Stefan Sell

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Prof. Dr. Stefan Sell (von links) im Herbst 2006 mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler und Reinhard Motz (AOK-Rheinland-Pfalz).

Dr. Stefan Sell (* 1964) ist seit 1999 Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften am RheinAhrCampus Remagen sowie Direktor des Instituts für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM). Einen Namen machte er sich mit zahlreichen Auftritten in Radio und Fernsehen, wo er als Experte für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik häufig Interviewpartner ist. So war Sell unter anderem Studiogast bei der ARD-Talkshow „Anne Will“ sowie bei der Sendung „Günther Jauch“.[1]


Vita[Bearbeiten]

Stefan Sell wurde 1964 in Eutin in Schleswig-Holstein geboren. Nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger machte er sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und absolvierte anschließend ein Studium an der Ruhr-Universität Bochum, das er als Diplom-Sozialwissenschaftler mit der Spezialisierung in Volkswirtschaftslehre und Sozialpolitik abschloss. Seine berufliche Laufbahn begann er beim Landesarbeitsamt Nordrhein-Westfalen. Ab 1993 war er Referent für Arbeitsmarktpolitik im Bundeskanzleramt in Bonn und anschließend Leiter des Arbeitsamtes in Tübingen. Im Landesarbeitsamt Baden-Württemberg war er Referent für Grundsatzfragen.

Neben seiner Berufstätigkeit promovierte Stefan Sell 1995 an der Ruhr-Universität Bochum im Bereich Sozialökonomie. 1996 erfolgte seine Ernennung zum Professor für Wirtschaftswissenschaften an der FH des Bundes für öffentliche Verwaltung in Mannheim. Er ist Mitglied in sozialpolitischen Beratungsgremien und hat zahlreiche Veröffentlichungen in wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften herausgegeben. Ende 1998 wurde Stefan Sell als einer der ersten Professoren an den neu gegründeten Fachhochschulstandort in Remagen für die Lehrgebiete "Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften" berufen. Nach dem Aufbau des betriebswirtschaftlichen Studiengangs "Gesundheits- und Sozialwirtschaft" befasste sich Sell in Remagen mit Entwicklung und Einführung des neuen, bundesweit einmaligen berufsbegleitenden Fernstudiengangs "Bildungs- und Sozialmanagement", der sich an Erzieher/innen richtet und bundesweit als Vorbild für die Reform der Ausbildung von Erziehern gilt.

2016 wurde Stefan Sell in den wissenschaftlichen Beirat des Fördernetzwerks Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (FIS) berufen. Der Beirat konstituiere sich am 2. Juni 2016.[2]

Im Herbst 2018 wurde Sells wissenschaftliche Arbeit mit der Berufung als ordentliches Mitglied in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste gewürdigt. Die Wahl erfolgte durch den Senat der Akademie auf Vorschlag der Nominierungskommission für die Klasse „Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften“.[3]

Im Februar 2021 wurde Stefan Sell zum Dekan des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des RheinAhrCampus Remagen gewählt. Sell folgt als Dekan auf Dirk Mazurkiewicz.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Für sein sozialpolitisches Engagement wurde Sell im Februar 2016 mit dem Regine-Hildebrandt-Preis 2016 ausgezeichnet, den Kuratorium und Vorstand der Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut vergeben. Der Preis ging auch an das Projekt „Langzeitarbeitslose leisten Entwicklungshilfe“ des Hildesheimer Vereins „Arbeit und Dritte Welt g.e.V.“. In der Begründung der Jury heißt es, dass sich beide Preisträger auf unterschiedlichen Ebenen in beispielhafter Weise mit dem Thema Langzeitarbeitslosigkeit auseinandersetzten. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und kommt ausschließlich gemeinnützigen Einrichtungen nach Wahl der Preisträger zugute. In ihrer Begründung würdigt die Jury Sells seinen Blog „Aktuelle Sozialpolitik“ – www.aktuelle-sozialpolitik.de – sowie die Facebook-Seite www.facebook.de/aktuelle.sozialpolitik, die er aus privatem Antrieb mit außergewöhnlichem sozialpolitischem Engagement betreibe. In der Begründung hieß es dazu:[5]

Die dort oft tagesaktuell veröffentlichten Informationen, Analysen und Kommentare aus den Tiefen und Untiefen der Sozialpolitik stellen eine Gegenöffentlichkeit dar in einer Medienwelt, die angesichts der Komplexität der Themenstellungen häufig nur oberflächlich recherchiert und vorschnell vorgefertigte Meinungen und Pressemeldungen übernimmt, statt selbstständig Themen zu erarbeiten. So werden zum Beispiel vorschnell in den Raum geworfene Zahlen zu den Kosten der Integration von Geflüchteten oder eine von der Presse eilig übernommene Kritik an Fördermaßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik tiefgehend analysiert – und am Ende kommt es dann nicht selten zu einer Korrektur der Bewertung. Für Verbände, JournalistInnen, PolitikerInnen sowie engagierte Initiativen und von Arbeitslosigkeit und Armut Betroffene stellen die von Prof. Dr. Sell veröffentlichten Stellungnahmen eine unverzichtbare Grundlage für die eigene Arbeit dar – sie ermöglichen zeitnah eine fundierte Einschätzung relevanter Themen aus dem Bereich der Sozialpolitik.

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Blogs von Stefan Sell[Bearbeiten]

Stefan Sell bei Twitter[Bearbeiten]

Stefan Sell bei Facebook[Bearbeiten]

weitere Weblinks zu Stefan Sell[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Stefan Sell wird Dekan in Remagen - Der Professor übernimmt die Leitung des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am Rhein-Ahr-Campus, in: Rhein-Zeitung vom 18. Februar 2021
  2. Quelle: Wissenschaftlicher Beirat einberufen, Pressemitteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 14. Juni 2016
  3. Quelle: Professor Dr. Stefan Sell als Mitglied in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen, hs-koblenz.de vom 6. Dezember 2018
  4. Quelle: Stefan Sell wird Dekan in Remagen - Der Professor übernimmt die Leitung des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am Rhein-Ahr-Campus, in: Rhein-Zeitung vom 18. Februar 2021
  5. Quelle: Hochschule Koblenz/RheinAhrCampus: Prof. Dr. Stefan Sell erhält Regine-Hildebrandt-Preis – Auszeichnung für sein sozialpolitisches Engagement, blick-aktuell.de vom 26. Februar 2016