Martelsburg Sinzig

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Die ehemalige Martelsburg in Sinzig wurde ursprünglich „Hof zum Turm“ genannt. Sie war Stammsitz der Adelsfamilie von Sinzig. Im 18.Jahrhundert gelangte sie in den Besitz der Familie Martels. 1785 kaufte der Kölner Bürgermeister de Groote die Burg. 1820 befand sich die katholische Volksschule in der Burg. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Burg Eigentum des jüdischen Kaufmanns Leo Hirsch. Er richtete im Quertrakt eine Synagoge ein, die ab dem 28. Juli 1856 zur Verfügung stand und die Hirsch der jüdischen Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung stellte. Im Jahr 1865 erwarb der Gemeindevorstand den Mittelteil, um eine Synagoge mit Schullokal und Lehrerwohnung einzubauen. Am 13. September 1867 wurde alles feierlich eingeweiht. Am 10. November 1938 zerstörten SA-Leute aus Bad Neuenahr und Sinzig die Einrichtung der Synagoge. Der Synagogenprozess am 17. und 18. Dezember 1951 gegen fünf nachweislich an den Ausschreitungen beteiligte Männer führte mangels Zeugenaussagen nicht zu einer Verurteilung.[1] Später wurde sie Eigentum der Stadt Sinzig. Im Jahr 1970 ließ die Stadt die Burg abreißen – bis auf einen Teil, der in Privatbesitz war. Das Gelände, auf dem die Burg einst stand, dient heute als Parkplatz.


Einstiger Standort[Bearbeiten]

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Mediografie[Bearbeiten]

Franz J. Burghardt: Die Martelsburg, in: Jürgen Haffke/Bernhard Koll (Hrsg.): Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute, 785 Seiten, Sinzig 1983, S. 97

Fußnoten

  1. Quelle: Jüdisches Leben in Sinzig (Teil 1) – Silberschale belegt den Geschäftserfolg der Familie Friesem, in: Hildegard Ginzler: Sinziger Schloss-Geschichten I – Eine Serie der Sinziger Zeitung zum Heimatmuseum Sinzig – März 2002 bis Mai 2005, Sinzig 2005, 96 Seiten, S. 80