Kriegsgefangenenlager „Goldene Meile“

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Deutsche Kriegsgefangene hausten im Gefangenenlager "Goldene Meile" in Erdlöchern und Zelten.
Deutsche Kriegsgefangene hausten im Gefangenenlager "Goldene Meile".
Deutsche Kriegsgefangene hausten im Gefangenenlager "Goldene Meile".
Deutsche Kriegsgefangene hausten im Gefangenenlager "Goldene Meile".
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Buchcover
Buchcover

Ende März 1945 errichteten die Amerikaner in der Goldenen Meile, also in den Feldern zwischen Remagen und Bad Breisig längs des Rheins, das Kriegsgefangenenlager „Goldene Meile“ ein, eines der größen Lager für deutsche Kriegsgefangene. Insgesamt, so wird geschätzt, passierten bis Juli 1945 rund 300.000 deutsche Kriegsgefangene das Lager, darunter auch Frauen. Aber auch polnische, ungarische und österreichische Soldaten sollen unter den Gefangenen gewesen sein. Mehr als 1300 von ihnen starben. Sie wurden auf dem Ehrenfriedhof Bad Bodendorf beerdigt. Das für 20.000 Gefangene vorgesehene Lager musste zeitweise 168.000 Soldaten aufnehmen. Am 10. Juli 1945 übernahmen die Franzosen in ihrer Besatzungszone die Militärregierung und damit auch das Lager. Anfang Juli hatten die Amerikaner noch zahlreiche Kriegsgefangene entlassen, so dass die Franzosen nur noch ein kleines Restlager zu verwalten hatten.


Chronik[Bearbeiten]

Nach dem unvorhergesehenen Rheinübergang amerikanischer Truppen am 7. März 1945 über die Ludendorff-Brücke Remagen und dem lange vorbereiteten Rheinübergang bei Wesel am 23. März 1945 wurde bis zum 1. April 1945 das gesamte Ruhrgebiet - mit über 300.000 deutschen Soldaten darin - eingekesselt. Die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen stieg mit dem Vorrücken der alliierten Truppen ungeheuer an. Westlich des Rheins wurden deshalb Sammellager, „Prisoner of War Temporary Enclosures“ (PWTE), für jeweils 50.000 Mann bei Rheinberg, Remagen und Bad Kreuznach angelegt. Doch diese waren schon nach kurzer Zeit zu klein. Deshalb wurden weitere Lager, insgesamt 17 PWTEs, errichtet. Ende April waren nach amerikanischen Angaben 169.036 Kriegsgefangene allein im PWTE Remagen. Zusätzlich wurde das Lager Sinzig eröffnet. Am 8. Mai befanden sich im Lager Sinzig 118.563 und im Lager Remagen 134.029 Gefangene.

Das Lager bestand aus zwei Teilen: einem in Remagen und einem in Sinzig, dort, wo heute das Gewerbegebiet ist. Beide Teile standen unter einer einzigen Kommandantur.

Remagens Ex-Bürgermeister Hans Peter Kürten hat die Namen von 2000 Ex-Gefangenen auf einer Adressenliste gesammelt; seit 1984 organisiert er Ex-Gefangenen-Treffen.

Umstritten ist nach wie vor, ob im Lager „Goldene Meile“ nach Kriegsende noch derart viele Soldaten sterben mussten. Waren die Amerikaner mit der Versorgung der Gefangenen in dem Lager, das zunächst nur für 20.000 Mann errichtet worden sein soll, überfordert oder ließen sie sie an Kälte, Krankheiten und Hunger sterben?

Gefangene[Bearbeiten]

Zu den Gefangenen gehörten u.a. ...

Männer[Bearbeiten]

Alfred Born, Heinrich Böll, Gerhard Dreißigacker, Jakob Ebben, Anton Gundlach (Ehrenbürger der Stadt Bingen, starb am 5. August 2006 im Alter von 93 Jahren), Herbert Glatzel, Christof Heyduck, Erich Hillmann, Gottfried Hofmann (Sinzig), Franz Mombauer, Karl-Heinz Nikodemus (Oedingen), Prof. Andreas Ploeger, Fredi Schmitz, Jakob Steinborn, Johannes Stöber, Jürgen Tegethoff, Rudolf Unterschütz (malte ein Bild aus dem Lager), Johannes Friedrich Luxem (Redner bei der Zentralen Gedenkfeier des Kreises Ahrweiler am Volkstrauertag, 17. November 2002, auf dem Ehrenfriedhof Bad Bodendorf), Gerd Kaimer, Willi K. Michels, Hermann Rech (Bad Neuenahr) und Ferdi Meyer[1] (Köln)

Frauen[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Die Friedenskapelle "Schwarze Madonna" Remagen, das Mahnmal zur Erinnerung an die Gefangenenlager in der Goldenen Meile in Sinzig, der Ehrenfriedhof Bad Bodendorf und das Friedensmuseum Brücke von Remagen sollen an das Lager und an die Ereignisse gegen Kriegsende um die Ludendorff-Brücke Remagen erinnern.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Bilder aus dem Lager[Bearbeiten]

Bilder von Erinnerungsstätten[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten