergruppe aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden musste. Dieses Amt übte Nehls bis 1989 aus. Während seiner Amtszeit erreichte die FWG bis zu knapp 18 Prozent der Wählerstimmen; zwei Wahlperioden lang stellte sie mit Gerhard Lersch den zweiten Beigeordneten. Nehls war Mitglied in verschiedenen Ausschüssen des Stadtrats, im Kuratorium der Volkshochschule, außerdem engagierte er sich im Vorstand des Kur- und Verkehrsvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V..

1996 wurde Nehls vom rheinland-pfälzischen Innenminister für seine kommunalpolitischen Verdienste mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet. Anläßlich seines 80. Geburtstags im Jahr 2001 wurde Nehls zum Ehrenmitglied der Freien Wählergruppe Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. ernannt.

Neben den verschiedenen Ehrungen seitens des TV 06 erhielt Gisbert Nehls aufgrund seines Engagements vom Sportbund, von den Fachverbänden, von weiteren Vereinen, in denen er aktiv war, zahlreiche Ehrungen, wie etwa die Ehrennadel in Gold vom Sportbund Rheinland, vom Basketball-, Volleyball- und Fußballverband Rheinland. Vom Sportbund Rheinland Pfalz wurde ihm die Ehrenplakette verliehen wie auch die Ehrenplakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft.

Nehls war Mitgründer des 1978 gegründeten Bürgervereins Synagoge Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V..

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 1996 wurde Nehls vom rheinland-pfälzischen Innenminister für seine kommunalpolitischen Verdienste mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet.
  • Anläßlich seines 80. Geburtstags im Jahr 2001 wurde Nehls zum Ehrenmitglied der Freien Wählergruppe ernannt.

Mediografie[Bearbeiten]

  • Lehrer, Turnvater, Politiker - Gisbert Nehls wurde 80 Jahre - FWG-Mitbegründer ist nun Ehrenmitglied, in: Rhein-Zeitung vom 8. November 2001
  • "Früher zogen Lehrer und Eltern an einem Strang" - Gisbert Nehls, ehemaliger Leiter der Hauptschule Bad Neuenahr, blickt auf ein halbes Jahrhundert Schulgeschichte zurück, in: Rhein-Zeitung vom 10. November 1998