Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e.V.

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Die 1986 gegründete Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e.V. hat sich Umbau und Erhalt des Alten Rathauses von Oberwinter zur Aufgabe gemacht. Außerdem widmet sich der Verein der Erforschung und Darstellung der Heimatgeschichte. Dazu werden Dokumente und Materialien zur Geschichte Oberwinters systematisch gesammelt, archiviert und ausgestellt.


Mitgliederzahl[Bearbeiten]

1986: 40 Gründungsmitglieder
August 1999: 140
Oktober 1999: 147
November 2005: 130
Juni 2012: 125

Anschrift[Bearbeiten]

Hauptstraße 99

53424 Oberwinter

Vorstand[Bearbeiten]

Ziele[Bearbeiten]

Ziele des Rathausvereins sind Sammlung und Archivierung von Dokumenten und Materialien zur Oberwinterer Geschichte, Erforschung und Darstellung der Heimatgeschichte, Durchführung von Ausstellungen sowie Kultur- und Bildungsveranstaltungen, die Pflege heimischer Mundart und des Brauchtums.

In der Satzung heißt es zu den Vereinszielen:

"...die Förderung der Erhaltung des Rathauses und dessen Nutzung als öffentliches Gebäude und als Gemeinschaftshaus im Interesse und zum Nutzen der Bürgerschaft, ...die Sicherung einer bürgernahen Verwaltung (Fortführung der Sprechstunden des Ortsvorstehers, der Polizei, des Notars, Ausbau des Beratungsdienstes), ... die Erhaltung des Rathauses als Mittelpunkt des öffentlichen Lebens im Ort (z. B. Sitzungen des Ortsbeirates und Veranstaltungen der Vereine, ... die Einrichtung eines Versammlungs- und Repräsentationssaales für die Oberwinterer Bürger, ... die Erforschung und Darstellung von Geschichte und Heimatkunde unseres Raumes, ... die Sammlung und Information über Kulturgüter unseres Ortes wie Bauten, Bodendenkmäler, Sitten und Gebräuche, Mundart, volkstümliches Erzählgut und Archivpflege sowie die Durchführung von Ausstellungen, Kultur- und Bildungsveranstaltungen."

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Bis zum Jahre 1986 drohte das historische Gebäude langsam, aber sicher zu verfallen. Die Stadt Remagen hegte die Absicht, das seit längerem ungenutzte Oberwinterer Rathaus zu veräußern. Es sollte abgerissen werden, um Platz für die Erweiterung einer Gaststätte zu schaffen. Das gefiel vielen Oberwinterern nicht. Sie wollten, dass das ehemalige Rathaus als sichtbares Zeugnis einer selbstbewußten Gemeinde der öffentlichen und gemeinschaftlichen Nutzung erhalten bleibt. Nach einer viel beachteten Ausstellung mit regionaltypischen Utensilien, Gebrauchsgegenständen, Bildern und Schriftstücken im Jahr 1986 in der Turnhalle Oberwinter war außerdem der Wunsch nach einem Heimatmuseum laut geworden.

Der Lehrer Heinz Wilms, einer der Chronisten der 1100-Jahr-Feier von Oberwinter, ergriff schließlich die Initiative zum Erhalt und scharte Gleichgesinnte um sich. Sie hatten alle gemeinsam ein Ziel: Das geschichtsträchtige Haus im Herzen des Ortes zu erhalten. Am 30. Mai 1986 gab es eine Bürgerrunde. Am 6. Juni 1986 gab es ein erneutes Treffen interessierter Bürger. Am 3. September 1986 wurde der Rathausverein im Rheinhotel Stein gegründet. Wilms wurde von den rund 50 anwesenden Mitgliedern zum 1. Vorsitzenden gewählt. Erster Stellvertreter war Viktor Küpper und zweiter der damalige Ortsvorsteher Werner Unkels. Schriftführerin war Gaby Jahn, Kassierer Hartwig Köhler und Beisitzer Heinz Blumenthal, Winfried Glaser, Ute Metternich und Barbara Nottmeyer. Der Verein wurde als "Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e.V." ins Vereinsregister eingetragen. Vereinsziel war der Erhalt der alten Schule aus dem Jahr 1841, die von 1896 bis 1969 als Rathaus der Gemeinde Oberwinter gedient hatte. Das damals zum Verkauf stehende Alte Rathaus Oberwinter wurde dem Verein auf 20 Jahre überantwortet; der Verein verpflichtete sich, das arg mitgenommene Gebäude wieder auf Vordermann zu bringen.

Bei der Gründungsversammlung referierte der in Oberwinter wohnende Dieter Schewe, der dem Zehnthof Sinzig neues Leben eingehaucht hatte. Ähnlich wie er wollten die Oberwinterer mit dem Rathaus zu Werke gehen. Bei der Diskussion über die Verwendungsmöglichkeiten das Rathauses bestand jedoch nicht immer Einigkeit. Die einen sprachen sich für den bedingungslosen Erhalt aus, andere wiesen auf zu erwartende hohe Kosten hin.

Im Oktober 1986 begannen die Umbauarbeiten. Der Oberwinterer Bauingenieur Helmut Schmitz untersuchte die Bausubstanz. Er machte trotz einiger Unkenrufe Mut. Nach Ansicht von Schmitz bedurfte es "keines allzu großen Aufwands, um das Rathaus der geplanten Nutzung zuzuführen". In den folgenden Jahren wurde das ehemalige Schulgebäude peu á peu zur "guten Stube" Oberwinters. Mit viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder und der Hilfe ortsansässiger Betriebe wurden Zwischenwände herausgerissen, Schalträger und eine neue Heizung eingebaut, Elektrik und Sanitäranlagen generalüberholt. Das Treppenhaus erhielt einen neuen Anstrich, und den Hof ließ der Verein pflastern.[1]

Die ehemalige Wohnung des Gemeindedieners wurde zu einem Veranstaltungs- und Ausstellungsraum umgebaut. Damit die ursprüngliche Nutzung dieses Raumes nicht in Vergessenheit gerät, wurden verschiedene Bodenbeläge eingebaut, an Hand derer sich der Grundriss der ehemaligen Wohnung nachvollziehen lässt.[2]

Neben unzähligen Stunden, die Mitglieder in die Sanierung steckten, kam auch von Beginn an das Gesellige nicht zu kurz: Ausflüge, Wanderungen, Martinsgansessen, Museumsbesuche, Sommerfeste gehören längst zum Repertoire.

Im Jahr 2005 schulterten die Vereinsmitglieder einen weiteren "Brocken": Durch Hochwasser waren die Dielen stark gefault. Seitdem schmückt auf einem neu ausgekofferten Fundament ein Boden aus Hartholz das ehrwürdige Gemäuer.

Im August 2016 wurde das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Für 25- bis 30-jährige Mitgliedschaft zeichnete Vereinschef Hans Metternich bei dieser Gelegenheit insgesamt 14 Rathausfreunde mit einer Urkunde und einer Flasche Wein der Edition St. Laurentius aus: Willi Brumshagen, Uschi Degen, Christina Fuchs, Horst Eckert, Ruth Hundertmark, Christel Klemmer, Reiner Schmitz, Roswitha und Manfred Sinz, Werner Stewen, Manfred Szary, Helen Taube, Joachim Titz und Monika Wegmann-Jung.[3]

Bei der Mitgliederversammlung im Mai 2022 standen Vorstandswahlen im Mittelpunkt. Der Pandemie geschuldet, konnten sie erst mit einjähriger Verspätung durchgeführt werden und nun auch nicht im Rathaus, sondern im Gemeindehaus, weil dort genug Platz war, um ausreichenden Hygieneabstand zu wahren. Trotz der coronabedingten Einschränkungen seien den Mitgliedern in den beiden letzten Jahren zahlreiche Veranstaltungen angeboten worden, hieß es im Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Hans Metternich. Einen besonderen Stellenwert hätten dabei die Dienstagstreffen im Rathausgarten gehabt. Außerdem habe der Verein 2021 das Forstgut Schloss Calmuth besucht, und im November hätten Martinsgansessen und Buchvorstellung Das alte Rathaus und das Fischerhaus stattgefunden. Bei der Vorstandswahl wurde lediglich der Posten des Kassierers neu besetzt. Neben Wilfried Rink kandierte auch Amélie Reinke nach langjähriger Tätigkeit nicht mehr für den Vorstand. Hans Metternich blieb Vorsitzender, als Stellvertreter wurden Dr. Heinz Wilms und Joachim Titz bestätigt. Den Posten des Geschäftsführers übernahm Joachim van Dawen von Konrad Hacker, der dafür die Kasse von Wilfried Rink weiterführt. Zu Beisitzern wurden Angela Linden-Berresheim, Hans Atzler, Dr. Stefan Fischer und Christian Schmiedel gewählt.[4]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.rathausverein-oberwinter.de (seit Januar 2010)

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 12. Juni 1998
  2. Quelle: General-Anzeiger vom 5. September 2011
  3. Quelle: Christoph Lüttgen: Rathausverein Oberwinter feierte 30-jähriges Bestehen – Der Rathausverein hat viele Ideen, general-anzeiger-bonn.de vom 24. August 2016
  4. Quelle: Vorstandsneuwahl beim Rathausverein Oberwinter - Hans Metternich bleibt Vorsitzender, blick-aktuell.de, 24. Mai 2022