Kurpark Bad Breisig

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Park-Eingang
Blick über den Rhein
Kurpark Breisig 106.jpg
Kletter-Parcours
Kurpark Breisig 05.jpg
Unterstand
Sanitärgebäude
Grundstein des ehemaligen Bad Breisiger Kurhauses
Diese Gedenkstele wurde im Dezember 2018 aufgestellt.
Diese Erinnerung an den am 31. Juli 1992 im Kurpark ermordeten Obdachlosen Dieter Klaus Klein hatte nur einen kurzen Bestand.

Der Kurpark an der Koblenzer Straße in Niederbreisig weist heute noch den historischen Baumbestand der einstigen Villa Oehme auf, einem ehemaligen Erholungsheim der Breisiger Freimaurer und späteren Residenz eines dänischen Generalkonsuls. Die ältesten Exemplare sind auf kleinen Tafeln bezeichnet und erklärt. Der Kurpark ist Austragungsort des Bad Breisiger Brunnenfestes; und beim Zwiebelmarkt steht im Park eine Doppelreihe Verkaufsstände.


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Am 31. Juli 1992 wurde im Kurpark der obdachlose Dieter Klaus Klein von Skinheads ermordet.

Im Kurpark liegen der Minigolfplatz Bad Breisig und ein Barfußpfad, der im Jahr 2008 wieder eröffnet wurde. Er besteht aus zehn Holzkästen, die mit Materialien wie Sand, Rindenmulch, feinen und groben Kieseln sowie Tannenzapfen gefüllt sind. Zwischen den Kästen wurden Baumstämme und Baumscheiben zum Balancieren aufgebaut. Außerdem gilt es, einen Fläche mit Tannenzweigen zu überqueren.

Bürgermeister Bernd Weidenbach und Wirtschaftsförderer Gerhard Oelsberg planen im Park einen Wasserpark, der sich von den Römer-Thermen bis zum Rhein erstreckt - mit Generationenspielplatz, Kneipp-Bad, Freilegung einer Quelle und nachgebildeter römischer Wasserleitung.[1]

Im Mai 2012 wurden im Kurpark die Plastik "Tuch der Hl. Maria" des Künstlers Iskender Yediler aufgestellt und der erste Teil eines Mehrgenerationen-Spielplatzes gebaut. Ein großes Kletternetz, das sowohl Körperbeherrschung als auch Kraft und Geschicklichkeit erfordert, soll die Kurparkgäste zu sportlicher Betätigung animieren.[2] Die auf einem Granitsockel stehende Bronze-Plastik trägt den Titel "Tuch der Hl. Maria". Sie ist eine Privatstiftung deutscher Kunstfreunde aus den USA an die Stadt Bad Breisig.

Seit November 2012 bietet sich im Kurpark die Gelegenheit zum Klettern, Hangeln und Balancieren. Der Parcours, der den Namen „Den-Boden-nicht-Berühr“ trägt, ist Ergebnis eines gemeinsamen Projektes der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Bad Breisig und des Büros für Jugendpflege Brohltal zusammen mit der Jugendgerichtshilfe. Dabei wurde Jugendlichen die Möglichkeit geboten, ihre Sozialstunden abzuleisten und gemeinsam etwas Gutes und Sinnvolles für die Allgemeinheit zu schaffen. Unter der fachkundiger Anleitung des Konstrukteurs Stefan Schiffer und des Erlebnispädagogen Karsten Schroeter wurden die einzelnen Kletterelemente hergestellt und schließlich mit Unterstützung durch den Bauhof der Stadt Bad Breisig im Kurpark zusammengebaut und aufgestellt.[3]

Im April 2013 wurde im Kurpark unmittelbar hinter dem Puppenmuseum und gleich neben dem dortigen Brunnen der erste öffentliche Bücherschrank von Bad Breisig aufgestellt. Die Idee stammte von der Bad Breisigerin Carla Gödel. Zusammen mit Friedhelm Link, dem langjährigen Leiter der Katholischen Öffentlichen Bücherei "St. Viktor" Oberbreisig, übernahm sie die Patenschaft für den Bücherschrank. In unregelmäßigen Abständen werden die beiden ... nicht nur nach dem Rechten schauen, sondern auch den Bestand bei Bedarf nachfüllen", berichtete die Rhein-Zeitung am 13. April 2013, "denn: Es muss nicht zwingend ein Buch eingestellt werden, um ein anderes Werk zu entnehmen."

Den Grundstein des Kurhauses Bad Breisig wolle der Museums- und Heimatverein Bad Breisig e.V. im Kurpark aufstellen, berichtete die Rhein-Zeitung am 19. Mai 2014. Beim Abriss des Kurhauses im Jahr 2006 habe der Verein den Grundstein von 1876 vor der Entsorgung bewahrt und sichergestellt. „Für viele Bad Breisiger ist mit dem Kurhaus ein zeitgeschichtlicher Zeuge verloren gegangen, der Mittelpunkt des kulturellen Lebens und des wirtschaftlichen Aufschwungs der Stadt war“, so der Vorsitzende Viktor Ziegler. Für Ende August 2014 sei eine Feierstunde mit Übergabe an die Bad Breisiger Bürger geplant. Der Verein trage die Kosten für die Restaurierung des Steines, Fertigung eines Sockel mit Beschriftung und Aufstellung vor Ort im Kurpark.[4]

Im Frühling 2015 wurden die Gehwege im Kurpark auf einer Länge von 1400 Metern verbreitert und saniert. Aufgrund des relativ dünnen Aufbaus hatten sich Senken und Pfützen gebildet. Ziel war auch, dass die Wege anschließend problemlos mit Kinderwaren, Rollstühlen und Rollatoren befahren werden können. Dazu kamen eine neue LED-Beleuchtung, die Wiederherstellung der Grünflächen und die Sanierung des Brunnens. 418.000 Euro wurden in die Sanierung investiert. Bis zu 70 Prozent könnten durch das Förderprogramm "Aktive Stadt" getragen werden, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 28. Mai 2015. In der RZ hieß es weiter:

Zur Anwendung kommt nun ein System aus ungebundenen Frostschutz- und Tragschichten mit einem Oberbau aus Asphalt. Die sichtbare Oberfläche wird mit Reaktionsharz behandelt und erhält eine anschließende Gesteinsabstreuung, deren Farbe und Körnung in Anlehnung an die alten Wege ausgesucht wurde. Die Auskofferung der Gehwege ist ... nötig, um einen stabilen Untergrund zu schaffen und um Kabel und Leitungen zu verlegen. Ebenso werden Wasserleitungen für Brunnen- und Parkbewässerung verlegt sowie Lehrrohre für künftige Erweiterungsflächen.

Am 16. September 2015 meldete die RZ:

Neben dem Ausbau beabsichtigt die Stadt, den Kurpark an verschiedenen Stellen so umzugestalten, dass attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten für ein breites Alters- und Interessensspektrum entstehen. Noch dieses Jahr wird begonnen, die Brunnenanlage modern umzugestalten. Im Anschluss folgt der barrierefreie Umbau der Treppenanlagen in Richtung Rhein.

Im Februar 2016 waren Arbeiten zum Bau einer neuen Brunnenanlage im Gange. Große Teile des alten Brunnenbeckens blieben dabei erhalten und wurden in die neue Anlage integriert. Aus dem ehemals quadratischen Becken wurde ein Viertel herausgeschnitten. Die Außenränder des verbleibenden Beckenkörpers wurden verbreitert und mit Basaltlava-Platten abgedeckt. Die innere „Schnittkante“ wurde mit Platten aus Cor-Ten-Stahl verkleidet. Sie sollten künftig als Überlaufkante dienen. Im Becken wurden sechs Strahldüsen montiert. Die Wassertiefe wurde auf weniger als 20 Zentimeter reduziert. Die Reinigungsanlage und die Pumpen- und Steuerungstechnik wurden in einer überflutungssicheren unterirdischen Pumpenkammer verstaut. Neben dem alten Becken entstand ein neues weiteres Becken, das die gleichen Maße wie der herausgeschnittene Teil des alten Beckens hat, dabei aber um gut zwei Meter verschoben und gegenüber dem Hauptbecken leicht gedreht wurde. Zum Brunnenfest Anfang Mai 2016 sollte der neue Brunnen fertig sein.[5]

Im September 2016 wurde der neue Brunnen im Kurpark dann eingeweiht. Der Umbau hatte 271.000 Euro gekostet – 31.000 mehr als noch im März 2016 geplant. 190 000 Euro davon waren Bundes- und Landesgelder aus dem Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt“. Der Umbau des 50 Jahre alten Brunnens hatte im November 2015 begonnen. Eine Reinigungsanlage für das Becken hatte es zuvor nicht gegeben. Deshalb musste das Wasser mehrmals jährlich abgelassen und der Brunnen per Hand gereinigt werden. Dennoch bildeten sich in den Sommermonaten immer wieder Algen. Zudem war die Fontänenpumpe häufig defekt oder verstopft. Im Rahmen des Umbaus erhielt der Brunnen eine automatische Niveausteuerung des Wasserspiegels, eine automatische Reinigung und Desinfektion sowie eine erneuerte Pumpentechnik. Dadurch wurde der Wartungsaufwand verringert.[6]

Im Sommer 2017 wurden neue Spielgeräte im Kurpark zur Nutzung übergeben – darunter ein im Stil eines Piratenschiffs gestaltetes Klettergerüst. Rund 50.000 Euro habe die Stadt in modernes Spielgerät investiert, sagte Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch.[7]

Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch und Vertreter der Stadtratsfraktionen enthüllten im Dezember 2018 im Kurpark eine Stele mit der Inschrift „In Erinnerung an die Opfer von nationalsozialistischem und extremistischem Gedankengut“. Die Bürgermeisterin sagte, die Stele solle dauerhaft ein Zeichen der Erinnerung an die Opfer von Gewalttaten sein. Weiter sagte sie:

Die Vergangenheit wiederholt sich nicht. Was sich aber wiederholt, sind menschliche Verhaltensweisen. Im Guten wie im Bösen. Aus der Geschichte scheint der Mensch nicht zu lernen. Dabei berühren individuelles Leid, individuelle Schuld und persönliche Schicksale auch heute noch die Menschen.[8]

Am 17. März 2023 ist oberhalb des Rheinufer-Radwegs auf der Wiese im Kurpark, ganz in der Nähe von Tourist-Info und Biergarten, eine „Glasgalerie“ aufgestellt worden, ein Glaskasten mit Raum für wechselnde kleine Ausstellungen. Den Anfang machte das Stuttgarter Künstlerduo eurape.org alias Julia Wenz-Delaminsky und Peter Franck mit einem Kunstprojekt namens „Grüße aus Bad Breisig“. „Wir schicken als Fremde quasi eine dreidimensionale Postkarte von Bad Breisig in die Welt“, erklärte Julia Wenz-Delaminsky.[9]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 2. September 2010
  2. Quelle: General-Anzeiger vom 22. Mai 2012
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Dezember 2012
  4. Quelle: Andenken an Bau des Kurhauses - Grundstein soll in den Kurpark, general-anzeiger-bonn.de vom 21. Mai 2014
  5. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. März 2016
  6. Quelle: Rhein-Zeitung vom 7. September 2016
  7. Quelle: Rhein-Zeitung vom 4. Juli 2017
  8. Quelle: Stele erinnert an Opfer von Gewalt – Bronzetafel im Bad Breisiger Kurpark, in: General-Anzeiger vom 15. Dezember 2018
  9. Quelle: Petra Ochs: Mehr Kultur für Bad Breisig: Neue Glasgalerie ziert den Kurpark, rhein-zeitung.de, 19. März 2023