Wallfahrt zur Muttergottes mit den blühenden Lilien (Barweiler)

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Die Muttergottes mit den blühenden Lilien
Weihbischof Franz Josef Gebert eröffnete die Wallfahrt im September 2022.
Franz Josef Gebert zeichnet ein Ehepaar aus Effelsberg, das seit 30 Jahren nach Barweiler pilgert, mit einer Urkunde aus.

Es ist überliefert, dass die Wallfahrt zur Muttergottes mit den blühenden Lilien (Barweiler) ihren Ursprung in der Reformationszeit hat. Im Sommer des Jahres 1726 wurde, so wird erzählt, die in der katholischen St.-Marien-Pfarr- und Wallfahrtskirche „St. Gertrud“ Barweiler befindliche Statue der Muttergottes mit Blumen geschmückt und eine Lilie in die rechte Hand der Statue gesteckt. Nachdem die Lilie verdorrt war, begann diese im September, um das Fest "Mariä Geburt", von neuem Knospen zu treiben, ganz ohne Wasser oder Erde. 15 kleine Knospen wurden an dem Stängel gezählt. Der Barweiler Pfarrer Michael Kaas berichtete diese Begebenheit der geistlichen und weltlichen Behörde nach Köln. Generalvikar Weihbischof de Reux beauftragte daraufhin den Abt des Klosters Steinfeld, Michael Kuell, mit der Überprüfung des Wunders. Nachdem auch der Statthalter des kurfürstlichen Amtes Nürburg die Echtheit des Wunders bestätigte, wurde eine entsprechende Urkunde ausgestellt, die noch heute in der Kirche zu sehen ist. In den Wirren der Reformationszeit soll die Marienstatue gerettet worden sein. Ein Hausierer habe das Gnadenbild seinerzeit aus dem protestantisch gewordenen Üxheim – Barweiler war damals Filialort dieser Pfarrei – nach Barweiler gebracht. Seitdem kommen ab September bis Mitte Oktober zahlreiche Prozessionen aus der gesamten Eifel nach Barweiler, und angeblich hat es viele wundersame Heilungen und Gebetserhörungen gegeben. So wurde Barweiler zum wichtigsten Marienwallfahrtsort der Nordeifel. Auf Initiative von Pfarrer Heinrich Ant wurde im Jahr 1994 das Anliegen des Friedens in den offiziellen Titel der Wallfahrt aufgenommen. Seitdem lautet er: „Unsere Liebe Frau mit der Lilie, Königin des Friedens“. Die Initiative geht auf den damaligen Bischof Spital zurück, der die Bürgerkriegsunruhen im ehemaligen Jugoslawien zum Anlass für Gebete zu Maria um den Weltfrieden nahm. Die Darstellung der heiligen Maria in Barweiler ist ohne Zepter, einem Zeichen der Macht. Maria trägt vielmehr den Knaben Jesus und die Lilie – schon äußerlich ein Zeichen dafür, dass sie auf Macht verzichtet und stattdessen den Frieden befürwortet. Pilger aus Steckenborn und Kesternich bei Monschau und aus Kirchheim bei Euskirchen kommen bereits seit weit mehr als 250 Jahren regelmäßig nach Barweiler. Insgesamt bis zu 10.000 Menschen pilgern jährlich nach Barweiler.[1] Die Wallfahrtszeit endet jährlich am 13. Oktober.[2]


Weitere Infos[Bearbeiten]

Pfarramt der katholischen Pfarrgemeinde „St. Gertrud“ Barweiler

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 17. Januar 2015
  2. Quellen: St. Gertrud (Barweiler) (gesehen am 27. April 2011), Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft Adenau 9/2014, Seite 24, und Werner Dreschers: Marienwallfahrt in Barweiler feierlich eröffnet - Pontifikalamt mit dem Abt des Klosters Himmerod zelebriert, in: Rhein-Zeitung vom 10. September 2015