Saffenburg

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während der Mayschosser Weinwochen 2023
Der Blick von der Burgruine Saffenburg oberhalb von Mayschoß wurde zur „Schönsten Weinsicht 2020“ des Ahrtals gekürt.
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Blick von der Saffenburg-Ruine auf den Bahnhof (unten links), die Bahnhofsbrücke (unten Mitte) und den Wohnmobilhafen Mayschoß
Weinkelleraufbau

Die Saffenburg, eine 260 Meter hoch gelegene Höhenburg, wurde im 11. Jahrhundert von den Grafen Adolf von Nörvenich und Adalbert von Saffenburg auf dem Bergsattel über Mayschoß gebaut und 1773 geschleift. Die Besitzverhältnisse wechselten im Laufe der Jahrhunderte. Heute befindet sich die Ruine samt ausgedehnter Wälder und Weinberge im Besitz der Herzöge von Arenberg. Eine Gruppe von Mayschossern machte es sich vor Jahren zur Aufgabe, die damals von Wildwuchs überlagerten Reste auf dem Burgberg wieder sichtbar zu machen und zu erhalten.[1]


Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Saffenburg, Herrschaftssitz der Grafschaft Saffenberg, wurde im elften Jahrhundert vom Grafen Adolf von Nörvenich und Adalbert von Saffenburg erbaut.

1081 erstmals eine urkundliche Erwähnung und gilt somit als die älteste Burgenanlage im Ahrtal. Die Bausteine wurden bei Anlage der Halsgräben an Ort und Stelle aus den Felsen gewonnen. So entstanden glatte, senkrechte Felswände, auf deren Rand sich die Burgbauten erhoben und Fels und Mauer einen einzigen steilen Wall bildeten. Im Laufe der Geschichte ist die Burg nur zweimal von feindlichen Truppen besetzt worden: 1632 durch schwedische Truppen unter General Baudissin und im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) durch die Franzosen als Verbündete des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten. 1704 wurde die Burg geschleift, 1773 kam sie als Ruine in den Besitz der Herzöge von Aremberg. Eigentümer heute: Pièrre Prinz von Arenberg; Verwalter der Arembergschen Güter im Landkreis Ahrweiler ist Andreas Zedler. Es sind nur noch Grundmauern erhalten, die scheinbar nahtlos in den Felsen übergehen. An einigen Stellen zeigen noch Böschungen an, wo früher einmal eine Mauer verlief. 2004 begann eine grundlegende Sanierung der mehr und mehr verfallenden Grundmauern. Seit 2007 ist die Burgruine wieder öffentlich begehbar, Nutzung u. a. für Weinveranstaltungen. Die einzige bekannte Darstellung der Saffenburg vor ihrer Zerstörung, ein kleinformatiges Bild von einer größeren Flugschrift, stammt aus dem Jahr 1633.[2]

Während des Dreißigjährigen Krieges war die Saffenburg immer wieder Schauplatz von Hexenprozessen - bis die Hexenjäger im Jahr 1632 von schwedischen Truppen vertrieben wurden.[3]

Die Sanierung soll Baudenkmal, Weinbau, Landschaftserlebnis und Kultur verbinden.

Der erste Bauabschnitt ist im September 2005 so gut wie vollendet. Die einsturzgefährdete Burgmauer wurde teilweise mit Beton abgestützt und saniert. Auch die Stützmauer im Hang, die von der Bundesstraße 266 im Tal aus gut zu sehen ist, wurde teilweise erneuert und im Felsen verankert. Im zweiten Bauabschnitt werden die Aktionsfläche entstehen, der Keller saniert und ein Gebäude mit sanitären Anlagen und Lagerfläche errichtet.

Im Frühjahr 2008 geht die Sanierung in die zweite Phase. Der Bau eines Funktionsgebäudes mit Toiletten sowie die Sanierung und Einrichtung einer Veranstaltungsfläche sind vorgesehen. Außerdem sollen Pkw-Stellplätze für die Unternehmer sowie für Menschen mit Behinderung eingerichtet werden.

Die Denkmalpflege trage die Arbeiten für den dritten Bauabschnitt an den Saffenburg-Ruinen mit. Das teilte Bürgermeister Hubertus Kunz während einer Gemeinderatssitzung im September 2019 mit. Ein Ortstermin auf dem Burgberg mit Vertretern der Denkmalpflege war der Sitzung vorausgegangen. Die Kosten für den dritten Bauabschnitt wurden auf 350.000 bis 450.000 Euro geschätzt. Die Gemeinde rechnete mit erheblichen Zuschüssen vom Land, vom Bund und von der Stiftung Denkmalschutz. Im Zuge dieses Bauabschnitts ist geplant, den alten Burgkeller wieder herzurichten. Außerdem soll das Ausgrabungsareal überdacht werden.[4]

Der Förderverein plane, den freigelegten Kellerbereich der Burgruine mit einer Glaskuppel auszustatten sowie eventuell ein marodes Mauerstück aufzubrechen und ebenfalls durch eine Glaswand zu ersetzen, um den Besuchern den Blick auf das Tal zu ermöglichen. Das berichtete die Rhein-Zeitung am 20. November 2019. Die Realisierung dieser Vorhaben würde etwa 464.000 Euro kosten.[5]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Blick von der Saffenburg im März 2018 und 18 Wochen nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021. Links der ehemalige Bergische Hof.

Siehe auch[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Schulze: Von der Viehmagd zur Gräfin – Mitglieder des Königlichen Archäologischen Zirkels erkunden die Geschichte der Arenberger, in: General-Anzeiger vom 5. April 2019
  2. Quellen: Broschüre über Mayschoss im Dreißigjährigen Krieg - "Schwere Kanonenkugeln treffen die Saffenburg", general-anzeiger-bonn.de vom 20. November 2012, und Die älteste Burg im Ahrtal, das erste Denkmal-Gebäude im Kreis – Tag des offenen Denkmals: Besucher sind herzlich willkommen - Teil II: Von Insul bis zum Rhein, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 26. August 2016
  3. Quelle: Aus der Historie: Römer, Franken, Schweden und Franzosen hinterließen ihre Spuren in Dernau, in: Rhein-Zeitung vom 20. August 2015
  4. Quelle: Einsatz für die Saffenburg – Hartwig Baltes und Hubertus Kunz erhalten Ehrungen des Gemeindebundes, in: General-Anzeiger vom 20. September 2019
  5. Quelle: Ute Müller: Bekommt die Saffenburg eine Glaswand? Rat Mayschoß will Geld aus dem Investitionsstock des Landes sowie aus Denkmalpflegemitteln lockermachen, in: Rhein-Zeitung vom 20. November 2019, siehe auch: Christine Schulze: Sanierung der Saffenburg: Auf dem Mayschosser Burgberg steht der dritte Bauabschnitt bevor, general-anzeiger-bonn.de, 21. November 2019