Lachs 2000

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80.000 Lachs-Brütlinge sind im März 1995 im Rahmen der Aktion "Lachs 2000" in die Ahr eingesetzt worden. Die Fischeier, aus denen die Lachse stammen, waren fünfeinhalb Jahre zuvor im Adour-Nieve-Flußsystem in Südwest-Frankreich gekauft worden. Dieses System war ausgewählt worden, weil dort ähnliche geomorphologische und biologische Verhältnisse herrschen wie an der Ahr. In Teichen und Bassins rheinland-pfälzischer und hessischer Züchter schlüpften die Fische bald darauf und wuchsen heran. Sechs Monate später, inzwischen acht bis zehn Zentimeter groß, wurden die Junglachse in die Ahr ausgesetzt - 30.000 von ihnen zwischen Mayschoß und Reimerzhoven, die übrigen bei Fuchshofen sowie in Nebengewässer. Dort blieben die Fische ein bis zwei Jahre lang, bevor sie Ahr und Rhein hinunter ins Meer abwanderten. Zuvor jedoch haben sie sich den Geruch und den Geschmack des Ahr-Wassers genau eingeprägt, um später wieder hierhin zurück zu finden. Nach frühestens 18 Monaten wandern die Lachse als geschlechtsreife Elterntiere aus dem Meer in ihre Ursprungsgewässer zurück. Im sauerstoffreichen Wasser der Ahr-Nebengewässer wie Vischelbach und Sahrbach, Eichenbach (Bach) und Armuthsbach sollen sie sich dann paaren und damit für eine neue Lachsgeneration sorgen.


Ansprechpartner[Bearbeiten]

Bauingenieur Josef Groß, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft

Entwicklung[Bearbeiten]

Von Ende 1989 bis Juli 2011 wurden in die Renaturierung der Ahrmündung sowie den Rückbau von 47 von insgesamt 51 Querbauwerken zur fischgerechten Durchgängigkeit 3,5 Millionen Euro investiert. Die Umbauten werden/wurden dabei so angelegt, dass auch kleine und Jungfische, die nicht so schwimmstark sind wie Lachs und Meerforelle, aufsteigen können. Die Renaturierung der Ahrmündung schlug mit 350.000 Euro zu Buche. Im Jahr 2011 soll auch die große Wehranlage an der Hahnensteiner Mühle in Insul so umgestaltet werden, dass Wanderfische passieren können. Als die beiden letzten Projekte stehen an: eine kleine Anlage mitten in Schuld sowie die große Wehranlage der Alten Mühle Gillig in Antweiler. Die Gesamtbaukosten nach Abschluss aller Arbeiten werden wohl bei 4,3 Millionen Euro liegen. Zwischen der St. Pius-Brücke und der Ahrtor-Brücke in Ahrweiler wird im Sommer 2011 der 460.000 Euro teure Rückbau von 47 kleineren Schwellen fortgesetzt. Zwölf dieser Schwellen wurden bereits im Jahr 2010 umgestaltet. 15 weitere oberhalb der Ahrtor-Brücke bis zur Ahrbrücke Kalvarienberg sollen 2012 folgen.[1]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Aussetzen von ca. 6000 Lachsen im März 2023 in den Ahrauen (Lohrsdorf - Bad Bodendorf)[Bearbeiten]

Aussetzen von mehreren Tausend Lachsen im März 2023 in den Schuld[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 15. Juli 2011