Lebenshilfehaus Sinzig

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Das Lebenshilfehaus.
Das Lebenshilfehaus.
Diese externen Trainingswohnungen gehören zum Lebenshilfehaus Sinzig.
Das Lebenshilfehaus einige Monate nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021, bei dem in dem Gebäude zwölf Bewohner ertranken
Das Beet wurde zum Gedenken an die zwölf Hausbewohner angelegt, die bei dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 ertranken.
August 2022
August 2022
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Ein großer Teil der Bewohner des am 1. Juni 1994 eröffneten Lebenshilfehauses der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Ahrweiler arbeitet in der Caritas-Werkstätte "St. Elisabeth" Sinzig. Das Gebäude beherbergt auch die Geschäftsstelle der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung - Kreisverband Ahrweiler e.V.. Hier ertranken beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 zwölf Bewohner.


Anschrift[Bearbeiten]

Pestalozzistraße 7

53489 Sinzig

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Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 02642 90797-0
  • Fax 02642 90797-17

Leitung[Bearbeiten]

Einrichtungsleitung: ?, Vorgänger:

Träger[Bearbeiten]

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung - Kreisverband Ahrweiler e.V.

Angebote[Bearbeiten]

Wohnen[Bearbeiten]

Das Lebenshilfehaus bietet erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung eine Heimat mit, so der Anspruch, bestmöglicher individuellen Förderung. In abgestuften Wohnformen leben - Stand: August 2009 - 39 Personen in zwei vollbetreuten Wohngruppen oder in Form kleiner Wohngemeinschaften von zwei bis vier Personen. Anliegen der Betreiber ist es, in den Einzel- und Doppelzimmernn des Lebenshilfehauses ein behagliches Zuhause und den Bewohnern ein umfangreiches Freizeit- und Förderangebot zur Verfügung zu stellen. Unterstützung und Begleitung auf dem Weg in ein möglichst selbständiges Leben stehen, heißt es, an oberster Stelle. Das Angebot der Einrichtung gliedert sich folgendermaßen:

  • zwei Wohngruppen mit je 12 Bewohnern, die einen höheren Unterstützungsbedarf haben,
  • eine Wohngruppe im Haupthaus für vier Personen mit besonderem Förderbedarf,
  • zwei weitere Wohngruppen mit je vier Personen und dem Förderschwerpunkt der Verselbständigung als Vorbereitung auf das betreute Wohnen,
  • eine Wohngemeinschaft für zwei Personen im Stadtzentrum von Sinzig für Bewohnerinnen und Bewohner mit geringem Unterstützungsbedarf und dem Schwerpunkt auf eigenständiger Lebensführung sowie
  • ein Familienpflegeplatz zur Entlastung und Förderung von Menschen, die noch überwiegend zu Hause bzw. in einer Pflegefamilie leben.

Kurzzeitpflege[Bearbeiten]

Das Lebenshilfehaus bietet für bis zu zwei erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung eine vorübergehende Unterkunft in Einzelzimmern an. Die Gäste nehmen am Alltagsleben der Wohngruppen teil und werden ihren Fähigkeiten entsprechend begleitet und durch geschultes Fachpersonal betreut. Das Angebot im einzelnen:

  • Begleitung und Betreuung rund um die Uhr
  • Integration in den Gruppenalltag
  • Teilnahmemöglichkeit an den Freizeitangeboten der Wohnstätte
  • Vorbereitung auf ein selbständiges Leben
  • Entlastung der Betreuungspersonen

Eine Kostenübernahme durch den Sozialleistungsträger sei nach Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen möglich, heißt es.

Chronik[Bearbeiten]

Ca. 1995 wurde im Lebenshilfehaus eine Frauengruppe gegründet.

Im Mai 2006 wurde Richtfest für den Erweiterungsbau gefeiert, der den Gemeinschaftsraum mehr als verdoppelte. Bis dahin standen den beiden Wohngruppen mit je zwölf Bewohnern lediglich ein kleiner Gemeinschaftsraum mit kleiner Sofa-Ecke und Fernseher sowie mehrere Tischreihen mit Stühlen zur Verfügung. Eine große Küchenzeile mit offenem Thekenbereich ermöglicht seit der Erweiterung gemeinsames Kochen und Backen. In Rekordzeit wurden vorgefertigte Anbauteile der Firma Adams Holzbau Fertigbau GmbH auf der im März 2006 gegossenen Bodenplatte zusammengefügt. Die Finanzierung des Anbaus übernahm der Verein in Eigenleistung mit Unterstützung der "Aktion Mensch".

Im Januar 2019 berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) von den Plänen, das Lebenshilfehaus um einen rund 250 Quadratmeter großer Flachbau in L-Form zu erweitern. In diesem Anbau sollen acht mindestens 15 Quadratmeter große Einzelzimmer mit jeweils eigenen sanitären Anlagen entstehen, außerdem ein Wohnbereich mit Aufenthaltsraum und Küche. Darüber hinaus soll es in dem Anbau ein Pflegebad geben, also um eine frei stehende Badewanne, die von den Seiten für zwei Mitarbeiter zugänglich ist. Das Bad soll mit einem Lift ausgestattet werden, damit auch beeinträchtigte Bewohner gut baden können. Um den veränderten Bedürfnissen der Bewohner gerechter zu werden, sollen die Gruppen neu strukturiert werden: Aus den zu dieser Zeit bestehenden zwei Zwölfergruppen sollen drei Achtergruppen werden. Außerdem wurde geplant, die Doppelzimmer aufzulösen. Die Bauzeit werde zwischen acht und zwölf Monaten liegen. Die Kosten für den Anbau würden bei etwas mehr als 700.000 Euro liegen. Das Sozialministerium unterstützt das Bauvorhaben mit 183.000 Euro, die Stiftung Wohnhilfe Bonn hat einen Zuschuss über 95.000 Euro zugesagt. Darüber hinaus hoffe erhoffte sich Stefan Möller, Geschäftsführer der Lebenshilfe, eine Förderung von 115.000 Euro von der Aktion Mensch. Außerdem waren rund 10.000 Euro Spenden eingesammelt worden. Im Januar 2019 rechnete Möller mit einer Kreditaufnahme von 315.000 Euro.[1]

Mit dem am Nikolaustag 2019 begonnenen Erweiterungsbau neben dem Lebenshilfehaus soll mehr Wohnqualität für die Bewohner geschaffen werden. Aktuell werden in der Einrichtung 36 Menschen mit geistiger Behinderung betreut. Ulrich van Bebber als Vorsitzender der Lebenshilfe-Kreisvereinigung Ahrweiler, Geschäftsführer Stefan Möller und der neue Einrichtungsleiter Michael Müller trafen sich für den Startschuss vor Ort mit Bewohnern sowie den Architekten Brigitte Adams und Wolfgang Rumpf. Ebenfalls mit dabei: Landrat Jürgen Pföhler und Bürgermeister Andreas Geron. Zu dieser Zeit werden im Lebenshilfehaus in Sinzig 36 Menschen mit geistiger Behinderung in zwei Zwölfergruppen und drei Vierer-Trainingsgruppen betreut. Grund für den Anbau: Zwölfergruppen und die Unterbringung in Doppelzimmern seien nicht mehr zeitgemäß. Deshalb solle das bestehende Gebäude durch einen Anbau für acht Bewohner erweitert werden. Damit könnten Doppelzimmer aufgelöst werden. Außerdem wird dem veränderten Unterstützungsbedarf besser entsprochen. Außerdem werde die Lebens- und Wohnsituation von Menschen mit hohem und umfassenden Unterstützungsbedarf verbessert. Im Zuge des Umbaus werde werde auch der Brandschutz im Gebäude deutlich verbessert. Ulrich van Bebber sagte: „Die Lebenshilfe beabsichtigt durch den Anbau die Doppelzimmer aufzulösen und die beiden Zwölfer-Gruppen in drei Achter-Gruppen umzuwandeln. So erhalten alle Bewohnerinnen und Bewohner ihre individuelle Privatsphäre und können gezielter begleitet und gefördert werden.“ Und Landrat Jürgen Pföhler: „Ein zentrales Anliegen des Kreises Ahrweiler ist es, unseren behinderten Mitbürgern ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Lebenshilfe ist uns hierbei seit vielen Jahren ein kompetenter, engagierter und zuverlässiger Partner.“ Im Zuge des Um- und Anbaus sollen knapp 945.000 Euro investiert werden. Etwa 700.000 Euro davon sind für Anbau vorgesehen. 245.000 Euro würden in den Umbau des Haupthauses den Brandschutz investiert werden. Die Aktion Mensch hat dem Bauvorhaben einen Zuschuss von 117.616 Euro zugesagt, die Bonner Stiftung Wohnhilfe unterstützt die Lebenshilfe mit einem 95.000-Euro-Zuschuss.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Lukas Dymke

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Silke Müller: Lebenshilfehaus soll wachsen – Einrichtung in Sinzig erhält Anbau – Spenden willkommen, in: Rhein-Zeitung vom 26. Januar 2019
  2. Quelle: Bernd Linnarz: Für Menschen mit geistiger Behinderung: Das Sinziger Lebenshilfehaus wird umgebaut und erweitert, general-anzeiger-bonn.de, 7. Dezember 2019