Jugend-Hilfe-Verein für den Kreis Ahrweiler e.V.

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Der Jugend-Hilfe-Verein nutzt das Gebäude der ehemaligen Christoph-Strauck-Jugendherberge in Ahrweiler.
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Im Gespräch beim Jugendhilfeverein: Theo Krayer (vorne), Siglinde Hornbach-Beckers (von links), Klaus Kniel, Elisabeth Graff, Dr. Jürgen Pföhler, Petra Rademacher und Silvia Streit.
Die Vereinsvorsitzende Elisabeth Graff (rechts) nahm im April 2009 einen Bewilligungsbescheid über die Förderung des AW-Kreises für den Jugend-Hilfe-Verein von Landrat Dr. Jürgen Pföhler entgegen.
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Der 1984 von dem Jugendpfarrer Johannes Stein und dem Pädagogen Hans-Peter Klaes mit Hilfe des Kreises gegründete Jugendhilfeverein für den Kreis Ahrweiler e.V. (JHV), ein selbstständiger, gemeinnütziger und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, bietet sozialpädagogische Hilfe, Unterstützung und Begleitung für Jugendliche und junge Erwachsene an und bereitet sie auf die Arbeitswelt vor. Im Rahmen der angebotenen Beschäftigungsprogramme führen junge Leute zum Beispiel Arbeiten im Natur-, Landschafts- und Denkmalschutz durch. Sie beseitigten etwa die giftige Herkulesstaude entlang der Ahr und sind Partner beim Dreck-weg-Tag. In enger Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie der Kreisverwaltung Ahrweiler gibt es soziale Trainingskurse und Erziehungsbeistandschaften, aber auch - im Rahmen des Projekts "Leben ohne Schulden" - mit langjähriger Hilfe des 2019 verstorbenen Juristen Ulf Tolksdorf ein Leben ohne Schulden zu führen. Der Verein betreut jährlich etwa 40 Jugendliche und junge Erwachsene.[1]


Anschrift[Bearbeiten]

Peter-Friedhofen-Straße 2 (Alte Jugendherberge Ahrweiler)

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)

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Kontakt[Bearbeiten]

Ahzubi-Projekt „Edda – Erfolgreich durch die Ausbildung“:

Geschäftsführung[Bearbeiten]

Petra Rademacher

(Ehemalige) Mitarbeiter[Bearbeiten]

Ulrich Jablonowski u.a.

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

1982 Gründung der Selbsthilfe-Aktions-Gruppe arbeitsloser junger Menschen (SAGA) unter Mitwirkung des damaligen Jugendhausleiters Wolfgang Gottschol

1984 Gründung des Jugend-Hilfe-Vereins mit Unterstützung des Kreisjugendamtes und der katholischen Jugendzentrale. Den Grundstock legte 1984 Jugendpfarrer Johannes Stein.

1988 Start des Öko-Programms

2001 Umzug aus dem Keller der Grundschule Bad Neuenahr in die Rotweinstraße 9a

seit Oktober 2003 nennt sich die 16. Maßnahme "Berufsorientierungsprojekt" und vermittelt Kenntnisse im handwerklichen, hauswirtschaftlichen und kreativen Bereich an.

2005 Umbenennung des Programms in "ProFIL" (Fördern, Integrieren, Lernen)

Das Ausscheiden von Heiderose Heyer im September 2010 hatte Auswirkungen auf die Struktur des Vereins: Ein "Tandem" übernahm ihre Aufgaben und entlastete zusätzlich den Vorstand in seiner Geschäftsführerrolle. Dazu wurden Andrea Roden als sozialpädagogische Leiterin und Petra Rademacher als Geschäftsführerin verpflichtet.[2]

Im Herbst 2013 zog der Jugend-Hilfe-Verein vorübergehend in das ehemalige Haus der Jugend in Bad Neuenahr-Ahrweiler an der Peter-Friedhofen-Straße 2 in Ahrweiler um. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte zuvor dem Abschluss eines entsprechenden Mietvertrages vom 1. November 2013 bis voraussichtlich Mitte 2014 mit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Gebäude-Eigentümerin zugestimmt. Grund für den Umzug war der bevorstehende Abriss des Hauses an der Rotweinstraße 9a, in dem die Geschäftsstelle des JHV bis dahin untergebracht war. Dort sollte ein neues Gebäude errichtet werden, in das der Verein nach Fertigstellung wieder einzieht.[3]

Mit den Projekten „Globus" und „Fit für den Job" mache der Jugendhilfevereins "neue, wertige Angebote für junge Menschen mit persönlichen und beruflichen Problemen." Zu dieser Einschätzung kam Landrat Dr. Jürgen Pföhler im März 2014 bei einem gemeinsamen Besuch des Vereins mit Theo Krayer, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Ahrweiler. Kreis und Jobcenter wüssten die Arbeit des JHV „sehr zu schätzen", unterstrichen Pföhler und Krayer. Deshalb werde der Verein, ein gemeinnütziger und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, seit seiner Gründung im Jahr 1984 fachlich und finanziell unterstützt. Klaus Kniel, Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Gesundheit in der Kreisverwaltung Ahrweiler, und Jugendamtsleiterin Siglinde Hornbach-Beckers bezeichneten die neuen Programme als weitere wertvolle Stützen der Jugendhilfe. Die JHV-Vorsitzende Elisabeth Graff sagte, die beiden neuen Projekte, die vom Jobcenter Ahrweiler, dem Land Rheinland-Pfalz und dem Europäischen Sozialfonds finanziell unterstützt werden, sollen Hilfen zur beruflichen Aktivierung und Eingliederung für junge Menschen bis 25 Jahre leisten. Geschäftsführerin Petra Rademacher und Silvia Streit berichteten, der JHV betreue darüber hinaus junge Menschen individuell unter anderem bei persönlichen Schwierigkeiten, Verschuldung, Suchtproblemen und Gesundheitsvorsorge betreut. Der JHV übernimmt auch die Erziehungsbeistandschaften und Betreuungsweisungen zusammen mit dem Jugendamt. Zu den beiden Projekten:[4]

  • „Globus" steht für die Begriffe Gruppen, Lernen, Orientierung, Beschäftigung, Unterstützung, Sozialpädagogische Begleitung. Es handelt sich um eines der Projekte, mit denen der JHV jungen Menschen für den Einstieg in Arbeit, Ausbildung oder eine weiterführende Qualifizierung vorbereitet. Im Zentrum stehen die Themenfelder Bewerbungstraining, Hauswirtschaft, Garten- und Landschaftspflege sowie Metall/Elektro.
  • „Fit für den Job" vermittelt lebenspraktische Themen in Seminarform. Die Schwerpunkte: Berufsorientierung und Berufsbilderkennung, Optimierung der Bewerbungsunterlagen, Training von Vorstellungsgesprächen, Erprobung unterschiedlicher Praktika, Erwerb beruflicher Qualifikationen. Arbeitsbereiche sind Metall/Elektro, Garten- und Landschaftspflege, Hauswirtschaft. Fortlaufend trainiert werden Deutsch und Mathematik, Biologie und Allgemeinwissen, Computerarbeit sowie Sozialkompetenzen und Arbeitsmethoden.

Anfang April 2014 wählte der Jugendhilfeverein einen neuen Vorstand. Das Votum fiel einstimmig auf Friedhelm Münch aus Löhndorf, sein Stellvertreter wurde Werner Kasel aus Ramersbach. Der neue Kassenwart hieß Paul Nasada aus Köln, für den Bereich Finanzen zeichnete Wolfgangs Grambs verantwortlich.[5]

Der 30. Gründungstag des Vereins, der Abschied von Elisabeth Graff, die 17 Jahre lang Vorsitzende war und mit Jochen Keller und Gerd Sebastian die Geschicke lenkte, sowie die Einführung des neuen Vorstands mit Friedhelm Münch und Werner Kasel an der Spitze waren Anlass für ein Fest am Freitag, 13. Juni 2014, in der alten Jugendherberge in Ahrweiler. Ein Teil der 42 Jugendlichen, die zu dieser Zeit vom Verein betreut wurden, machte Musik, führte einen Sketch auf und bewirtete die Gäste. "Die Arbeit hat ihren Lohn in sich", sagte Elisabeth Graff bei ihrem Abschied. "Wir mussten auch bei der Beschaffung von Geld immer sehr kreativ sein. Wir kämpften Jahr für Jahr ums Überleben, oft stand uns das Wasser bis zum Hals", so Graff. "Sie waren der Motor, Sie haben nie aufgegeben", lobte Kreischef Dr. Jürgen Pföhler die langjährige Vorsitzende. "Wir haben dem kleinen Verein mit seiner gewaltigen Aufgabe seit 1990 900.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt", unterstrich Pföhler, der einen Sachkostenzuschuss von 3834 Euro überreichte. Ein Geschenk war auch Doris Grambs, seit 30 Jahren die gute Seele des Jugendhilfevereins, sicher: ein rosa Rosenstock.[6]

Seit 2018 steht der Jugend-Hilfe-Verein jungen Auszubildenden im Rahmen des vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts „Edda – Erfolgreich durch die Ausbildung“ zur Seite. Dieses Angebot hat zum Ziel, dass sich junge Auszubildende bei aufkommenden Problemen an einen externen Ansprechpartner wenden können. Denn oft falle es jungen Menschen wesentlich leichter, sich jemandem anzuvertrauen, der nicht zum persönlichen Umfeld gehört. Die Pädagogen des Jugend-Hilfe-Vereins beraten bei Fragen zu individuellen Nachhilfeprogrammen, helfen beim Ausfüllen von Anträgen oder begleiten und vermitteln bei wichtigen Gesprächen mit Ausbildern, Eltern oder Ämtern. Bei einigen Azubis wird auch der Wunsch nach einem Betriebsoder Berufswechsel während der Ausbildung deutlich. Auch hier kann der Jugend-Hilfe-Verein helfen. Eine Teilnahme an dem Projekt ist für alle Azubis kostenlos.[7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Projekt „Leben ohne Schulden“

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 20. August 2015
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 28. September 2010
  3. Quelle: Jugendhilfe Ahrweiler: Verein hat neue Bleibe, general-anzeiger-bonn.de vom 8. November 2013
  4. Quelle: Junge Leute mit persönlichen und beruflichen Problemen eingliedern - Jugendhilfeverein: Neue Projekte „Globus“ und „Fit für den Job“ - Betreuung auch bei Verschuldung und Suchtproblemen, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 7. März 2014
  5. Quelle: Rhein-Zeitung vom 10. Mai 2014
  6. Quelle: Marion Monreal: Ahrweiler: Der Jugendhilfeverein wird 30, general-anzeiger-bonn.de vom 10. Mai 2014
  7. Quelle: Hilfe für Azubis: Ansprechpartner beraten und begleiten – JHV steht seit 2018 bei aufkommenden Problemen zur Seite, in: Rhein-Zeitung vom 8. Juli 2020