Landskroner Festhalle (Heimersheim)

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Die etwas oberhalb des Ortes stehende Landskroner Festhalle in Heimersheim wurde nach 22 Monaten Bauzeit im Oktober 2003 eröffnet.


Anschrift[Bearbeiten]

Im Bülland

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Heimersheim)

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Chronik[Bearbeiten]

Am Samstag, 15. Dezember 2001 wurde der Grundstein zum Bau der mit 3,5 Millionen Mark veranschlagten Halle gelegt. Unter den Festgästen begrüßte Albert Becker, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Landskrone Heimersheim, auch die „erste Garnitur der Stadt“: Bürgermeister Edmund Flohe und der Erste Beigeordnete Dr. Hans Ullrich Tappe sowie Vertreter der Fraktionen im Stadtrat und die drei Heimersheimer Majestäten, Weinkönigin Yvonne Sausen, Schützenkönig Hubert Bahles und Karnevalsprinz Günter Schreck. Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach bezeichnete die Grundsteinlegung als „historisch für unseren Ortsteil Heimersheim.“ Sie sah die geplante Mehrzweckhalle auch als Belohnung für „unser ausgezeichnetes Vereinswesen“ und dankte ihrem Amtsvorgänger Josef Maurer und dem alten Ortsbeirat für dessen Engagement. Sie bat die Vorsitzenden der Vereine, in der Vereinsgemeinschaft Landskrone Heimersheim als Betreiberin des Hauses alles daran zu setzen, „damit wir von dieser Halle gemeinsam profitieren.“ Den Vereinen gab sie eine Verpflichtung mit auf den Weg: „Wenn die Halle steht, haltet sie in Ordnung, denn sie soll auch ein Stück unserer Gemütlichkeit und Lebensfreude rund um die Landskrone widerspiegeln.“ Lange Zeit sei der Osten der Kreisstadt ein weißer Fleck auf der Landkarte der Dorfgemeinschaftshäuser gewesen. Dies werde sich nun ändern, sagte der Kreisbeigeordnete Guido Orthen, selbst Heimersheimer. Der Erste Beigeordnete Dr. Hans Ulrich Tappe präsentierte das Mehrzweckgebäude in Zahlen. Dazu berichtete die Rhein-Zeitung:

Es entsteht auf einer Grundfläche von etwa 1000 Quadratmetern. Weitere 220 Quadratmeter dienen der überwiegenden Nutzung durch die Schule. Mittelpunkt der Mehrzweckhalle ist der große Saal mit etwa 458 Quadratmetern Grundfläche. Das Bindeglied zwischen der Schule und dem Mehrzweckraum bilden zwei neue Klassenzimmer mit Nebenräumen. Diese Klassenzimmer können mehrfach genutzt werden. Sie bieten einmal dringend benötigten Raum für die Grundschüler und können zum Bühnenraum für Veranstaltungen umgestaltet werden. Die technische Infrastruktur der Grundschule wie Gas- und Stromanschlüsse, Heizungsanlage und Warmwasserbereitung können mitgenutzt werden.[1]

Weitere energiesparende Anlagen sollen für einen kostengünstigen Betrieb der Mehrzweckhalle sorgen: Für Pflegearbeiten und Toilettenspülung wird Brauchwasser genutzt. Eine Warmluftheizung klimatisiert und heizt die Halle. Für die Lüftungsmaschine war bei der Grundsteinlegung eine 70-prozentige Wärmerückgewinnung vorgesehen. Die Lüftungsanlage sollte durch einen „Klimateich“ unterstützt werden: Bei der Beheizung im Winter wie bei der Kühlung und Belüftung im Sommer sollten die Vorteile von Temperaturdifferenzen über der Wasserfläche eines geplanten biologischen Teiches genutzt werden. Ebenso die Erdwärme und Erdkühle in der Zugluftansaugung unterhalb der Bodenplatte.

Nach 22 Monaten Bauzeit feierten im Oktober 2003 200 Gäste die Einweihung der zwei Millionen Euro teuren Mehrzweckhalle. Die Halle erfülle den lang gehegten Wunsch der Vereine nach einem Ort für kulturelle und gesellige Veranstaltungen, sagte Dr. Hans-Ulrich Tappe, damals Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, in seiner Festrede. Auch der benachbarten Grundschule biete sie zusätzlichen Raum. Ohne die Arbeitsleistungen der Bevölkerung wäre die Halle rund 180.000 Euro teurer gewesen. Wegen ihrer außergewöhnlichen Leistungen beim Bau der Halle dankte Tappe Wolfgang Hyrenbach, Wolfgang Lüdenbach, Georg Busser und Paul Weller, von denen jeder etliche hundert Arbeitsstunden leistete. Tappe wies auch auf einige technische Feinheiten hin, wie etwa die zukunftsweisende Technik im Heizungs- und Lüftungsbereich, den Klimateich und das Regenwassersammelbecken. Bürgermeister Tappe überreichte den symbolischen Schlüssel an Schulleiterin Giseltrud Kälicke und Albert Becker als Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Landskrone Heimersheim. Pastor Herbert Ritterrath und Pfarrerin Regina Meinhof segneten die Halle ein. „Es gibt für uns ein neues Zuhause“, sagte Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach, und brachte die Idee ins Gespräch, im Ort einen Theaterverein zu gründen. Die wurde vom Publikum mit spontanem Beifall unterstützt. Albert Becker nannte die Halle eine „architektonische Meisterleistung“; die Halle sei „einfach schön“. Dies gelte auch für den Blick durch die Fensterfront hinüber zur Landskrone. Deshalb solle die Halle den Namen „Landskroner Festhalle“ tragen. Dieser Vorschlag wurde dem Stadtrat zur Zustimmung vorgelegt. Nach der Feier konnten sich die Gäste ein Bild von der Funktionsweise der neuen Halle machen. Zum offiziellen Teil präsentierte sich der Saal mit bis zu 400 Sitzplätzen, geeignet für einen Festakt oder Vorträge. Im zweiten Teil öffnete sich die Bühne, die Trennwand wurde zur Seite geschoben und das dahinter liegenden Klassenzimmer als tiefe Bühne genutzt. Jagdhornbläser, der Männergesangverein Cäcilia, Tambourcorps, Fahnenschwenker der Junggesellen, das Funkencorps der Karnevalsgesellschaft und ein Sketch der Grundschule wurden im anschließenden Unterhaltungsprogramm geboren.[2]

Mit der Festhalle ist niemand wirklich glücklich[Bearbeiten]

Mit der Landskroner Festhalle sei in Heimersheim niemand so richtig glücklich, hieß es am 6. Juni 2018 in der Rhein-Zeitung. Denn die Halle sei „zu groß für die meisten Veranstaltungen, ungeeignet für Versammlungen von Vereinen, für Seniorenkaffeetrinken und auch für private Feiern.“ In einem Bericht von Jochen Tarrach von einer Sitzung des Ortsbeirats hieß es:

Groß und prächtig steht sie seit Jahren am südlichen Rand von Heimersheim und der Ort wird von anderen Gemeinden oft um sie beneidet. Doch so richtig warm geworden sind die Heimersheimer mit ihrer Festhalle nie. Zu groß sei sie und nur für wenige Veranstaltungen, zum Beispiel die der Karnevalsgesellschaft, so richtig geeignet. Umbauten erwiesen sich in den vergangenen Jahren als zu teuer und auch kaum sinnvoll durchzuführen. Von allen Plänen blieb lediglich eine Verkleinerung der Theke im Vorraum zum großen Saal übrig, um dort Vereinen eine bessere Tagungsmöglichkeit in einem nicht allzu großen Raum zu bieten.[3]

Weblink[Bearbeiten]

bad-neuenahr-ahrweiler.de: Bürgerhäuser

Fußnoten

  1. Quelle: Gerrit Mitter: „Packen wir die Chance richtig an“ – Spatenstich am Samstagmorgen: Für 3,5 Millionen Mark wird die neue Mehrzweckhalle Heimersheim gebaut - Frostige Feier, in: Rhein-Zeitung vom 17. Dezember 2001
  2. Quellen: Ort für die Gemeinschaft, rundschau-online.de vom 17. Oktober 2003, und Heimersheim hat gute Stube – Einweihung der Mehrzweckhalle war ein Fest der Gemeinde - Bürgersinn ersparte 180.000 Euro, in: Rhein-Zeitung vom 18. Oktober 2003
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Halle zu groß – Thekenumbau zudem sinnlos? Ortsbeirat Heimersheim diskutiert über Landskroner Festhalle – Feuerwache als Ersatz?, in: Rhein-Zeitung vom 6. Juni 2018