Max Barthel

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Der Arbeiterdichter Max Barthel (* 17. November 1893 in Loschwitz; † 17. Juni 1975 in Waldbröl) lebte 21 Jahre lang in Bad Breisig.


Vita[Bearbeiten]

21 Jahre, bis kurz vor seinem Tod am 28. Juni 1975, lebte der 1893 in Dresden-Loschwitz geborene Maurerssohn Max Barthel auf dem Elzenberg in Bad Breisig. Auslöser für das lyrische Schaffen des Sachsen war der Erste Weltkrieg. Zeilen wie „In den Argonnen weinen im Wind, die toten Seelen, die nicht mehr sind“ trafen den Nerv einer Generation. Der noch nicht 30-Jährige wurde schlagartig bekannt, und der spätere Bundespräsident Theodor Heuss pries Barthels „eigenwüchsige und herbe Sprachkraft, so fern von dem abgegriffenen Wortschatz der Massenlyriker.“ Barthel zählte zu den Dichtern, die „auf den Landstraßen sich ihr Reifezeugnis holten und deren Universitäten die Werkstätten waren“, wie sein Freund Heinrich Lersch es einmal formulierte.

Des jungen Kriegsveteranen glühendes Pathos ergoss sich zunächst im Dienste der kommunistischen Weltbewegung. Nach Reisen durch Russland und Sibirien brach er aber mit Lenin & Co., was sicherlich dazu beitrug, dass er nach dem Krieg in der Sowjetzone Schreibverbot erhielt. Über eine Empfehlung an Güjo Gückelhorn landete der geläuterte Emigrant in seiner zweiten Heimat Bad Breisig, wo er sich außer in der beschriebenen Weise auch als Autor von Kinderlyrik einen Namen machte. Viele Komponisten haben sich seiner Verse angenommen.

Als Marta Hillers um Aufnahme in den Reichsverband Deutscher Schriftsteller ersuchte, bürgte Max Barthel für sie. Barthel war das Musterbild eines Arbeiterschriftstellers, Sohn eines Maurers, Spartakuskämpfer und einer der ersten Mitglieder der gerade gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands, die er 1923 wieder verließ. Er hatte Sowjetrussland ausgiebig bereist, die Jugendinternationale mitgegründet. In dem Buch Kämpfende Menschheit, das Jugendweihlingen übergeben wurde, ist Barthel auch 1930 noch vertreten. Max Barthel wurde einer der prominentesten Überläufer von Rot zu Braun. Er arbeitete für das von Goebbels gegründete Blatt Angriff, später als Schriftleiter der Büchergilde Gutenberg, die der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert war. Wegen „Unzuverlässigkeit“ aus dem Verlag entlassen, verdiente Barthel seinen Lebensunterhalt als Journalist, unter anderem für die Deutsche Arbeitsfront.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]