Jüdischer Friedhof Gelsdorf

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Der jüdische Friedhof Gelsdorf liegt, von landwirtschaftlichen Gehöften umgeben, am Westrand des Ortes. Dieser 8,96 Ar große Friedhof wurde im 19. Jahrhundert angelegt. Im Jahr 1938 oder 1940 fand dort die letzte Beisetzung statt. Ein jüdischer Friedhof wird in Gelsdorf allerdings bereits 1609/10 erwähnt.


Lage[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Demnächst solle am jüdischen Friedhof in Gelsdorf eine Gedenktafel angebracht werden, berichtete der General-Anzeiger am 10. März 2012. Das ca. 2009 in privater Initiative entstandene Projekt der Judentum-Expertin Annemarie Müller-Feldmann und einiger Bürger wird von Handwerkern unterstützt – von dem Grafschafter Bauunternehmer Harald Seidler, dem Dachdecker Reinhard Eisenhart aus Ahrweiler sowie Judith Cramer und Axel Bornemann von der Firma Holzwerk - Möbeltischlerei Cramer und Bornemann. Ortsvorsteher Andreas Ackermann ist ebenfalls mit von der Partei, denn auch der Ortsbeirat Gelsdorf will die Tafel. [1]

Im Jahr 1585 wurde in Gelsdorf erstmals ein Jude erwähnt; sein Name war Hirtz. 1723 werden zwei jüdische Familien - Hirtz und Levi – erwähnt; sie sind als Metzger und Händler tätig. Quellen nennen 1609 einen jüdischen Friedhof als „Jueden Kirchhoff“. Wo sich dieser Friedhof befand, ist unklar, denn erst im Jahr 1799 wird ein Begräbnisplatz „nahe beim Bach“ erwähnt. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die heutige Stelle am westlichen Ortsrand; sie ist allerdings erst durch das Urkataster von 1823 sicher nachgewiesen.

Anhand einer bis 1936 geführten Liste sowie der noch auf dem Friedhof befindlichen 13 Grabsteine lassen sich 29 Bestattungen ab 1881 nachweisen. Die Beigesetzten stammen nicht nur aus Gelsdorf, sondern auch aus Altendorf und Ersdorf. Da die jüdische Gemeinde gewachsen war, versuchte sie 1847, einen neuen Begräbnisplatz zu finden. Weil der Gemeinde das nötige Geld fehlte, wurde aus diesem Vorhaben jedoch nichts. Die heute noch erhaltenen Grabsteine und -platten stammen aus den Jahren von 1897 bis 1940. 1938 gab es auf dem 896 Quadratmeter großen Friedhof, der ursprünglich nicht umzäunt war, letztmals eine Beisetzung. Während der Zeit des Nationalsozialismus blieb der Friedhof im Wesentlichen unbeschädigt.

Annemarie Müller-Feldmann habe bei Jad Vaschem in Jerusalem recherchiert, berichtete die Rhein-Zeitung am 31. März 2012. Dort sind folgende Gelsdorfer Juden registriert: Jetta Gottschalk (geb. Vos 1864, Tochter von Jakob und Sara, Ehefrau des Albert), Thekla Baer (geb. Vos 1864, Tochter von Philipp und Minna, Ehefrau des Louis), Henriette Cremer (* 1895), Elza Kremer (* 1908), Albert Kremer (* 1903), Seligmann Salomon (* 1848) sowie Carolina Saalomons (* 1899). Im Einwohnerbuch des Kreises Ahrweiler von 1926/1927 wird der Metzger Hermann Cremer erwähnt. Auf den 13 Grabsteinen lassen sich folgende Namen identifizieren: Hermann Cremer (1895-1928), Rosa Cremer (geb. May; 1859-1914), Jos. Wolff (1831-1912), Josef Wolff (1829-1897), Berta Cremer (geb. Herz; 1825-1902), Sybilla Daniel (geb. Schmitz; 1834-1908), David Daniel (1835-1909), Gustav Cremer (1838-1902), Emilie Marx (geb. Sommer; 1870-1940).

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: General-Anzeiger vom 10. März 2012