Umgehungsstraße Ahrweiler

Aus AW-Wiki

Während des Baus der Umgehungsstraße wurden unterhalb des Silberbergs in Ahrweiler die Reste einer römischen Villa entdeckt.

Die Umgehungsstraße Ahrweiler verläuft nördlich der Innenstadt. Grunderwerb und Bau des 3,3 Kilometer langen Teilstücks der Bundesstraße 267 kosteten 4,5 Millionen Mark. Die Bauzeit dauerte sieben Jahre und acht Monate. Um ein Abrutschen der oberhalb liegenden Weinberge zu verhindern, wurden zwei Stützmauern gebaut – zur Straße und zur Ahrtalbahn-Trasse hin. Am 26. März 1982 wurde der Straßenabschnitt für den Verkehr freigegeben. Größte Überraschung beim Bau der Umgehungsstraße war die Entdeckung der Römervilla am Silberberg.


Lage[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Sonstiges[Bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Verkehrsaufkommen im Ahrtal rasch zu. Für die Innenstadt von Ahrweiler bedeutete das eine ständig wachsende Belastung. Bald reichten die engen Straßen für den Durchgangsverkehr kaum noch aus. Die Planungen für den Bau der Umgehungsstraße begannen in die 1950er-Jahren. Fünf Varianten wurden entwickelt und diskutiert. Die Freigabe der Umgehungsstraße zog eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität für die in der Stadt lebenden Menschen nach sich. Am 24. April 1961 befasste sich der Stadtrat Ahrweiler mit der kommenden Umgehungsstraße und diskutiert die Führungen der Umgehungsstraße. Die Führung sollte von den Ulmen in Bad Neuenahr rechts von den Bahngleisen bis zur Einmündung der B267 beim Gasthaus « Onkel Jupp » gehen.[1] 2012 wurde die Umgehungsstraße von etwa 8000 Fahrzeugen täglich befahren.

Während der Bauzeit gab es im Bereich der Weinbergslage Ahrweiler Rosenthal mehrere Erdrutsche, die technische und finanzielle Probleme nach sich zogen. Für Schlagzeilen sorgte auch die Entdeckung der Römervilla am Silberberg. Die große archäologische Bedeutung dieses Fundes veranlasste Bund und Land, die Trassenführung in diesem Bereich gegenüber den Plänen zu ändern und das Abfahrtsohr unterhalb des Silberbergs mit einer massiven Stützmauer in seiner heutigen Form zu bauen. Das machte während der Bauphase eine ergänzende Planfeststellung notwendig. Der Baufortschritt wurde verzögert und es entstanden Mehrkosten von zwei Millionen Mark. Damit das heutige Abfahrtsohr gebaut werden konnte, musste ein privates Wohnhaus abgerissen werden.

In Höhe der Kreisverwaltung Ahrweiler wurde eine weitere, gut erhaltene römische Badeanlage gefunden. Sie befindet sich heute unter der Trasse der Umgehungsstraße. Um sie zugänglich zu machen, wurde eine eigene Überführung gebaut.

Prominente Gäste der Eröffnungsfeier waren Erhard Mahne, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, der Mainzer Staatsminister Heinrich Holkenbrink und der damalige Regierungspräsident Heinz Korbach. Außer von Motorrädern der Polizei wurde die Eskorte der Ehrengäste von Rennradfahrern des Radsportvereins „Sturmvogel“ Bad Neuenahr-Ahrweiler 1890 e.V. begleitet. Vom Hochverteiler an den Ulmen bewegte sich der Tross zur Anschlussstelle Silberberg.

Mit dem Bau der Umgehung waren aber noch nicht alle Verkehrsprobleme von Bad Neuenahr-Ahrweiler beseitigt. Jochen Tarrach berichtete am 9. Mai 2012 auf rhein-zeitung.de:

In der Planung waren damals in Verlängerung der B 267 das Teilstück der B 266 zwischen Bad Neuenahr (Ampelkreuzung Heerstraße) und Lohrsdorf. Inzwischen ist es längst fertiggestellt. Der 1830 Meter lange Streckenabschnitt der Umgehung (B 266) parallel zur Heerstraße befindet sich für 41,2 Millionen Euro gerade im Bau. Er soll 2014 eröffnet werden und eine weitere Lücke schließen. Bis in das Rheintal hinein fehlt dann noch das umstrittene Stück von Lohrsdorf nach Sinzig. Im Bundesverkehrswegeplan ist auch noch der Bau einer Rheinbrücke von Kripp nach Linz vorgesehen.

Fußnoten

  1. Quelle: Ahrweiler Stadtnachrichten, Ausgabe 17/1961 vom 29. April 1961, Seite 151