Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG

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Die Genossenschaftsmitglieder im Jubiläumsjahr 2018
Mayschoß - Heinz Grates (173).jpg
Weinmajestäten zu Besuch
Fassade des Genossenschaftsgebäudes in Mayschoß
Auch 2017 wurde die Genossenschaft mit dem Ehrenpreis des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.
Ehrenurkunde WG Mayschoß.jpg
Genossenschaftsgebäude in Altenahr
Bundesehrenpreis-Verleihung 2011 in Berlin
Im Juli 2016 wurden neun neue Tanks angeliefert ...
... und an ihren Bestimmungsort gehievt.
Winzergenossenschaft Mayschoß.jpg
Das (Geschäfts-)Führungstrio der Genossenschaft: Rudolf Stodden (von links), Rudolf Mies und Matthias Baltes
Winzerverein Mayschoß.jpg
Dieses Foto wurde bei einer Pressekonferenz zum Nikolausmarkt 2010 in der Winzergenossenschaft gemacht.
Nikolausmarkt im Genossenschaftskeller.
25-jähriges Verkäufer-Jubiläum von Heinz Ley
Führer von Wein-Wanderungen, die die Winzergenossenschaft anbietet

Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG wurde am 20. Dezember 1868 von 18 Mayschosser Winzern als erste Winzergenossenschaft der Welt gegründet. Den Anstoß zur Gründung gab ein Wanderlehrer, der im Dezember 1868 in Mayschoss einkehrte und Küster Coßmann eine Vereinigung der Winzer vorschlug. Außer der Zentrale in Mayschoß gehören die unterhalb der Ruine der Burg Are stehenden Gebäude der ehemaligen Winzergenossenschaft Altenahr, die sich am 1. Januar 1982 der Winzergenossenschaft Mayschoß anschloss, und die Gebäude der ehemaligen Winzergenossenschaft Walporzheim, die sich der Genossenschaft Mayschoß-Altenahr im Herbst 2009 anschloss, samt Vinothek und Restaurant „Vinetum“.


Anschrift und Lage[Bearbeiten]

Ahr-Rotweinstraße 42

53508 Mayschoß

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Kontakt[Bearbeiten]

Kennzahlen[Bearbeiten]

  • 2004/2005: Umsatz 5,75 Millionen Euro, 980.000 Liter Wein und Sekt verkauft
  • 2005: 325 Mitglieder, knapp 900.000 Liter Jahresausstoß
  • 2006/2007: 340 Mitglieder, 6,15 Millionen Euro Jahresumsatz, 39.000 Euro Bilanzgewinn, 120 Hektar Rebfläche
  • 2008: 121 Hektar Anbaufläche, Jahresproduktion: mehr als eine Million Flaschen
  • Januar 2009: 330 Mitglieder mit 125 Hektar Rebfläche
  • August 2009: 333 Mitglieder
  • Geschäftsjahr 2008/09: Verkauf: 1,12 Millionen Liter Wein, Umsatz: 6,8 Millionen Euro (plus 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr), Bilanzgewinn: 50.000 Euro
  • Oktober 2010: 300 abliefernde Winzer, 25 Mitarbeiter


Geschäftsjahr Mitgliederzahl Mitarbeiterzahl Rebfläche Leseergebnis Verkaufsmenge Umsatz () Investitionen Bilanzgewinn
2010/11[1] 439 960.000 l 1,1 Mio. l 7,3 Mio. 580.000 € 59.000 €
2011/12[2] 424 133 ha 1,32 Mio. l 1,15 Mio. l 7,75 Mio. 300.000 €
2012/13[3] 417 148 ha 856.000 l 1,12 Mio. l 7,845 Mio. (+ 1,4 %) 390.000 € 36.000 €


Geschäftsführung[Bearbeiten]

Aufsichtsrat[Bearbeiten]

Vorsitzender: Rainer Hess (Mayschoß) (seit August 2010), Vorgänger: Ernst Näkel

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Im Jahr 2000 wurde die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr als erste und einzige Genossenschaft zur "Entdeckung des Jahres" im Gault Millaut ausgezeichnet.
  • Im Oktober 2009 wurde die Genossenschaft von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit einem Bundesehrenpreis ausgezeichnet - als bester Winzerbetrieb des Anbaugebiets Ahr
  • Im November 2009 wurde die Genossenschaft vom rheinland-pfälzischen Weinbauminister Hendrik Hering mit dem Staatsehrenpreis ausgezeichnet.

2010:

  • Im Juni 2010 wurde die Winzergenossenschaft vom Deutschen Weininstitut GmbH als "Höhepunkt der Weinkultur" ausgezeichnet.
  • Beim großen Leistungstest der Genossenschaften, den die Fachzeitschrift Weinwirtschaft alljährlich durchführt, errang die Winzergenossenschaft im Juli 2010 den Spitzenplatz.
  • Mehrere Weine der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr wurden im Oktober 2010 zu Spitzenweinen der Prämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ernannt: Ein 2009er Spätburgunder Qualitätswein b.A., Edition Ponsart Nr. 20, und ein 2009er Ahr Spätburgunder Qualitätswein b.A. belegten bei den trockenen roten Spätburgundern die beiden ersten Plätze.
  • Für besondere Leistungen wird die Genossenschaft im Rahmen der Wein- und Sektprämierung 2010 der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz im November mit dem Ehrenpreis des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.
  • Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr wurde 2017 erneut mit dem Ehrenpreis des Kreises Ahrweiler für herausragende Leistungen bei der Wein- und Sektprämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die Winzergenossen wurden 2017 für den Siegerwein der Kategorie „Spätburgunder Rotwein trocken" ausgezeichnet. Landrat Dr. Jürgen Pföhler überreichte im Dezember 2017 das Glasschild mit dem St. Urbanus, dem Schutzpatron der Winzer, und die Ehrenurkunde des Kreises an Geschäftsführer Matthias Baltes und Kellermeister Rolf Münster. Die Landwirtschaftskammer hatte den Weinbaubetrieb von der Mittelahr bereits 2010, 2011, 2013, 2014, 2015 und 2016 mit Ehrenpreisen ausgezeichnet.[4]

2018:

  • Nach 2010, 2014 und 2017 wurde die Winzergenossenschaft im Juli 2018 zum vierten Mal von der Fachzeitschrift Weinwirtschaft des Meininger-Verlags als beste Winzergenossenschaft Deutschlands ausgezeichnet. Dabei konnte sich die Winzergenossenschaft noch einmal steigern und erreichte im Schnitt bei den fünf gewerteten Weinen eine Punktzahl von 88,4 – ein neuer Bestwert. Im Wettbewerb standen: 2017er Ahr Riesling QbA trocken, 2016er „Gründerwein“ Ahr-Spätburgunder QbA trocken, 2016er „Gründerwein“ Ahr-Spätburgunder QbA trocken, 2016er Ahr-Frühburgunder Goldkapsel QbA trocken, 2015er Mayschosser Laacherberg Spätburgunder QbA trocken, 2016er Altenahrer Eck Spätburgunder QbA trocken und der 2016er Ahr Riesling Auslese edelsüß. Dabei erreichten gleich zwei Weine – der 2015er Mayschosser Laacherberg Spätburgunder und die 2016er Riesling Auslese – bis dahin unerreichte 90 Punkte. Besonders gut bewertet wurden auch der 2016er Ahr-Frühburgunder Goldkapsel (89 Punkte) und der 2016er Altenahrer Eck Spätburgunder, der 87 Punkte erreichte. 58 Winzergenossenschaften hatten sich dem Urteil der Verkoster gestellt, 348 Proben wurden bewertet. Jede Genossenschaft musste sechs Weine in verschiedenen Kategorien anstellen. Zu bewerten war das Kernsortiment.[5]

Chronik[Bearbeiten]

Die 22 Mayschosser Winzer schlossen sich im Dezember 1868 zur weltweit ersten Winzergenossenschaft zusammen. Ziel war zunächst, den Wein gemeinsam zu vermarkten, um unabhängig von den Weinhändlern zu werden. Um den Wein außerdem zentral und damit wirtschaftlicher ausbauen und lagern zu können, begannen die Gründer im Jahre 1873 mit dem Bau einer eigenen Kellerei. 1873 wurde der erste Kellergang des Gewölbekellers errichtet. 1888/89 folgten der zweite und größte Kellergang zur Fasslagerung sowie das erste Stockwerk des heutigen Bürogebäudes.

Am Neujahrstag des Jahres 1982 schloss sich Mayschosser Genossenschaft mit der 42 Mitglieder zählenden Winzergenossenschaft Altenahr zur Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr zusammen.

Die Genossenschaftsmitglieder bewirtschaften heute Wingerte im gesamten Ahrtal. Die fünf größten Lagen davon sind Mayschosser Mönchberg, Mayschosser Burgberg, Laacher Berg, Altenahrer Eck und Ahrweiler Daubhaus. Die Lagerkapazitäten der Genossenschhaft belaufen sich auf 340.000 Liter in Holzfässern und auf 2,16 Millionen Liter in Tanks. Die VerwaItung der Genossenschaft ist in Mayschoß untergebracht, im Gebäude in Altenahr unterhält der Betrieb heute eine Verkaufsstelle, einen Winzersaal und einen verpachteten Gastronomie-Betrieb. 24 Mitarbeiter zählt die Genossenschaft heute in Kellerei, Büro und Verkauf - darunter zwei weibliche Auszubildende im Weinküfer-Beruf.

Im Jahr wurde die Genossenschaft mit dem Bundesehrenpreis der DLG für herausragende Gesamtleistungen ausgezeichnet. Dazu kamen Platz acht (von 100) im "DLG Genuss Guide 2013", die "Beste Collection Rotwein trocken" im "DLG Weinguide 2013" sowie DLG Gold Extra für den "Pinot Noir R". Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz erkannte Mayschoß 2012 ihren Staatsehrenpreis für herausragende Gesamtleistungen zu, und im Leistungstest deutscher Winzergenossenschaften in der Zeitschrift "Weinwirtschaft" gab es Platz zwei. Der "Feinschmecker" kürte außerdem den Blanc de Noir 2011 der Genossenschaft zum besten seiner Art in Deutschland.

Im Beisein der Ahrweinkönigin Julia Migend, der Mayschosser Majestät Romana Schreiner sowie zahlreiche Vertreter aus Tourismus und Politik der Region stellte die Genossenschaft am 18. Januar 2013 ihren rundum sanierten und neu benannten "Saffenburgkeller" vor, in dem Weinproben und Feiern stattfinden sollen. 350.000 Euro investierte die Genossenschaft in die Sanierung. Stefano Brug vom Büro Bungarten Architekten in Gelsdorf entwarf die Pläne. Der Keller war im Jahr 1956 unter dem alten Haus der Winzergenossenschaft gebaut und 1982 saniert und mit neuen Möbeln ausgestattet worden. Der Künstler Wolfgang Kutzner aus Staffel hat eine Wand nach einer romantischen Lithographie des Malers Jean-Nicolas Ponsart bemalt: "Ruine der Saffenburg". Anhand alter Geschäftsbücher hat er außerdem an den Wänden in einem umlaufenden Fries Ergebnisse der Weinjahrgänge seit Gründung der Genossenschaft im Jahr 1868 in Pastellfarben verewigt. Bilder des Mayschosser Malers Rainer Hess (Mayschoß) schmücken die Wände eines anderen Raumes. Der General-Anzeiger berichtete:

Er ist hell und freundlich. Wer durch die drei Räume mit leicht versetzten Ebenen geht, hat nicht das Gefühl, sich in einem Kellergeschoss zu befinden. Indirekte Beleuchtung und mit Licht unterlegte großflächige Bilder machen es möglich. ... Die Fußböden sind mit Schiefer belegt, Tische und Stühle aus hellem Holz, Decken und Polster in warmem Rot.[6]

Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurden die Gebäude der Genossenschaft schwer geschädigt. Die Genossenschaft zählt im Mai 2022 454 Mitglieder und bewirtschaftete bis vor der Flut 155 Hektar Rebfläche. Die Verwaltung kam nach der Flut bis voraussichtlich Ende 2025 in acht Containern am Mayschoßer Bahnhof unter. 25 Millionen Euro Schaden entstanden in der Winzergenossenschaft, die durch die Flut außerdem voraussichtlich fünf Hektar Rebfläche verlor. Der Jahresumsatz 2021 belief sich auf 10,2 Millionen Euro (2020: 9,6 Millionen).[7]

Am Roßberg 125 (vormals Getränkemarkt Zimmermann), neben dem Autohaus Mönch, wird am Samstag, 2. Septemberg 2023, die die neue Verkaufsstelle der Genossenschaft eröffnet. Was aus dem alten Standort an der Tunnelstraße wird, ist zu dieser Zeit noch ungewiss. Die Winzergenossenschaft wird den Standort an der Tunnelstraße nicht mehr nutzen. In Mayschoß müssen fast alle Gebäudeteile der Winzergenossenschaft, bis auf den technischen Betrieb, abgetragen und neu aufgebaut werden. Das von der Flutkatastrophe beschädigte Hauptgebäude soll ebenfalls abgerissen werden. Neu entstehen sollen eine Vinothek mit Veranstaltungs- und Tagungsräumen sowie ein Verwaltungsgebäude mit Bistro. Rund 19 Millionen Euro sollen in den Neubau in Mayschoß investiert werden. Für den Standort Walporzheim wurden im August 2023 Investitionen von 1,5 Millionen Euro geplant, für Altenahr 1,5 Millionen Euro[8]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Nikolausmarkt Mayschoß

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Vinothek Altenahr[Bearbeiten]

Lounge Mayschoß[Bearbeiten]

Weinkeller Mayschoß[Bearbeiten]

Vinothek Mayschoß[Bearbeiten]

Vinothek Walporzheim[Bearbeiten]

Die 2023 eröffnete Verkaufsstelle am Roßberg[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Festschrift anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Genossenschaft 2018[9]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Schulze: Kunden kaufen in Mayschoss 1,1 Millionen Liter Wein, www.general-anzeiger-bonn.de vom 27. August 2010
  2. Quelle: Christine Schulze: Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr: "Ein großartiges Geschäftsergebnis", general-anzeiger-bonn.de vom 30. August 2012
  3. Quelle: Christine Schulze: Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr: Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2012/13 auf über 7,8 Millionen gesteigert, general-anzeiger-bonn.de vom 31. August 2013
  4. Quelle: Serien-Sieger: Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 29. Dezember 2017
  5. Quelle: Horst Bach: Rekord: Zum vierten Mal die Beste – Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr räumte Auszeichnungen ab, in: Rhein-Zeitung vom 18. Juli 2018
  6. Quelle: Christine Schulze: "Saffenburgkeller": Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr präsentierte Neugestaltung, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Januar 2013
  7. Quelle: Andrea Simons: Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr: Dirk Stephan übernimmt den Vorsitz, ga.de, 31. Mai 2022
  8. Quelle: Beate Au: Genossenschaft zieht Bilanz: Ahrwinzer wünschen sich weniger Bürokratie, rhein-zeitung.de, 30. August 2023
  9. Siehe: Gabi Geller: 150 Jahre Winzergenossenschaft neu erzählt – Die etwas andere Festschrift zum Geburtstag n wurde jetzt vorgestellt: Sie liest sich wie ein Roman, in: Rhein-Zeitung vom 27. Juli 2018