St. Johannes der Täufer

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Der Flügelaltar der Burgbrohler Kirche stellt Schlüsselszenen aus Johannes' Leben dar.
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St. Johannes der Täufer bzw. St. Johannes Baptist war ein Prediger und Prophet, der um das Jahr 28 n. Chr. erstmals öffentlich auftrat und taufte.


Leben[Bearbeiten]

Johannes war der Sohn eines Zacharias und einer Elisabeth, die nach dem Bericht der Bibel mit Maria, der Mutter Jesu verwandt war. Er führte ein asketisches Leben, predigte Buße und taufte im Hinblick auf das kommende Weltgericht seine Anhänger mit Wasser. Auch Jesus, den er als fast gleichaltrigen Verwandten kannte, ließ sich von ihm im Jordan taufen. Während dieser Taufe offenbarte sich die besondere Sendung Jesu, als der Heilige Geist – wie es im Lukasevangelium heißt – in Gestalt einer Taube sichtbar aus dem Himmel herabkam und eine Stimme sagte: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“ Danach begann auch Jesus sein öffentliches Auftreten.[1]

Die Anhängerschaft des Johannes muss groß gewesen sein, worin König Herodes möglicherweise eine Bedrohung sah. Unter dem Vorwand, dass Johannes ihm vorhielt, unrechtmäßig die Schwägerin zur Frau genommen zu haben, ließ Herodes ihn gefangennehmen und angeblich auf Wunsch der Frau töten.[2]

Im Kreis Ahrweiler[Bearbeiten]

Auch im Kreis Ahrweiler vertrauen Gläubige seit Jahrhunderten auf Johannes den Täufer – insbesondere an Orten in Gewässernähe – an Rhein, Brohlbach und Adenauer Bach, an Schalkenbach und Laacher See. Hier ist Johannes, der Jesus im Jordan getauft haben soll, Patron mehrerer Kapellen und Kirchen. Die Ahr hingegen ist fest in der Hand seines Namensvetters St. Johannes von Nepomuk. Der ist Brückenheiliger zum Beispiel in Bad Bodendorf, Rech und Antweiler sowie Pfarr- und Kirchenpatron im einstigen Treidelort Kripp.

Johannes dem Täufer, dem Patron der Lämmer, Schafe und Haustiere, ist zum Beispiel die Johanneskapelle gewidmet, die 1864 neben dem zu Kloster und Abteikirche führenden Hauptweg in Maria Laach gebaut wurde. Im Mittelalter stand an ihrer Stelle, wenige Meter unterhalb des Waldfriedhofs, das Tor zur Abtei. Das kleine Gotteshaus wird heute für stilles Gebet, Hochzeiten und Taufen genutzt. Eines der Fenster, die der Kunstprofessor Georg Meistermann Anfang der 1960er Jahre für diese Kapelle schuf, zeigt den Kapellenpatron. Und das Tympanon über einer Tür im Inneren des kleinen Gotteshauses stellt die Enthauptung des vor seinem Henker knieenden Johannes dar.

Auch in der St.-Johannes-Kapelle, die nur wenige Meter neben dem gleichnamigen Bach in Schalkenbach steht, befindet sich eine Skulptur, die den Heiligen mit seinen typischen Attributen zeigt: einem aus Kamelhaar gewebten Gewand, Kreuzstab und Lamm. Ebenfalls Johannes-typisch: Der Heilige weist auf Jesus hin, und um seinen Wanderstab schlingt sich ein Spruchband mit den Worten: „Ecce Agnus Dei” („Seht das Lamm Gottes“). Das Patronatsfest wird in Schalkenbach allerdings nicht anlässlich der Geburt des Heiligen am 24. Juni (Johannistag) gefeiert, sondern am Fest der Enthauptung jährlich am letzten August-Sonntag.

Gleiches gilt für Adenau, wo der Asket, der sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt und der die Menschen zu Umkehr und Buße aufgerufen haben soll, ebenfalls Kirchenpatron ist (Katholische Pfarrkirche „St. Johann Baptist“ Adenau). Seine Aufforderung verband Johannes mit einer Taufe zur Vergebung der Sünden und der Ankündigung, dass nach ihm ein Stärkerer kommen und über jeden einzelnen richten werde. Die Anhängerschaft des Johannes muss groß gewesen sein, worin König Herodes möglicherweise eine Bedrohung sah. Unter dem Vorwand, dass Johannes ihm vorhielt, unrechtmäßig seine Schwägerin Salome zur Frau genommen zu haben, ließ Herodes ihn gefangen nehmen und - angeblich auf Salomes Wunsch hin - enthaupten.

Die katholischen Gläubigen von Burgbrohl werden in ihrer Johannes-Kirche mehrfach in ihren Pfarrpatron erinnert. Dort fällt vor allem der von Pfarrer Kisselbach gestiftete und aus einem Augsburger Kunstatelier stammende filigran gestaltete prächtige Flügelaltar auf, der vier Schlüsselszenen aus dem Leben des Johannes illustriert. In der Bekrönung des Altars wird Johannes ebenfalls darstellt. Er steht dort zwischen zwei Engeln, die in ihren Händen Spruchbänder halten.

Ein aus der Bauzeit der 1909 fertiggestellten Kirche stammendes kleines Fenster an der ehemaligen Taufkapelle zeigt Christi Taufe durch Johannes im Jordan. Der Täufer war damals etwa 30 Jahre alt, der zu Taufende nur fünf Jahr jünger. Zwei Steintafeln im Inneren der Burgbrohler Kirche tragen die Namen der Opfer der beiden Weltkriege aus der Gemeinde. Dazwischen hängt ein goldfarbener „Johannisteller“ mit dem Haupt des Geköpften. Auch in Burgbrohl wird nämlich nicht Johannes‘ Geburt, sondern seine Hinrichtung gefeiert – in diesem Jahr mit einem Festhochamt am Sonntag, 22. August, ab 9.30 Uhr.

Auch in der Brohler Kirche, die am 6. Mai 1891 vom damaligen Trierer Bischof Michael Felix Korum feierlich konsekriert und Johannes dem Täufer geweiht wurde, finden sich mehrere Darstellungen des Kirchenpatrons - zum Beispiel im Mittelfenster gleich über dem Hochaltar. Anfang der 1950er Jahren von dem Glasbildner Alois Stettner aus Koblenz-Pfaffendorf geschaffen, zeigt dieses Fenster in strahlenden Farben den auf Christus weisenden Patron. 2300 D-Mark hat das Fenster damals gekostet. Ein Teil dieses Geldes wurde mit dem Erlös aus dem Verkauf des Bleis der alten Fenster beglichen. Als am Nachmittag des 8. Februar 1945 in der Nähe der Kirche zwei Bomben explodierten, zerbarsten nämlich sämtliche Fenster der Kirche. Johannes der Täufer wird in Brohl aber auch als fast mannshoher Säulenheiliger dargestellt. Und ein Bild des vierflügeligen Hochaltars zeigt die Predigt des Johannes am Jordan, ein weiteres seine Enthauptung.

Gedenktage[Bearbeiten]

  • 24. Juni (Johannistag/Geburt)
  • 29. August: Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers (katholisch, anglikanisch, orthodox, armenisch, evangelisch: LCMS)

Ikonografie[Bearbeiten]

Die ikonografischen Attribute von Johannes d.T. sind Fellgewand, Kreuzstab, Lamm sowie der Zeigegestus auf Jesus - häufig verbunden mit dem Spruchband „Ecce Agnus Dei” („Seht das Lamm Gottes“).

St. Johannes der Täufer im Kreis Ahrweiler[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Name „Johannisbeere“ leitet sich vom Johannistag (24. Juni) her, um den herum die ersten Sorten reif werden.

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Johannes

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Ökumenisches Heiligenlexikon. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  2. Evangelium nach Markus, Kapitel 6, Verse 17–27.