Sinziger Tafel

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Die Sinziger Tafel wurde am Donnerstag, 4. März 2010, nach einer etwa halbjährigen Vorbereitungszeit im Haus der offenen Tür Sinzig eröffnet.


Festgäste bei der Eröffnungsfeier der Tafel im März 2010
Vertreter der Träger bei der Eröffnungsfeier: Uwe Moschkau (von links), Andrea Kien-Groß, Pfarrer Friedemann Bach, Ursula Schmitten, Marion Eisler, Richard Stahl und Christiane Böttcher
Pfarrerin Kerstin Lüdke und Pastor Gerhard Hensel bei der Einsegnung der Tafel

Anschrift[Bearbeiten]

Barbarossastraße 43

53489 Sinzig

Kontakt[Bearbeiten]

Wer bei der Sinziger Tafel mitarbeiten möchte, setzt sich mit dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. in Ahrweiler, Telefon 02641 / 759860, in Verbindung.

Ausgabe[Bearbeiten]

jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Die Einrichtung ist als Alternative zur Ahrweiler Tafel gedacht - für die steigende Zahl der Bedürftigen aus Oberwinter, Sinzig, Bad Breisig, Brohl-Lützing und dem Brohltal, wie Marion Eisler vom Diakonischen Werk Ahrweiler im November 2009 in einer Pressemitteilung formulierte. "Um diesen Menschen die Wege zu verkürzen und weiteren Personen die Teilnahme an der Tafel zu ermöglichen, musste eine Lösung her. Und dies ist die Tafel am Rhein, genau in der Mitte zwischen Oberwinter und Brohl im Dekanat Remagen - Brohltal. Sinzig wurde aufgrund der statistischen Erhebungen als zweite Ausgabestelle festgelegt."

Die Sinziger Tafel wurde am 2. März 2010 als Dependence der Ahrweiler Tafel im Haus der offenen Tür Sinzig eröffnet und von Pastor Gerhard Hensel und Pfarrerin Kerstin Lüdke eingesegnet. Das Konzept der "Tafel plus" besteht nicht nur darin, Lebensmittel an Bedürftige auszugeben, sondern zusätzlich nachhaltige Hilfe bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation zu leisten, sagte Richard Stahl, Geschäftsführer der Caritas in Ahrweiler. "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein", sagte er, deshalb gehöre es dazu, Beratungsangebote und Hilfen bei Behördengängen zu geben sowie das Wissen der Kunden untereinander zu vernetzen.

Binnen kurzer Zeit hätten sich 60 freiwillige Helfer gefunden, die sich bei der Organisation der Tafel einbringen wollen. "Sie wurden in alle Arbeitsbereiche vom Büro übers Sortieren, Fahren und bis hin zur Ausgabe eingearbeitet", erklärte Marion Eisler-Bodtenberg vom Diakonischen Werk.

Vertreter aus Politik und Kirche sowie aus der Bevölkerung kamen zur Einsegnung der neuen Ausgabestelle der Ahrweiler Tafel am 3. März 2010 ins Haus der offenen Tür (HoT) nach Sinzig. Bei einem kleinen Gottesdienst erinnerten Pastor Gerhard Hensel und Pfarrerin Kerstin Lüdke an das Wunder der Brotvermehrung. Es ist der Hunger nach Gott und nach Anerkennung, aber „auch unsere Tafeln werden diesen Hunger nicht stillen“, sagte Pastor Hensel, und Pfarrerin Lüdke forderte mehr Respekt gegenüber Bedürftigen: „Lass uns hören, wie über Menschen am Rande gesprochen wird.“

Caritas-Mitarbeiterin Tina Heidger kündigte als Moderatorin die Redner an. Mit der Ausgabestelle Sinzig hätten die ökumenischen Träger – Dekanat Ahr - Eifel, Evangelische Kirchengemeinde Bad Neuenahr, Diakonisches Werk und Caritas-Verband Rhein-Mosel-Ahr – eine gute Lösung gefunden, hießt es in einer Pressemitteilung. Zu weit war für viele, die aus den Bereichen Oberwinter, Sinzig, Bad Breisig, Brohl-Lützing sowie aus dem Brohltal kommen, der Weg nach Ahrweiler, erklärte Marion Eisler vom Diakonischen Werk: „Um diesen Menschen die Anreise zu verkürzen und weiteren Personen die Teilnahme an der Tafel zu ermöglichen, musste eine Lösung her. Und dies ist die Tafel am Rhein.“

Bereits kurz nach der Gründung stellten die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ahrweiler Tafel im Jahr 2007 in Ahrweiler fest, dass etwa ein Drittel der Kunden vom Rhein kommt. Für Sinzig entschied man sich, so Dekanatsreferentin Andrea Kien-Groß vom Dekanat Ahr-Eifel, als statistisch feststand, dass von den Tafelkunden am Rhein die meisten aus Sinzig stammen.

Allerdings lebe der Mensch nicht vom Brot allein, machte Caritas-Geschäftsführer Richard Stahl im Anschluss deutlich und stellte das neue Projekt Tafel plus vor: Neben der wichtigen Weitergabe von überschüssigen Lebensmitteln sollen die Tafelkunden durch weitere Angebote nachhaltige und die Selbsthilfe aktivierende Unterstützung erhalten. Dies könnte beispielsweise durch Fachberatung oder den Aufbau eines ehrenamtlichen Behördenbegleitdienstes konkretisiert werden.

Richard Stahl verriet, dass die Einstellung der ab 1. Februar 2010 für „Tafel plus“ zuständigen hauptamtlichen Mitarbeiterin Christiane Böttcher. Dank der Anschubförderung der GlücksSpirale möglich wurde und schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch: „Ich würde mich freuen, wenn Sie in Sinzig diesen besonderen Arbeitsansatz der Ahrweiler Tafel, die sich darin von anderen Tafeln unterscheidet, unterstützen.“

Kooperationspartner Pfarrer Friedemann Bach von der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr wünschte der neuen Ausgabestelle einen guten Start, und HoT-Hausherrin Petra Klein hieß die ökumenische Ahrweiler Tafel in Sinzig willkommen: „Wir freuen uns, dass die Tafel hier ist und verstehen das als eine Herausforderung. Aus unserer Arbeit kennen wir viele Tafelkunden, die erleichtert sind, nicht mehr nach Ahrweiler fahren zu müssen.“

79 Kunden besuchten die Ausgabestelle Sinzig am 5. März 2010, dem ersten Ausgabetag, um Lebensmittel für 215 Personen abzuholen.

Im Mai 2013 wurde die Sinziger Tafel mit der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal "Soziales"

Mediografie[Bearbeiten]

Ahrweiler Tafel eröffnet Dependance in Sinzig, wir-im-kreis-ahrweiler.de vom 5. März 2010