Männergesangverein „Eintracht“ Bad Bodendorf 1919 e.V.

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MGV „Eintracht“ Bad Bodendorf und Männergesangverein „Cäcilia“ Sinzig 1859 e. V. unter der Leitung von Bardo Becker bei einem Auftritt während der Adventlichen Seniorenfeier 2018 in der Schützenhalle Bad Bodendorf
Die "Eintracht" "Lieder, Wein & mehr" anlässlich ihres 90. Gründungsjahrestages im August 2009.
Der im Januar 2010 gewählte Vorstand
Der MGV Eintracht Bad Bodendorf in den 50er Jahren vor seinem Vereinslokal, dem Gasthaus Cholin.
Der MGV Eintracht Bad Bodendorf im Jahr 2007 beim Freundschaftssingen zum 120-jährigen Bestehen des Männergesangvereins "Liederkranz" Löhndorf e.V..
Der MGV "Eintracht" bei der Veranstaltung "Lieder & Wein" am Sonntag, 31. August 2008, vor dem Pfarrheim.
Einmal jährlich im Spätsommer lädt der Männergesangverein zu seiner Veranstaltung "Lieder & Wein" vor das Katholische Pfarrheim "St. Sebastianus" Bad Bodendorf ein.
Schaukasten

Der Männergesangverein "Eintracht" Bad Bodendorf 1919 e.V. ist Mitglied im Kreis-Chorverband Ahrweiler (Mitgliedsnummer 22/16/006), im Chorverband Rheinland-Pfalz und im Deutschen Sängerbund.


Mitglieder[Bearbeiten]

  • Januar 2005: 27 Aktive
  • Januar 2008: 25 Aktive
    • Tenor 1: 6 Sänger
    • Tenor 2: 6 Sänger
    • Bass 1: 8 Sänger
    • Bass 2: 5 Sänger
  • Januar 2010: 24 aktive Sänger und 65 fördernde Mitglieder
  • Januar 2013: 63 fördernde und 26 aktive Mitglieder

Vorstand[Bearbeiten]

Probentermin[Bearbeiten]

Der Männergesangverein "Eintracht" Bad Bodendorf 1919 e.V. probt donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr im Gasthaus Cholin.

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Lieder & Wein

Chronik[Bearbeiten]

Der Chor wurde wohl 1919 gegründet; vermutlich gab es aber einen Vorgänger. In der Festschrift, die der Chor 1969 anlässlich seines 50-jährigen Bestehens herausgab, hieß es zu den Umständen der Gründung:

Im Jahre 1919 lag die Heimat im Schatten der schrecklichen Nachkriegswirren, unvorstellbare seelische und wirtschaftliche Not gähnte aus den Abgründen des Krieges. Schmerzliche Verluste an Menschen und Material, furchtbare Zerstörungen und unsichere politische Verhältnisse störten und lähmten das tägliche Leben in all seinen Bereichen. Es gab wenig Mut und bestand noch weniger Zuversicht für kulturelles Schaffen, umso höher ist der Wagemut und die Entschlossenheit der Gründer zu bewerten, die gerade wegen der Schwierigkeiten und aus dem Elend heraus einen Ausweg suchten und fanden für die Neubelebung der Dorfgemeinschaft in der Gründung des Männergesangvereins „Eintracht“.

Zweck des Vereins sei „die Hebung und Pflege des deutschen Volksgesanges sowie des kameradschaftlichen und geselligen Verkehrs nach dem Leitsatz: 'Gesang verschönt das Leben, Gesang erfreut das Herz. Wo man singt, da laß dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Der Uneinigkeit der Menschen und der Zwietracht der Zeit hätten sie bewusst die Einigkeit, die Eintracht gegenübergestellt. Die Gründer seien sich klar darüber gewesen, dass „nichts so herzlich zusammenführt und -fügt wie gemeinsamer Gesang. Gemeinsamer Gesang schafft und vertieft immer mehr ein gedeihliches Klima und eine fruchtbare Atmosphäre. Gemeinsamer Gesang verbindet miteinander und überwindet und überbrückt scheinbar nicht überschreitbare Grenzer: und unüberbrückbare Gegensätze.“

33 sangesfreudige Bodendorfer waren die Männer und Sänger der ersten Stunde des Chores. In den Jahrzehnten, die folgen sollten, trat der Männergesangverein „Eintracht“ bei wie vielen Anlässen und Gelegenheiten auf - bei Dorf- und Familienfeste, mit Konzerten und anderen gesanglichen Darbietungen am Sonntag Lätare und zu Weihnachten, bei Maiansingen oder Adventssingen, zum Ehransingen oder Ständchensingen bei Grünen, Silbernen und Goldenen Hochzeiten, bei Freundschaftssingen sowie beim Festsingen an Primizen, Silbernen und Goldenen Priesterjubiläen.

Bald nach der Gründung wurde auch Theater gespielt - „als Gegengewicht und gesunder Ausgleich gegen die anstrengende Probenarbeit, als Kurzweil an den langen Winterabenden, zugleich aber auch zur spürbaren Aufbesserung des Kassenbestandes“. Die Theateraufführungen „hielten das ganze Dorf auf den Beinen“, heißt es in der Chronik zum 50-jährigen „Eintracht“-Bestehen, „außer den Alten und Kranken und einer Feuerwache für alle Fälle blieb bei diesen Theaterspielen keiner zu Hause.“ Und früh fand die Bodendorfer „Eintracht“ Anerkennung bei Chören in der Nachbarschaft. Bereits 1920 erging die erste Einladung zur Teilnahme am Sängerfest des Männergesangvereins „Liederkranz“ Oberwinter. Höhepunkte der noch jungen Vereinsgeschichte waren die Fahnenweihe am 14. Mai 1922 und das zehnjährige Stiftungsfest am 16. Juni 1929.

In jungen Jahren schon stellte sich der Männergesangverein „Eintracht“ in den Dienst der guten Sache. So veranstaltete er am 15. Oktober 1920 ein Konzert zugunsten des Ehrenmals für die Gefallenen, das 1050 Reichsmark einbrachte, am 28. März 1921 gab er einen Liederabend zugunsten des Glockenfonds, an dem 300 Reichsmark eingingen.

Der zweite Weltkrieg unterbrach jäh die rege Tätigkeit des Männergesangvereins. Viele Sänger aus der Zeit bis 1939 waren im Krieg gefallen oder wurden vermisst. Folgen und Nachwirkungen des Krieges lähmten noch lange eine regelmäßige Probenarbeit. Ab 4. Februar 1953 wurde dann aber wieder regelmäßig geübt. Insbesondere Gottfried Büchel (* 1911, † 2004) machte sie in dieser Zeit um den Chor verdient. Nachdem er nach Krieg und Gefangenschaft nach Bodendorf zurückgekehrt war, wurde er erster Vorsitzender des Chores. Über persönliche Gespräche und Hausbesuche gelang es Gottfried Büchel im Jahr 1953, zehn junge Männer für den Chor zu gewinnen. Johannes Kleine-Hülsewische, Leiter der katholischen Volksschule Bodendorf, leistete ebenfalls einen Beitrag zur Förderung des Männergesangvereins. Er unterwies seine Schüler nämlich nicht nur im Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch im Singen. Der Stundenplan sei zweimal wöchentlich das Fach Gesang vor. Dann übte Kleine-Hülsewische mit seinen Schülern Volks- und Kirchenlieder zweistimmig ein und leistete damit zugleich Nachwuchsarbeit für den Chor. Im Jahr 1953 wurde der Chor von Rudolf Franzen aus Brohl geleitet. Franzen hatte den Chor aber schon vor dem Krieg dirigiert. „Bei Wind und Wetter kam er mit seinem Moped zur Chorprobe und den Veranstaltungen ins Vereinshaus „Gasthaus Cholin““, berichtete Dieter Ameln in der Ausgabe 4/2019 der Dorfschelle. Mitte der 1950er Jahre wurde Peter Seul aus Oberbreisig Chorleiter. Während seiner Zeit sang Dieter Ameln seine ersten Chorsoli. Im Dezember 2019 gibt es neben Dieter Ameln nur noch einen weiteren Sänger, der 1953 seinen Einstand beim Bodendorfer Männergesangverein hatte: Paul Peter Müller (* 1934).[1]

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der „Eintracht“ am 21./22. Juni 1969 gab der Gesangverein eine Festschrift heraus. Die Titelseite zeigt den Blick vom Oberen Tor aus in Richtung St.-Sebastianus-Kirche. Auf der Rückseite ist das Siegel der Schöffen von Bodendorf aus dem Jahre 1497 gedruckt. Neben den Grußworten des ersten Beisitzenden, des Bürgermeisters von Sinzig und des Chorleiters wird auf mehreren Seiten aus der Chronik des Vereins, das Festprogramm und aus der Geschichte Bodendorfs geschrieben. In der Geschichte des Gesangvereins sei dieses Jubiläum „ein stolzes Ereignis, das er mit Freude und Dankbarkeit begeht“, schrieb Bürgermeister Heinrich Holstein in seinem Grußwort. Der Jubelverein habe in den 50 Jahren seines Bestehens „das kulturelle Leben der aufstrebenden Gemeinde Bodendorf entscheidend geprägt und mitgestaltet. Hierfür schuldet ihm die Öffentlichkeit Dank und Anerkennung.“ Bürgermeister Heinrich Holstein war Schirmherr der Jubiläumsfeier. Dem Vorstand gehörten zu dieser Zeit an: Peter Beitzel (1. Vorsitzender), Reinhold Seifer (2. Vorsitzender), Josef Bauer (1. Kassierer), Josef Becker (2. Kassierer), Johannes Menzen (1. Schriftführer), Ferdinand Wilden (2. Schriftführer), Hans-Leo Becker (1. Archivar) und Helmut Giesen (2. Archivar). Franz Büscher, Michael Drexel, Hubert Manhillen, Willi Schuld und Peter Welsch gehörten dem Festausschuss an. Chorleiter Gerd Arenz schrieb in der Festschrift:

Als Küster und Organist bin ich seit 1959 an der kath. Pfarrkirche, St. Laurentius in Oberwinter angestellt, und leite den dortigen Pfarr-Cäcilien-Chor. Der Berufung als Chorleiter nach Bodendorf stand ich am Anfang skeptisch gegenüber. Wohl hatte ich ein wenig Erfahrung mit Männerchören. So durfte ich des öfteren den Chorleiter des heimischen MGV „Liederkranz“, Carl Weismandel, am Dirigentenpult vertreten.

Aller Anfang ist schwer; jedoch sollte ich in Bodendorf bald eines Besseren belehrt werden. Einträchtiges Zusammenarbeiten führte schon immer zum Erfolg, und darin sehe ich auch meine freundschaftliche und musische Bindung nach Bodendorf begründet. Der Chor darf seinen Vereinsnamen „Eintracht“ mit berechtigtem Stolz führen; noch nie hörte ich dort ein hartes Wort. Und die Sorgen vieler Chorgemeinschaften um den Nachwuchs, um frische Stimmen der Jugend, sie kennt man hier offenbar nicht, denn im „Eintracht“-Chor singen überwiegend junge Männer. Ich konnte in den vergangenen 6 Jahren manches schöne Konzert mit meinen Bodendorfer Sangesfreunden aufführen und freue mich besonders, in diesem Jahr das fünfzigjährige Bestehen des MGV „Eintracht“ Bodendorf mit feiern und mit gestalten zu dürfen. Meine Wünsche zur weiteren Aufwärtsentwicklung dieses Chores vereinigen sich mit dem Wunsch noch lange mit ihm arbeiten und eng verbunden sein zu dürfen.[2]

Nach einer Grundsatzdebatte im April 2005 votierten die Chormitglieder nahezu einstimig dafür, weiter als selbstständiger Männerchor bestehen zu bleiben und nicht das Experiment eines gemischten Chores zu wagen.

"Begeisternde Konzerte, eine Verjüngung des Chors, ein durchweg zufriedener Dirigent und treue Mitglieder" prägten bei der Jahreshaußtversammlung im Januar 2013 den Rückblick des Vereinsvorsitzenden Karl Hanenberg auf das abgelaufene Jahr 2012, wie die Rhein-Zeitung (RZ) am 4. Februar 2013 berichtete. Das Konzert „Loreley mit Forelle“ mit Soloauftritten von Ursula Löbens (Sopran) und Dieter Ameln (Bariton), das der MGV "Eintracht" im Oktober 2012 zusammen mit dem Vokalensemble KlangfAHRben veranstaltete, sei ein ganz besonderen musikalischen Erlebnis gewesen. Das Maiansingen habe sich inzwischen zu einem kleinen Frühlingskonzert gemausert. Die Veranstaltung „Lieder und Wein“ im August erfreue sich nach wie vor großer Beliebtheit. Zur Tradition gewordene seien die Matinee im Seniorenzentrum "Maranatha" Bad Bodendorf im September und der Liedvortrag des Chores beim Auftakt zum Dorffest Bad Bodendorf. Bernd Kairies, René Kurth und Michael Roß wurden bei der Versammlung als Neumitglieder begrüßt. Paul Peter Müller, Johannes Menzen, Dieter Ameln und Josef Bauer wurden für 60-jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. "Dieter Ameln bereichert bis heute mit seiner angenehmen und ungebrochenen Bariton-Stimme Auftritte und Konzerte des Chores", hieß es in der RZ. Die Vorstandswahl führte zu folgendem Ergebnis: Karl Hanenberg (Vorsitzender), Leo Becker (Zweiter Vorsitzender), Heinz Gerd Reuber (Kassierer), Bernd Kairies (Schriftführer), Bernd Weber (Notenwart) und Bernhard Knorr (Pressewart). Jürgen Meyer (Bad Bodendorf) und Michael Roß wurden zu Kassenprüfern gewählt.

Ein „Offenes Singen“ - etwa im Biergarten der Winzergaststätte mit dem angrenzenden neu gestalteten alten Kelterhaus - könnte helfen, den Mitgliederschwund zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Das sagte der Vereinsvorsitzende Karl Hanenberg bei der Jahreshauptversammlung des Chores im Februar 2014 im Vereinslokal Cholin. Vor allem bei den mittleren Stimmlagen - Zweiter Tenor und Erster Bass - werde dringend Verstärkung gebraucht. Chorleiter Bardo Becker erinnerte, das sehr gelungene Konzert „Loreley mit Forelle“ zusammen mit dem Vokalensemble KlangfAHRben im Jahr 2013 sei mit viel Erfolg im Theatersaal des Seniorenwohnstifts Augustinum in Bad Neuenahr wiederholt worden. Das Maiansingen, das in den vergangenen Jahren eher konzertante Züge angenommen habe, entwickelte sich zum wahren Publikumsmagneten. Die Zusammenarbeit mit dem Männergesangverein "Liederkranz" Oberwinter wie beim sommerlichen Gemeinschaftskonzert soll im Jahr 2014 fortgeführt werden. Regen Anklang hätten der MGV-Auftritt beim Dorffest und die beliebte Veranstaltung „Lieder und Wein“ gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Koisdorf gefunden. Beckers besonderer Dank galt dem Solisten des Chors, Dieter Ameln, sowie Thomas Portugall, der Becker bei seiner Abwesenheit immer wieder vertritt.[3]

Videos[Bearbeiten]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Der MGV „Eintracht“ am 21. Juni 1964 vor der St.-Sebastianus-Kirche: 1: Josef Becker, 2: Franz Clever (Schuster, Hauptstraße), 3: Erich Sonnenberg, 4: Lorenz Pütz, 5: Matthias Giesen, 6: Ferdi Wilden, 7: Franz Clever (Heerweg), 8: Wilhelm Manhillen, 9: Michael Drexel, 10: Johann Balas, 11: Leo Becker, 12: Willi Pogacar, 13: Franz Bücher, 14: Paul Peter Müller, 15: Hubert Manhillen, 16: Josef Bauer, 17: Johannes Menzen, 18: Alois Beitzel, 19: Dieter Ameln, 20: Peter Welsch (Vater von Jürgen Welsch), 21: Willi Schuld, 22: Chorleiter Gerd Arenz (Oberwinter), 23: Gottfried Büchel, 24: Norbert Manthey, 25: Heinrich Nelles, 26: Reinhold Seifer, 27: Peter Beitzel und 28: Richard Schmitt.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Dieter Ameln: 100 Jahre MGV – Eintracht Bad Bodendorf e.V. – Geschichte und Erinnerung, in: Dorfschelle, Ausgabe 4/2019, S. 5f.
  2. Quelle: museum-digital.de: Festschrift 50 Jahre Männergesangsverein MGV "Eintracht" Bodendorf
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. Februar 2014