Peter Gieraths

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Landrat Dr. Jürgen Pföhler (von links) gratulierte Peter Gieraths im Februar 2013 zum 70. Geburtstag.

Der Schlossermeister Peter Gieraths (* 13. Februar 1943 in Kirchdaun, 15. September 2020), Inhaber der 1978 gegründeten Firma Schlosserei und Metallbau Peter Gieraths, wurde im Jahr 1987 Obermeister der Metallhandwerker-Innung des Kreises Ahrweiler; außerdem wart er Landesinnungsmeister Metall, ab 2004 Vorstandsmitglied und ab 2009 Vizepräsident der Handwerkskammer Koblenz. Von 1993 bis Dezember 2009 führte Gieraths die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler als Kreishandwerksmeister. Mit der Kommunalwahl 2014 schied er aus dem Kreistag Ahrweiler aus, dem er 14 Jahre lang angehört hatte.


Anschrift[Bearbeiten]

Brunnenstraße 40

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Kirchdaun)

Vita[Bearbeiten]

Peter Gieraths wurde in Kirchdaun als Bauernsohn geboren. Mit 14 Jahren ging er bei Meister Hafener in Bad Neuenahr in die Lehre, arbeitete dort und bei Peter Willerscheid in Ahrweiler als Geselle und legte nach dem Wehrdienst 1967 die Meisterprüfung ab. An Rhein, Neckar und Sieg holte er sich weiteres Rüstzeug, um sich am 1. Februar 1978 selbstständig zu machen - "daheim, in der Garage", wie er einmal sagte. 1981 eröffnete Peter Gieraths die Schlosserei in Remagen, 1990 den Eisenwarenhandel dazu, 1995 eine Filiale in Bonn.

Bereits mit 18 Jahren engagierte er sich im handwerklichen Ehrenamt als Beisitzer im Gesellenprüfungsausschuss. 1987 wurde er Obermeister der Metallbau-Innung des Kreises Ahrweiler, 1993 Kreishandwerksmeister und 1998 Landesinnungsmeister Metallbau. Gieraths war Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Kreishandwerkerschaften und saß im Verwaltungsrat der IKK Rheinland-Pfalz.

Ab 1974 engagierte sich der CDU-Mann kommunalpolitisch, war Ortsvorsteher, saß im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Kreistag Ahrweiler. 1968 heiratete Gieraths und wurde bald Vater von drei Söhnen und einer Tochter: ­„Der Sohn macht den Betrieb, der Schwiegersohn den Laden, die Frau die Filiale und ich den Tünnes“, formulierte Gieraths einmal.

Nach der Kommunalwahl 2009 trat Gieraths unter Protest aus der CDU aus und schloss sich als Parteiloser der FDP-Kreistagsfraktion an. Grund für diesen Schritt sei, dass er von der CDU-Fraktion nicht wieder für den Kreis- und Umweltausschuss des Kreises Ahrweiler vorgesehen worden sei, dem er in der Amtsperiode zuvor angehört hatte. Handwerk und Mittelstand würden dadurch von der CDU ausgegrenzt.

Im Januar 2012 gab Gieraths sein Amt als Obermeister der Metallhandwerker-Innung des Kreises Ahrweiler an Bernd Klein aus Kempenich ab. Gieraths wolle sich aber weiterhin als Landesinnungsmeister einbringen, hieß es bei der Verabschiedung.

1998 wurde Gieraths in den Vorstand der Handwerkskammer gewählt, 2009 zum Vizepräsidenten der Kammer.

20 Jahre lang gehörte Peter Gieraths dem Vorstand des Kreis-Chorverbands Ahrweiler an, davon zehn Jahre als Vorsitzender.

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

  • Gieraths ist seit 50 Jahren (Stand: 2008) Mitglied in Kirchdauner Chören.
  • Seit der Gründung im Jahre 1973 ist er aktiver Sänger im Chorquartett "Frohsinn" Kirchdaun e.V., bis 2009 als Vorsitzender.

Mandate[Bearbeiten]

Funktionen[Bearbeiten]

Nominierungen[Bearbeiten]

Beim Parteitag des FDP-Kreisverbands Ahrweiler im Januar 2014 wurde Peter Gieraths auf den neunten Listenplatz für die Wahl des Kreistages Ahrweiler im Rahmen der Kommunalwahl 2014 gewählt.[1]

Auszeichnungen und Würdigungen[Bearbeiten]

  • Im Dezember 2004 wurde Gieraths vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hans Artur Bauckhage mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
  • Im Dezember 2009 wurde Gieraths zum Ehrenkreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler gewählt.
  • Anlässlich eines Konzerts des Chorquartetts "Frohsinn" Kirchdaun e.V. am 20. März 2010 im Kirchdauner Bürgerhaus wurde Gieraths zum Ehrenvorsitzenden des Chores ernannt.
  • Für mehr als 25-jähriges Engagement wurde Gieraths im Januar 2014 mit der Goldene Ehrennadel mit Brillant der Handwerkskammer Koblenz ausgezeichnet.[2]

Alte Weggefährten lobten Gieraths bei seiner Verabschiedung als Obermeister der Metallhandwerker-Innung des Kreises Ahrweiler im Januar 2012 in der Ahr-Akademie in Ahrweiler als einen Handwerker mit „Herz und Durchsetzungsvermögen“, der mit Emotionalität und Menschlichkeit das Handwerk hervorragend nach außen vertreten habe. „Wer immer das tut, was er kann, bleibt immer das, was er ist. Wo Peter Gieraths ist, ist Bewegung“, sagte Kreishandwerksmeister Frank Wershofen. Karlheinz Gaschler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler, stellte das ehrenamtliche Engagement des zu dieser Zeit 68-jährigen Schlossermeisters Gieraths folgendermaßen dar: „Er hat nie lange gefackelt, und es ging von einem Ehrenamt ins nächste, wenn das Sinn machte.“[3]

Aus Anlass des 70. Geburtstags von Peter Gieraths im Februar 2013 würdigen Handwerkskammer-Präsident Werner Wittlich und -Hauptgeschäftsführer Alexander Baden den Jubilar. Gieraths wirke als „erfahrener und umsichtiger Mann“ im Präsidium der Kammer. „Er vertritt seine Ideale mit Nachdruck, schätzt dabei menschliche Nähe und christliche Werte.“[4]

Im Nachruf der Handwerkskammer Koblenz auf Peter Gieraths hieß es:

Dem Handwerk Gehör verschaffen – das war ein Leitmotiv von Peter Gieraths. Viele Jahrzehnte lebte er das mit Leidenschaft, Durchsetzungsstärke und aus persönlicher Überzeugung. Geradlinigkeit und Offenheit zeichneten Peter Gieraths aus. Als Handwerker, Familienmensch und heimatverbundenem Mitglied unserer Gesellschaft waren ihm christliche Werte und menschliche Nähe wichtig. ... Ein Ergebnis eines Engagements war die Ahr-Akademie als regionale Anlaufstelle des Handwerks.[5]

Im Nachruf des Kreis-Chorverband Ahrweiler auf Peter Gieraths hieß es:

Mit Weitsicht, Augenmaß und dem ihm angeborenen Humor führte er den Verband bis 1994 durch die Ereignisse jener Tage. Darunter sind z.B. Großkonzerte auf Kreisebene, das 25-jährige Jubiläum und die Umbenennung des damaligen „Sängerkreises Rhein Ahr“ zu nennen. Er hat den Chorgesang im Kreis Ahrweiler dauerhaft geprägt und entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt.[6]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 27. Januar 2014
  2. Quelle: Handwerk in Ahrweiler: Sie haben das "E-Gen": Handwerkskammer zeichnet Ehrenamtliche aus, general-anzeiger-bonn.de vom 16. Januar 2014
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 30. Januar 2012
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 11. Januar 2013
  5. Quelle: Nachruf der Handwerkskammer Koblenz in: Rhein-Zeitung vom 20. September 2020, S. 26
  6. Quelle: Nachruf des Kreis-Chorverband Ahrweiler in: Rhein-Zeitung vom 23. September 2020, S. 20