Möhnenverein Bad Bodendorf

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Der Möhnenverein Bad Bodendorf lädt die Frauen aus dem Badeort jährlich für Weiberdonnerstag zum Möhnenklatsch ein - in den vergangenen Jahren in die Schützenhalle oder in den Saal der Winzergaststätte. Vorher veranstalten die närrischen Weiber traditionell einen Umzug durch die Dorfmitte; er ist Jahr für Jahr der Höhepunkt des Vereinslebens.


Obermöhn[Bearbeiten]

Christine Wilden (seit Juni 2011), Vorgängerinnen:

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Am Sonntag, 20. Februar 1949 trafen sich die närrischen Weibern von Bodendorf in der Gastwirtschaft Bauer zum ersten Möhnenball nach dem Krieg. „Vermutlich entstand dabei die Idee zur Gründung eines Möhnenvereins, denn bereits am 4. Februar 1950 fand in 'Schäfers guten Stuben' die Gründungsversammlung statt“, schrieb Christine Wilden, zu dieser Zeit Obermöhne in Bodendorf, in der Dorfschelle Nr. 4/2015 (Seite 7). Zu den Gründerinnen gehörten u.a. Gertrud Thelen, Kathrinchen Steinborn, Gretchen Welsch, Marie Polenz, Gret Schäfer und Fine Krämer. Die Mitgliederzahl wuchs rasch, so dass die Möhnengesellschaft bald 30 Bodendorfer Frauen zählte. Der Mitgliedsbeitrag belief sich zunächst auf 50 Pfennig monatlich. Erste Obermöhne war Fine Krämer – bis sie im Jahr 1960 nach Rech umzog.[1]

In den ersten Jahren zogen die Bodendorfer Möhnen am Weiberdonnerstag mit einem Bauernplanwagen durch das Dorf, der viele Jahre lang von Karl Thelen mit seinem Schifferklavier begleitet wurde. Später übernahm der Spielmannszug "Blau-Weiß" die musikalische Begleitung. 1953 fuhren die Möhnen auf einem Lastwagen des Bodendorfer Thermalsprudels durch das Dorf.

Vor dem Gasthof Albert Giesen (später Oberbillig) stellte sich der Möhnenumzug am frühen Nachmittag auf. In den ersten Jahren machten die Möhnen vor jedem Geschäft für einen kleinen Umtrunk halt. Und für die Kinder warfen die Möhnen Kamellen.

Die Möhnen gaben ihrem Umzug und der anschließenden Sitzung jährlich ein anderes Motto. Im ersten Jahr lautete es „Zwei Apfelsinen im Haar“. In den Jahren danach folgten „Hoher Besuch im Schlammbad Bodendorf“, „1000 und eine Nacht“, „Zigeunervolk“ und „Ein Besuch im Zoo“. Gelegentlich gingen die Bodendorfer Möhnen auch im Veilchendienstagszug Sinzig mit.

In den 1970er Jahren kauften sich die Möhnen einheitliche Kostüme. Der jährliche Möhnenklatsch hatte nun kein Motto mehr; deshalb war er abwechslungsreicher und vielseitiger. Schuhmachers Jupp sorgte viele Jahre lang für musikalische Unterhaltung. Das Sitzungsprogramm gestalteten die Bodendorfer Möhnen selbst. Nicht immer führte die Obermöhne durch die Sitzung; viele Jahre lang übernahm Katharina Schuld diese Aufgabe. Die Sitzungen selbst sind von Anfang an den Damen vorbehalten; zum anschließenden Tanz sind aber auch Herren willkommen.

Jahrelang kürten die Bodendorfer Möhnen am Dreikönigstag eine Bohnenkönigin und zwei Prinzessinnen. Dazu wurden in kleinen Schachteln Bohnen versteckt - zwei schwarze und eine weiße. Die Möhne, die die Schachtel mit der weißen Bohne zog, war Bohnenkönigin. Prinzessin wurde, wer eine der beiden Schachteln mit den schwarzen Bohnen zog.

Zu den Höhepunkten im Vereinsjahr gehört das Treffen der Möhnengesellschaften aus der Rhein-Ahr-Region, das jeweils mit einem Sektempfang am Morgen beginnt. Es folgen Festumzug und Sitzung.

Auch außerhalb der „fünften Jahreszeit“ sind die Bodendorfer Möhnen aktiv. So beteiligen sie sich etwa am Dorffest und am Kunst- und Weihnachtsmarkt mit einem Kuchenstand. Außerdem feiern die Möhnen Jahr für Jahr ein Grillfest - zusammen mit ihren Partnern und Familien. Außerdem unternehmen die närrischen Weiber aus dem Badeort jährlich eine dreitägige Möhnentour. Mit einer Weihnachtsfeier endet das Jahr.

Im Dezember 2015 zählt der Verein 22 Aktive und sieben Fördermitglieder.

Öbermöhnen waren bis dahin:

Siehe auch[Bearbeiten]

Sessionsauftakt der Rheinschienen-Möhnen

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

facebook.com: Bad Bodendorfer Möhneverein

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Wilden: Möhnenverein von 1950, in: Dorfschelle 4/2015, Seiten 7-9