Hermann Cuno

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Der Architekt Hermann Cuno (* 16. Januar 1831 in Naugard in Pommern; † 24. Juli 1896 in Pfaffendorf bei Koblenz) war Kreisbaumeister im Kreis Ahrweiler.


Bauprojekte im Kreis Ahrweiler[Bearbeiten]

Vita[Bearbeiten]

Viele der in Remagen und im Ahrtal lebenden Evangelischen wünschten sich um das Jahr 1870, dass sie sich zu ihren Gottesdiensten nicht länger in weltlichen Sälen oder anderen Provisorien versammeln müssen, sondern dass ihnen eigene Kirchen zur Verfügung stehen. So kam es, dass am 18. Juli 1871 der Grundstein für die Remagener Friedenskirche gelegt und dass dieses Gotteshaus am 18. Juni 1872 unter Pastor Heinrich Christian Springmann feierlich eingeweiht werden konnte. Und am 14. August 1872, nur vier Wochen später, ist auch die Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr eingeweiht worden, deren Bau das Presbyterium am 29. April 1870 beschlossen hatte. Beide Kirchen waren von Hermann Cuno entworfen worden. Der war 1870 eigens für deren Bau als Kreisbaumeister in den Kreis Ahrweiler und damit in den preußischen Staatsdienst geholt worden, nachdem er zuvor, von 1866 bis 1870, für die Direktion der Berlin-Anhalter Bahn gearbeitet hatte.

Bevor Cuno im Jahr 1874 in die gleiche Funktion nach Marburg wechselte, verwirklichte er im Kreis Ahrweiler mit bemerkenswerter Schaffenskraft aber noch einige weitere Projekte: In den Jahren 1872 und 1873 baute er in Bad Neuenahr die in direkter Linie zum Portal der Martin-Luther-Kirche führende Kurgartenbrücke - ihre Vorgängerin hatte vorher etwa 30 Meter weiter östlich in der Verlängerung der Poststraße gestanden - und er schuf den kleinen Platz zwischen Kirchenportal und Brücke. Zeitgleich plante und baute Cuno die katholische St.-Sebastianus-Kirche in Bad Bodendorf. Der Bau des heute noch an der B 9 stehenden und seit vielen Jahren als Puppenmuseum dienenden alten Rathauses von Niederbreisig sowie des Pfarrhauses in Bad Neuenahr schlossen sind an. Die schlösschenartige Villa von Dr. med. Paul Unschuld an der Hochstraße in Bad Neuenahr - heute steht dort die Klinik Niederrhein - war Cunos letztes Bauprojekt im AW-Kreis.

Weitere bedeutende Bauprojekte schlossen sich an: Planung und Bau des Botanisch-Pharmakognostischen Instituts (1875/1876), Bauleitung für das Auditorium (1877-1879) und Planung des Chemischen Instituts der Philipps-Universität Marburg etwa, die Bauleitung für die evangelische Erlöserkirche in Bonn-Rüngsdorf (1878-1889), die Wiederherstellung der St.-Peter-Kirche in Bacharach (1890–1892 und 1894–1896) und die Planung für den Umbau der Florinskirche in Koblenz (1869) sowie eines Verbindungshauses für die Burschenschaft „Alemannia“ in Marburg (1896). Dessen Fertigstellung im Jahr 1899 erlebte Kuno allerdings nicht mehr, denn er starb am 24. Juli 1896 in Pfaffendorf.

Mediografie[Bearbeiten]

Hans Warnecke: Cunos Kirche an der Kurgartenbrücke, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1985

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Hermann Cuno