Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen e.V.

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Der Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen wurde am 8. Mai 2015 auf Inititiative von Andreas Wittpohl, Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V., gegründet. Wolfgang Grambs, der zehn Jahre lang Koordinator der länderübergreifenden Krisenmanagementübungsserie „Lükex“ der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz gewesen war, übernahm die Projektleitung. Im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler für das Jahr 2019 schrieb er:

Der Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen e.V. ist politisch, ethisch und konfessionell neutral und beim Amtsgericht als gemeinnützig eingetragen. Hauptziel der Initiative ist es, für Freiheit und Toleranz aktiv einzustehen und jährlich eine hochwertige Veranstaltung durchzuführen. Im Rahmen der jährlichen Ahrweiler Freiheitswochen (AFW) wird Freiheit aus immer wieder neuen Blickwinkeln im Dialog beleuchtet. In wechselnden Themenkreisen setzen sich hochrangige Referenten, kreative Künstler und Autoren, aber auch Bürgerinitiativen und aktive Vereine im Kreis Ahrweiler mit der Freiheit auseinander und zeigen Visionen für eine demokratische und tolerante Zukunft auf.[1]

Die Zeitgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen könne nirgendwo in Deutschland auf engem Raum so emotional erlebt werden wie im Kreis Ahrweiler, sagte Grambs. Dadurch sei es möglich, vielfältige Facetten hautnah zu erfassen und Lehren, Initiativen, politische und gesellschaftliche Denk- und Lösungsansätze abzuleiten.[2]


Logo der ersten Ahrweiler Freiheitswochen

Anschrift[Bearbeiten]

Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen e. V.

Postfach 100351

53441 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kontakt[Bearbeiten]

Chronik[Bearbeiten]

Die Idee zur Vereinsgründung hatte Andreas Wittpohl, Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.. Erst in zweiter Linie gehe es darum, die touristisch gesehen traditionell eher ruhige Zeit ein wenig aufzupeppen. Vielmehr sei ihm im Lauf der vergangenen Jahre immer deutlicher geworden, dass sich das Thema „Frieden und Freiheit“ nirgendwo authentischer durchführen lasse als im Kreis Ahrweiler. "Wir haben die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz, die Dokumentationsstätte Regierungsbunker, den Soldaten-Ehrenfriedhof Bad Bodendorf, die Brücke von Remagen, das ehemalige Kriegsgefangenenlager "Goldene Meile" und die Synagogen", führte Wittpohl bei der Gründungsveranstaltung aus. Außerdem habe es im Umfeld von Bonn schon immer Friedensgespräche gegeben - mit Jimmy Carter, Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher. "Auch der erste Zug mit DDR-Flüchtlingen kam im Ahrtal an", so Wittpohl weiter. "Ich möchte, dass man in ein paar Jahren beim Thema Frieden und Freiheit an Ahrweiler denkt, wie an Davos, wenn es um Wirtschaftsthemen geht", ergänzte er. Es gebe als gute Ansätze, die man aber noch sinnvoll verknüpfen müsse. Die Beschäftigung mit ethisch-moralischen Themen sei auch in Zukunft überaus wichtig, um die nachfolgenden Generationen stets daran zu erinnern, dass es alles andere als das selbstverständlich sei, dass man in Deutschland und Europa mittlerweile seit 70 Jahren in Frieden und Freiheit leben könne.

Die 33 Gründungsmitglieder votierten einstimmig für Horst Gies als Vorsitzenden, Ghazel Wahisi als Stellvertreterin, Dieter Franke als Sekretär, Christoph Münch als Schatzmeister, Elisabeth Prange als Pressesprecherin sowie Klaus Liewald, Christian Lindner, Andreas Wittpohl und Ulrich van Bebber als Beisitzer.

Das Logo der „Freiheiter“ soll neben der Vielschichtigkeit und Ernsthaftigkeit der Problematik auch Offenheit, gute Laune und Heiterkeit in den Vordergrund stellen. Denn eigentlich setze es sich aus den Worten „frei“ und „heiter“ zusammen. Das frische Erscheinungsbild solle zudem die Jugend ansprechen und zur aktiven Beteiligung einladen.

Landesregierung, Kreis Ahrweiler, Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Banken und Coca-Cola wollen die Arbeit des Vereins mit der jährlich zwischen Karneval und Ostern geplanten Veranstaltungsserie unterstützen. Ab 2016 will der Förderverein mit dem „freiheiter“-Logo alljährlich zwischen Karneval und Ostern im Kreis Ahrweiler eine Reihe von größeren und kleineren Veranstaltungen zum Thema „Frieden und Freiheit“ organisieren. Über die Region verteilt soll in verschiedenen Veranstaltungsorten mit Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Expertengesprächen und Ausstellungen ein breites Interessenspektrum abgedeckt werden. 2016 soll diese Woche unter das Motto "Freiheiter - Freiheit und Frieden durch Begegnung und Dialog" gestellt werden. Unter dem Leitthema "Freiheit, die ich meine" soll es Bereiche geben wie "Freiheit und Religion" mit dem Bürgerverein Synagoge Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V., "Freiheit und Frieden" mit der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, "Freiheit und Demokratie" mit der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz, "Freiheit und Wissenschaft" mit der EA European Academy of Technology and Innovation Assessment GmbH oder "Freiheit und Medizin" mit dem Aspekt "Angst vor Fremdem". Mit Hilfe eines Schülerwettbewerbs soll die Jugend eingebunden werden. Außerdem ist die Verleihung eines "Freiheiter Preises" geplant.

„Freiheit will errungen werden“, so lautet ein Statement des Juristen und Querdenkers Paul Kirchhof. Der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht ist Schirmherr der ersten Ahrweiler Freiheitswochen vom 3. bis 6. März 2016. Unter dem Motto „Freiheiter – Freiheit und Frieden durch Begegnung und Dialog“ greift die Veranstaltungsreihe unterschiedliche Facetten der Freiheits- und Friedensproblematik auf. Zahlreiche Veranstaltungen, darunter Vorträge, Kunstprojekte, Lesungen, Konzerte und Kabarett sowie eine Diskussion mit Zeitzeugen von 1989 und 2015, bilden den Rahmen der Veranstaltung. Eine Sonderausstellung der Künstler Thomas Baumgärtel und Harald Klemm in der Dokumentationsstätte Regierungsbunker zeigt Objekte aus dem Projekt „Deutsche Einheit“; dazu gehören von der Stasi gesammelte „Geruchsproben“ von DDR-Bürgern. Daneben laden historische Orte – die Dokumentationsstätte Regierungsbunker, die ehemalige Synagoge Ahrweiler, das Friedensmuseum Brücke von Remagen und geheime Gesprächsorte der internationalen Politik – zum Besuch ein. Schirmherr Kirchhof verleiht während eines Festabends am Samstag, 5. März, ab 19 Uhr im Barocksaal des Kurhauses Bad Neuenahr den „Ahrweiler Freiheiter-Preis“ . Erster Preisträger dieser Auszeichnung, die jährlich an national oder international anerkannte und verdiente Persönlichkeiten oder Institutionen im Bereich der Freiheits- und Friedensinitiativen verliehen werden soll, ist Hans-Dietrich Genscher. Der FDP-Politiker gehörte insgesamt 23 Jahre der Bundesregierung an. Der ehemalige Außenminister und Vizekanzler prägte die aktive Entspannungspolitik zwischen Ost und West ab Mitte der 1980er-Jahre. In deren Folge hatte Genscher großen Anteil an der europäischen Einigung und am Gelingen der deutschen Wiedervereinigung. Seine berühmte Rede vom Balkon der Prager Botschaft am Abend des 30. September 1989 ermöglichte den ersten DDR-Bürgern die Ausreise in die Bundesrepublik. Am 5. Oktober 1989 kamen 1000 DDR-Übersiedler auf dem Bahnhof Ahrweiler an. Vor dieser Kulisse wollen die Veranstaltungen und Projekte der Ahrweiler Freiheitswochen „einen aktiven Beitrag zum toleranten Miteinander von Bürgern, Gesellschaften, Nationalitäten, Religionen sowie von Wissenschaft und Kunst liefern“, wie es in einer Veranstaltungsankündigung hieß.[3]

Unter dem Motto „Freiheiter – Freiheit und Frieden durch Begegnung und Dialog“ fand im März 2017 zum zweiten Mal eine Veranstaltungswoche mit Projekten statt, die die unterschiedlichen Facetten der Freiheits- und Friedensproblematik aufgriffen. Am Ende der zweiten Freiheitswochen, die unter der Schirmherrschaft von Klaus Töpfer standen, wurde der „Ahrweiler Freiheiterpreis“ an Kardinal Karl Lehmann verliehen.

Während der 40 Veranstaltungen umfassenden dritten Ahrweiler Freiheitswochen im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck wurde die ehemalige Profifußballerin Celia Sasic für ihr soziales Engagement mit dem Freiheiter-Preis ausgezeichnet. Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen, war im Jahr 2018 Schirmherr.[4]

Wegen des grassierenden Corona-Virus wurden im März 2020 etliche Veranstaltungen abgesagt, die im Rahmen der Ahrweiler Freiheitswochen 2020 geplant waren: die Eröffnungsgala, die Übergabe des Freiheiter-Preises und eine geplante Diskussion mit dem Preisträger, das Rotary-Benefizkonzert, das Konzert „Freudvoll und Leidvoll“, die Ausstellungseröffnung „Hausmusik“, das Kindermusical im evangelischen Gemeindehaus, die Lesung „Harmonische Momente“, das Konzert „Vom Heute in die Vergangenheit“, das Konzert „Wiener Klassik“, das Konzert „Virtuose Violinmusik“ und die Auszeichnung der Sieger im Schülerwettbewerb im Ahrweiler Gymnasium Calvarienberg.[5]

Preisträger Freiheiterpreis[Bearbeiten]

2016: Hans-Dietrich Genscher

2017: Kardinal Karl Lehmann

2018: Celia Sasic

2019: EU-Kommissar Günther H. Oettinger[6]

Auszeichnung[Bearbeiten]

Im April 2017 wurde der Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen für sein Projekt „Freiheiter“ mit dem 9. Zukunftspreis Heimat der Volksbank RheinAhrEifel eG ausgezeichnet. Vorsitzender der Jury war Werner Böhnke, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DZ Bank AG. Der Förderverein erhielt 15.000 Euro Preisgeld sowie die Skulptur „Profilkopf“ des Andernacher Künstlers Manfred Hammes. In seiner Laudatio sagte Böhnke: „Die aktuelle Situation in der Welt und die Herausforderungen für unsere Gesellschaft erfordern eine nachhaltige Stärkung des gesellschaftlichen Dialogs über Freiheits- und Zukunftskonzepte. Das Projekt ‚Freiheiter‘ ist förderungswürdig, da es den Zeitgeist trifft und in Zeiten von Populismus, Terror und Unsicherheit bewusst ein Zeichen setzt für Offenheit, Toleranz und Freiheit.“ Der Gewinner setze sich dafür ein, Werte wie Freiheit, Frieden und Toleranz durch Begegnung und Dialog aktiv zu fördern.[7]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Wolfgang Grambs: Visionen für eine demokratische und tolerante Zukunft aufzeigen. Ahrweiler Freiheitswochen: Eine Zwischenbilanz, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2019, Ahrweiler 2018, 290 Seiten, S. 59f., S. 59
  2. Quellen: Marion Monreal: Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen - "Freiheit, die ich meine", general-anzeiger-bonn.de vom 16. Mai 2015, und Förderverein Ahrweiler Freiheitswochen gegründet - Zeitgeschichte emotional erleben - Künftig soll es jedes Jahr eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Frieden und Freiheit“ im Kreis Ahrweiler geben, blick-aktuell.de vom 11. Mai 2015
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 27. Januar 2016
  4. Quelle: Hildegard Ginzler: Ahrweiler Freiheitswochen: Celia Sasic gewinnt Ahrweiler Freiheiter-Preis, general-anzeiger-bonn.de vom 9. März 2018
  5. Quelle: Veranstaltungen sollen nachgeholt werden: Ahrweiler Freiheitswochen fallen Corona-Krise zum Opfer, general-anzeiger-bonn.de, 14. März 2020
  6. Quelle: Marion Monreal: Ahrweiler Freiheitswochen: Ahrweiler Freiheitspreis für Günther Oettinger, general-anzeiger-bonn.de vom 17. März 2019
  7. Quelle: Marion Monreal: Feierstunde der Volksbank Rhein Ahr Eifel mit Andrea Nahles – Zukunftspreis für das Projekt "Freiheiter", general-anzeiger-bonn.de vom 3. April 2017