Silvester-Kirmes Brenk

Aus AW-Wiki

Silvesterkirmes 1939: Vier Monate nach Beginn des 2. Weltkriegs traf sich die Brenker Jugend zur Silvesterfeier 1939 im Dorfsaal. Tanzbälle gab es wahrend des Kriegs an der Silvesterkirmes in Brenk nicht. Im Hintergrund ist der Vorhang der Theaterbühne zu erkennen.
Bei der Silvesterkirmes 1955 traf sich die Brenker Dorfjugend mit jungen Leuten aus den Nachbarorten im Dorfsaal.

Anlässlich der Silvester-Kirmes Brenk wird jeweils am letzten Tag des Jahres in der Kapelle zum heiligen Silvester (Brenk) eine Silvester-Messe gefeiert. Früher kamen Landwirte aus den umliegenden Ortschaften in Grün gekleidet nach Brenk, um an dieser Messe teilzunehmen. Anschließend trafen sie sich zum Frühschoppen im Gasthaus Oligschläger. Und weil im Advent früher keine Tanzveranstaltungen stattfanden, freute man sich weit und breit auf die abendliche Tanzmusik. Aber es gab auch Bestrebungen, die Brenker Kirmes vom Winter in eine andere Jahreszeit zu verlegen.


Veranstalter[Bearbeiten]

Ausrichter sind im Wechsel die Ortsvereine:

Programm[Bearbeiten]

Noch heute beginnt die Kirmes mit einer heiligen Messe, die vom Männergesangverein „Concordia“ Brenk musikalisch gestaltet wird. Anschließend trifft sich die Dorfgemeinschaft anschließend zum Frühschoppen im Gasthaus Oligschläger. An einem Samstag vor oder nach Silvester gibt es dann noch einen Kirmes-Tanzabend in der Phonolith-Halle Brenk.

Sonstiges[Bearbeiten]

Beate Au berichtete in der Silvesterausgabe 2011 der Rhein-Zeitung:

Früher war die Kirmes zu Ehren des Brenker Schutzheiligen ein Großereignis, das nach der vorweihnachtlichen Fastenzeit viele Menschen aus den benachbarten Dörfern anlockte. Die Familien bewirteten dann Gäste aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, und in jedem Haus fand ein Fest statt.

Dieses von Maria Schmitt (* 1912, † 2006) verfasste Silvester-Mundart-Gedicht wurde im Jahr 1992, von Irene Koch (* 1930) vorgelesen, im Morgenläuten des Südwestfunks aus Brenk gesendet:

St. Silvester met em Päed,
wied in Bränk recht joot verährt.
Er es dem Landmann allbekannt,
beschötzt oos Veh on Ackerland.
Et Huhamt am Silvesterdaach,
wied ömme feierlich gemaacht.
Von rond eröm de Bauere kommen bedde,
janz ze Fooß, bei jedem Wedde.
Se koomen jepiljert von Kell üwer Wehr,
von Weiwe, Kemmesch on Engel her.
Nau hät dat merklich abjehürt,
weil jede met em Traktor fiehrt.
Silvester-Kirmes löt zemmlich noh,
die Kirmes-Jäst, die fählen doh.

In einem Artikel zur Brenker Silvester-Kirmes von Horst Sohn in der Olbrück-Rundschau hieß es:

Bei jeder Familie verweilte einst eine große Anzahl von Kirmesgästen an Verwandten und Bekannten ... Die vorherige Hausschlachtung gehörte dazu, und es wurde sich mit reichlich Hefekuchen eingedeckt, daß der Vorrat weit über Dreikönigstag hinaus reichte. Wenn die zu Fuß (oft durch hohen Schnee) angereisten Gäste zum Neujahrstag blieben, wurden die Übernachtungsprobleme einfach gelöst. Entweder wurde nachts durchgefeiert oder die Wohnstube mit Stroh zum Nachtlager hergerichtet.

Chronik[Bearbeiten]

Die Brenker Kirmes wird immer genau am Tag des Namenspatrons Silvester gefeiert und nicht, wie sonst üblich, erst am Sonntag nach dem Namensfest des Kirchen- oder Kapellenpatrons. Im 19. Jahrhundert gab es allerdings Bestrebungen, die Brenker Kirmes in eine andere Jahreszeit zu verlegen. In Archivunterlagen vom 23. März 1887 heißt es dazu:

Das Königliche Landratsamt schlägt vor, daß die Gemeinde Brenk ihre Kirmes mit der Pfarrei Wehr halte (Juni). Der Gemeinderat beschloß, daß die Gemeinde Brenk die Kirmes wie bisher beibehalten will, weil die Einwohner nicht von dem alt hergebrachten Brauch abgehen.

Bis nach dem 2. Weltkrieg kamen am Silvestermorgen die Landwirte aus den umliegenden Ort - meist in grüner Tracht - nach Brenk, um die Kirmesmesse zu Ehren des heiligen Silvester mit zu feiern. Anschließend trafen sich alle im Gasthaus zum Frühschoppen. Verwandte und Bekannte von Brenker Familien feierten Gottesdienst und Kirmes ebenfalls mit, und so wurde fast in jedem Haus ein Familienfest gefeiert. Beim abendlichen Tanz war der Saal stets überfüllt. In früheren Zeiten, als der Advent noch eine Fastenzeit war, hatte es in dieser Zeit keine Tanzveranstaltungen gegeben. Umso ausgelassener wurde dann die Silvesterkirmes in Brenk gefeiert.[1]

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Silvester

Mediografie[Bearbeiten]

Anton Simons: Eifel-Dorf Brenk feiert Silvesterkirmes, general-anzeiger-bonn.de, 31. Dezember 2019

Fußnoten