THW-Ortsverband Ahrweiler

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Der THW-Ortsverband Ahrweiler wurde am 15. Januar 1953 in der THW-Bundesschule in Marienthal gegründet - mit Stützpunkten in Bad Neuenahr und Dernau. Damit zählt er zu den ältesten der heute 668 THW-Ortsverbände in Deutschland mit insgesamt rund 80.000 ehrenamtlichen Helfern. Am 1. Januar 1975 wechselte der Sitz des Ortsverbandes in die alte Grundschule nach Kalenborn, am 15. Juli 1993 auf ein ehemaliges Brauereigebäude an der Sebastianstraße in Bad Neuenahr-Ahrweiler, bevor er 2011 eine neue Unterkunft in der Sebastianstraße 122 bezog - auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Pies, hinter der ebenfalls neuerbauten TAMIKA-Tankstelle (TAMIKA = Tanken mit Karte).[1]


Anschrift[Bearbeiten]

Sebastianstraße 122

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Regelmäßige Treffen[Bearbeiten]

Die Jugendgruppe trifft sich montags von 18 bis 20 Uhr.

Der Technische Zug trifft sich dienstags zwischen 19 und 22 Uhr.

Leitung[Bearbeiten]

Ortsbeauftragter ist Marco Schmieding.

stellvertretender Ortsbeauftragter: Christian Niemeyer

Zugführer des Technischen Zugs ist Thomas Wruck (seit August 2015).

Ausrüstung[Bearbeiten]

Der THW-Ortsverband Ahrweiler verfügt fünf mit Spezialgeräten zur Bergung und Rettung Verschütteter ausgerüstete Einsatzfahrzeuge, ein Notstromaggregat 50 kVA, ein Notstromaggregat 20 kVA mit Lichtmast sowie eine Netzersatzanlage 175 kVA.[2]

Chronik[Bearbeiten]

1950, im Zeichen der Bedrohung durch den Kalten Krieg, wurde in Bonn das THW gegründet. Drei Jahre später, am 15. Januar 1953, wurde der THW-Ortsverband im Ahrtal mit Stützpunkten in Bad Neuenahr und Dernau gegründet. Er hatte den Auftrag, eine Organisation für den Zivil- und Katastrophenschutz im Verteidigungsfall sowie bei Katastrophen und Unglücksfällen als Bestandteil der örtlichen Gefahrenabwehr aufzubauen. Dieser Ortsverband war Vorgänger der heutigen Ortsverbände in Ahrweiler und Sinzig. Erster Ortsbeauftragter des THW in Ahrweiler war Matthias Groß. Die Ausstattung des Ortsverbandes bestand am Anfang aus kaum mehr als ein paar Schubkarren und Schaufeln. Die damalige Hauptaufgabe des Bergungszuges des THW war die Räumung von Trümmern und die Rettung von Menschen aus beschädigten Häusern, wie sie bei einem feindlichen kriegerischen Angriff erwartet wurde. In den folgenden Jahren wurde die Ausstattung des THW in Ahrweiler ausgebaut und die Helfer des Ortsverbandes wurden für ihre Aufgaben ausgebildet. 1967 erfolgte die Neuausrichtung in einen Instandsetzungszug mit drei Gruppen: "Elektro", "Gas- und Wasserversorgung" sowie "Abwasser und Ölschadensbekämpfung". Seine Aufgabe war, Beschädigungen des Strom-, Wasser-, Gas- und Abwassernetzes im Katastrophen- und Kriegsfall zu beheben.[3]

1975 zog der THW-Ortsverband Ahrweiler in die alte Grundschule in Kalenborn um. 1985 wurden der Ortsverband im Rahmen der Neukonzeption des THW als "Technischer Zug" mit zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppe Infrastruktur aufgestellt. 1993 wechselte der Ortsverband auf das ehemalige Brauereigelände in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 2004 folgte anstelle der Fachgruppe Infrastruktur die Fachgruppe Beleuchtung. 2010 zog das THW in Ahrweiler in die heutige Liegenschaft an der Sebastianstraße 122 um. Im Mai 2013 zählt der Ortsverband knapp 40 ehrenamtliche Helfer.

In den ersten 60 Jahren seines Bestehens waren die Helfer des THW in Ahrweiler an zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland beteiligt. Häufig half der Ortsverband bei der Bewältigung von Hochwassergefahren. Und bei Verkehrsunfällen, insbesondere auf der Autobahn 61, unterstützte er die Feuerwehren.

Helfer waren auch in Goma (Zaire) im Einsatz, um die Wasserversorgung in dem dortigen Hilfslager sicherzustellen. 1999 leitete der frühere Ortsbeauftragte und jetzige Vizepräsident des THW, Gerd Friedsam, die THW-Sondereinheiten, die nach dem Erdbeben in die Türkei entsendet wurden.

Im gleichen Jahr wie der Ortsverband wurde in Marienthal die erste Schule des THW gegründet. Am 9. März 1953 nahm sie ihren Unterrichtsbetrieb auf. Als Übungsobjekte dienten damals die Trümmer von der Tunnelsprengung der nie vollendeten Strategischen Bahn Neuss - Kreuzberg - Metz. 1960 wurde am gleichen Ort zusätzlich die Zentrale Ausbildungsstätte des Bundes für den Luftschutzhilfsdienst (ZAB) gegründet.

Fünf Jahre später wurden diese beiden Schulen auf das Gelände der ehemaligen Ziegelei in Ahrweiler verlagert. Da die Schulen in Holzbaracken untergebracht waren, erhielten sie schnell den Beinamen „Holzhausen“. 1971 wurden beide Schulen zur Katastrophenschutzschule des Bundes (KSB) mit Außenstelle in Hoya an der Weser zusammengefasst. In neu errichteten Gebäuden auf der Anhöhe „Godeneltern“ oberhalb der Ziegelei ging vier Jahre später die Katastrophenschutzschule (KSB) in Betrieb.

Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung und die Auflösung des Ostblocks hatten strukturelle Veränderungen im Zivilschutz zur Folge. Die KBS wurde zur Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ). Die Ausbildung der THW-Helfer ist zu diesem Zeitpunkt bereits an die THW-Bundesschulen in Hoya und Neuhausen verlagert worden.

Seit 1971 gibt es in Ahrweiler eine THW-Jugend-Gruppe, die im Mai 2013 39 Mädchen und Jungen zählt. In dieser Gruppe werden Jugendliche ab dem zehnten Lebensjahr auf altersgerechte Weise mit der Technik des THW vertraut gemacht. Neben der technischen Ausbildung steht gemeinsame Freizeitgestaltung auf dem Programm. Die Vermittlung von Toleranz, Hilfsbereitschaft und Weltoffenheit, das Erlernen von Teamarbeit und die Heranführung an die Demokratie nehmen bei der Arbeit der THW-Jugend einen wichtigen Stellenwert ein. Geschulte Betreuer bilden die Mädchen und Jungen aus und unterstützen die Heranwachsenden.[4]

Seine neue Unterkunft an der Sebastianstraße 122 in Bad Neuenahr bezog der Ortsverband im Juni 2011. Die feierliche Übergabe vollzog Werner Vogt, THW-Landesbeauftragter für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, jedoch erst im Mai 2013 im Zuge der Feierstunde, zu der unter anderem die Feuerwehrchefs von Bad Neuenahr und Ahrweiler, Richard Lindner und Franz-Josef Platz, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Eduard Krahe, die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil (CDU) und der Landtagsabgeordnete Horst Gies (CDU) gekommen waren.[5] In der Halle ließ eine Ausstellung die 60-jährige Geschichte des THW des Bundes Revue passieren. 48 Helfer zählt der Ortsverband im Mai 2013. Neben der großen Fahrzeughalle war auf dem Gelände der ehemaligen Kfz-Firma Pies in den Monaten zuvor ein zweigeschossiger Bau mit Umkleide- und Sanitärräumen, Werkstätten sowie Verwaltungs- und Ausbildungsräumen entstanden. Die Gebäude direkt gegenüber, die bis dahin als Unterkunft dienten, sollten eigentlich nur eine Notunterkunft sein. Aber dieses Provisorium hielt immerhin rund 20 Jahre.

Während der Jahrhundertflut 2013 in Ost- und Süddeutschland waren auch Helfer aus Ahrweiler im Einsatz.

Im Frühjahr 2014 erhielt der THW-Ortsverband Ahrweiler einen Feldkochherd aus privatem Besitz.[6]

Nach 13 Jahren als Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Ahrweiler gab Axel Schmieding dieses Amt am 16. Mai 2014 an Markus Schimming ab. Ihm zur Seite standen zu dieser Zeit Pascal Neuburger als Zugführer, Maximilian Moik als Leiter des Stabes und Kilian Heuwagen als Jugendbetreuer. Der Ortsverband Ahrweiler verfügt zu dieser Zeit über rund 40 aktive Helfer. Dem Ortsverband steht, verladen auf fünf Einsatzfahrzeugen, eine umfangreiche technische Ausrüstung zur Verfügung.[7]

Im November 2018 wurde der zu dieser Zeit 48-jährige Marco Schmieding neuer Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbands. Kommissarisch war das Amt zuvor von Max Moick ausgeübt worden. Aus beruflichen Gründen konnte er es jedoch nicht weiter ausfüllen. Als Dank und Anerkennung wurde Moick mit dem THW-Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Die Rhein-Zeitung berichtete: „Schmieding, von Beruf selbstständiger Informationselektronikermeister, ist bereits seit 1987 Mitglied des THW und hat dort bereits verschiedenste Aufgaben erfolgreich ausgeführt.“ Zum stellvertretenden Ortsbeauftragten wurde Christian Niemeyer bestellt. Thomas Wruck wurde als Zugführer und Pornphirun Kulupahad in die Leitung des 40 Aktive sowie mehr als 40 Junghelfern zählenden Ortsverbands gewählt.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Am 27. Mai 2004 wurde der Ortsverband mit der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.[9]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 13. Juli 2010
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Ob Hochwasser oder Sturm: Blaue Fahrzeuge stehen für Hilfe – Marco Schmieding ist neuer Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Ahrweiler, in: Rhein-Zeitung vom 19. November 2018
  3. Quellen: u.a. Rhein-Zeitung vom 14. Mai 2013 und Günther Schmitt: THW in Bad Neuenahr: Tag der offenen Tür, general-anzeiger-bonn.de vom 21. Mai 2013
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. Januar und vom 27. Mai 2013
  5. Quelle: Christoph Lüttgen: Tag der offenen Tür: THW-Ortsverband Ahrweiler feiert 60-Jähriges, general-anzeiger-bonn.de vom 28. Mai 2013
  6. Quelle: Technisches Hilfswerk in Ahrweiler: Hobby-Köche für das THW gesucht, general-anzeiger-bonn.de vom 16. März 2014
  7. Quelle: Jochen Tarrach: Neuer THW-Chef für Ahrweiler, rhein-zeitung.de vom 17. Mai 2014
  8. Quelle: Jochen Tarrach: Ob Hochwasser oder Sturm: Blaue Fahrzeuge stehen für Hilfe – Marco Schmieding ist neuer Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Ahrweiler, in: Rhein-Zeitung vom 19. November 2018
  9. Quelle: Ehrungen verdienter Bürgerinnen und Bürger in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2006