Kapelle am Alten Markt Bad Neuenahr

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Außenansicht der Kapelle.
In der Kapelle befindet sich diese kunsthistorisch bedeutende Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1536.
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Postkartenansicht nach 1895. Vor dem kurz zuvor erbauten Bad Neuenahrer Rathaus steht das Heiligenhäuschen aus dem Jahr 1536 mit der Kreuzigungsgruppe, die heute in der Kapelle am Alten Markt untergebracht ist.
Die 1904 abgerissene Josephskapelle

Die zu Anfang des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaute Kapelle am Alten Markt in Bad Neuenahr beherbergt eine kunsthistorisch wertvolle Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1536. Sie besteht aus steinernen Figuren von Jesus Christus am Kreuz, der Muttergottes (mit kurkölnischem Wappen im Sockelfuß) sowie dem Apostel Johannes (mit kurpfälzisch-jülischem Wappen und der Jahreszahl 1536). Der Hintergrund der Kreuzgruppe wurde 1946 von dem Bad Neuenahrer Malermeister Heinrich Kurth gestiftet – als Dank dafür, dass seine beiden Söhne, Heinz und Erich Kurth, den Krieg überlebt hatten.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Eigentümerin[Bearbeiten]

Katholische Pfarrgemeinde „St. Marien und Willibrord“ Bad Neuenahr

Sonstiges[Bearbeiten]

Ursprünglich befand sich die Kreuzigungsgruppe in einem eigenen Häuschen auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße auf Höhe des alten Rathauses. Wo heute die Kapelle steht, stand bis zu ihrem Abriss im Jahr 1904 die 1626 erbaute größere Josephskapelle, eine Filialkirche der katholischen Pfarrkirche „St. Willibrordus“ in Beul. Sie diente der seelsorgerlichen Betreuung der Pfarrangehörigen aus Wadenheim, die häufig durch Hochwasser von ihrer Pfarrkirche abgeschnitten wurden. Die Josephskapelle wurde überflüssig, als 1901 die Rosenkranzkirche fertiggestellt worden war. Der kleinere Nachfolgebau, in dem die Figurengruppe aus dem ebenfalls abgerissenen Heiligenhäuschen Obdach fand, hat denselben Architekten wie die Rosenkranzkirche Bad Neuenahr: August Menken. Vier Pflastersteine mit der Aufschrift „KFG“ erinnern heute noch an den ehemaligen Grundriss der Kapelle. Auf einer Bronzetafel, die die Bürgergesellschaft Wadenheim im Dezember 1998 an einer Außenwand der Kapelle anbringen ließ, heißt es:

An dieser Stelle befand sich bis zu ihrem Abriß 1904 die im Jahre 1626 erbaute Josephskapelle, eine Filialkirche der St. Willibrord-Kirche. Sie diente der seelsorgerischen Betreuung der links der Ahr wohnenden Pfarrangehörigen bei den häufigen Hochwassern. In der hier errichteten neugotischen Kapelle fand die aus dem Jahre 1536 stammende Kreuzigungsgruppe einen würdigen Platz.

Die Inschrift auf dem Sockel der Muttergottes mit dem kurkölnischen Wappen: „O IHS MYN WAR LESTU DYE MODER DYN SPRACH IHS“.

Auf dem Sockel des befindet sich das kurpälzisch-jülich'sche Wappen mit der Inschrift: „IOHS LIEB NEIFF MY ICH BEVILLEN DIR DIE MODER MYN ANNO DOMINI 1536.“

Die Kapelle wurde Jahrzehnte lang von der Bürgergesellschaft Wadenheim betreut. Auf ihre Initiative hin sind auch ein Schutzgitter angebracht worden, das Dach neu gedeckt und die Bronzetafel mit der Geschichte von Gebäude und Kreuzgruppe angebracht worden.[2]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Blick über den Alten Markt mit der Kapelle etwa 1962 und 2019

Blicke über den Alten Markt etwa 1960 und 2020. In beiden Fotos ist die Kapelle zu sehen.

Siehe auch[Bearbeiten]

Alter Markt Bad Neuenahr

Mediografie[Bearbeiten]

Alter Markt in Bad Neuenahr: Königsfiguren aus Kapelle gestohlen, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Januar 2015

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Jochen Tarrach: Taubenkot zwischen Kreuz und Kerzen – Hinterlassenschaften in der Kapelle am Alter Markt in Bad Neuenahr störten die Würde: Jetzt wurde kurzfristig gehandelt, in: Rhein-Zeitung vom 20. Oktober 2018, und Hintergrundmalerei der Kreuzigungsgruppe am Alten Markt hat eine lange Geschichte, Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 10/2022/wittich.de
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Taubenkot zwischen Kreuz und Kerzen – Hinterlassenschaften in der Kapelle am Alter Markt in Bad Neuenahr störten die Würde: Jetzt wurde kurzfristig gehandelt, in: Rhein-Zeitung vom 20. Oktober 2018