Alfredo Pauly

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Alfredo Pauly
Alfredo Pauly
Vor dem Umzug ins Thermalbadehaus befand sich das Ladenlokal von Alfredo Pauly lange Zeit in einem Seitenflügel des Kurhauses Bad Neuenahr gegenüber dem Kurhotel Bad Neuenahr.

Der von der Mosel stammende Alfredo Pauly (* 1955), gelernter Sattler, ist Schöpfer extravaganten Pelzdesigns. Der schillernde Modezar liebt's üppig und mondän. Sein Markenzeichen: ein mit Brillanten besetztes Kreuz auf der Brust.


Anschrift und Lage[Bearbeiten]

Alfredo Lifestyle - the Luxury Company

Kurgartenstraße 1

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Bad Neuenahr)

Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 02641 1572
  • Fax 02641 908161

Vita[Bearbeiten]

Alfredo Pauly wuchs auf einem kleinen Weingut an der Mosel auf. Bereits im Alter von sechs Jahren war für ihn klar, dass er später Mode machen möchte. Nach Bundeswehr, Mode-Studium und einigen Jahren als Angestellter entwickelte er sich rasch zum Modepapst. Sein Metier ist dabei nicht bezahlbare Mode für die gemeine Frau auf der Straße; er entwirft und fertigt lieber hochpreisige Oberbekleidung und Schmuck für reiche und prominente Frauen aus Gesellschaft, Politik und Adel. Zu seinen bevorzugten Materialien zählen dabei Nerz, Zobel und Hermelin. Auch privat liebt Alfredo Pauly den glamourösen Auftritt und lebt den üppigen Stil barocker Königshäuser: „Bälle auf Schloss Versailles sind meine Welt", heißt es entsprechend auf seiner Website, "oft bedaure ich dann, 200 Jahre zu spät geboren zu sein, und vermisse die Reifröcke, die Schleppenkleider und die opulenten Stoffe.“ Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Frau auf seinem Anwesen in Frankreich.

Château de Luxe[Bearbeiten]

Im Mai 2008 hieß es, Pauly habe vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB) das rund vier Hektar große Gebäude der ehemaligen Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft (SLVA) in Walporzheim samt der darauf stehenden vier historischen Gebäude gekauft. Sein Plan: Er will die Immobilie in ein "Château de Luxe" verwandeln. In den Luxustempel sollen ästhetische Chirurgie, individuelle Behandlungen in einem römisch anmutenden Beauty- und Wellnessbereich, toskanisches Flair mit entsprechender Gastronomie, Bibliothek-Lounge und Gourmet-Restaurant auf Spitzenniveau integriert werden. Neben den vier historischen Gebäuden plant Pauly den Bau von zehn Hotelvillen. Sie sollen mit Fresken, Spiegelwänden und opulentem Design ausstaffiert werden, damit sich die Gäste wie im siebten Himmel fühlen können. Mit seinem Luxushotel der Spitzenklasse will Pauly Reiche und Prominente aus aller Welt ins Ahrtal locken. Ende 2009 solle das Hotel eröffnet werden. Bis dahin werde Pauly einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Prinzessin Lea von Belgien und Ex-Kaiserin Farah Diba hätten ihren Besuch bereits zugesagt, schrieb die Rhein-Zeitung (RZ) am 8. Februar 2008. "Ein luxuriöser Eventsalon, ein rustikaler Gewölbekeller und ein Konzertsaal in Form einer sixtinischen Kapelle sind weitere Details des Châteaus, das ebenso wie die mondäne Parkanlage im Stil von Schloss Versailles geplant ist", schrieb die RZ damals. "Mehr als 50 Gäste wollen wir jedoch nicht beherbergen. Sonst kann der individuelle Anspruch nicht gewährleistet werden", verriet Pauly dem Blatt.

Mit dem Luxushotel wolle Pauly auch "eine Bühne für seine eigenen Präsentationen schaffen." Denn bislang präsentiere er seine Designerstücke vor allem in eigenen Galas und auf Kreuzfahrtschiffen. "Ich bin sehr optimistisch. Verträge mit Veranstaltungspartnern wie Hapag-Lloyd und der Hyatt-Hotelgruppe sind bereits unter Dach und Fach", ließ er die Rhein-Zeitung außerdem wissen.

Das Land trat im September 2013 von einem Vorvertrag mit Pauly zurück, weil er bis dahin keine rechtskräftige Baugenehmigung für das Bauprojekt vorgelegt habe.

Alfredo Pauly wolle nicht aufgeben und sein vom Land Rheinland-Pfalz als Eigentümerin auf Eis gelegtes "Chateau de Luxe" doch noch auf dem Gelände der ehemaligen Weinbauschule zwischen Ahrweiler und Walporzheim bauen, berichteten General-Anzeiger und Rhein-Zeitung am 12. März 2014. Pauly habe an den rheinland-pfälzischen Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro geschrieben, um eine "gütliche Einigung" gebeten, aber auch mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung gedroht. "Trotz umstrittener Kündigung durch das Land bietet Alfredo Pauly dem Finanzministerium eine gütliche Einigung an", heißt es in dem Schreiben der mit der Pauly-Vermarktung beauftragten Kölner Licennium GmbH. Inzwischen sei ein ernsthafter Investor für das Projekt sei gefunden worden und die Kreisverwaltung Ahrweiler habe die Baugenehmigung erteilt. Das Land sei im Herbst 2013 sehr überraschend zurückgetreten, und wenige Wochen später habe der Kreis die Baugenehmigung erteilt. Außerdem habe Pauly einen Investor vorweisen können. "Trotz Kenntnis dieser Umstände beharrt das Land auch weiterhin auf dem Rücktritt und auf einer Neuauflage eines kosten- und zeitaufwendigen Bieterverfahrens", heißt es in dem Schreiben weiter. Außerdem wird dort der Verdacht geäußert, dass Pauly aus dem Vertrag gedrängt werden sollte, weil ein neuer Käufer für das Grundstück festgestanden habe. Für den Fall einer Einigung mit dem Ministerium, hält Pauly einen Baubeginn für Sommer 2014 für möglich.[1]

Vom 15. August bis 30. November 2014 werde es ein neues Bieterverfahren für die ehemalige SLVA geben, berichtete die Rhein-Zeitung am 5. August 2014. Das Mindestgebot für das Objekt betrage 2,5 Millionen Euro. Das Kapitel "Châteaux de Luxe" gehöre damit der Vergangenheit an. Modezar Alfredo Pauly, der dort Hotelvillen für Superreiche bauen wollte, habe die Liegenschaft inzwischen geräumt. Im September 2013 war der LBB von dem mit Pauly 2009 geschlossenen Kaufvertrag zurückgetreten. Pauly habe die Vertragskonditionen nicht erfüllt und immer wieder Fristen verstreichen lassen.

Der Landesbetrieb war im September 2013 von dem mit Pauly bereits im Jahr 2009 geschlossenen Kaufvertrag für das Objekt zurückgetreten, weil der Modedesigner bis dahin keine rechtskräftige Baugenehmigung vorweisen konnte. "Die Behörde hatte sich ungewöhnlich lange in Geduld geübt und irgendwann die Reißleine gezogen, nachdem Alfredo Pauly die Vertragskonditionen nie erfüllt hat und immer wieder gesetzte Fristen verstreichen ließ", hieß es am 22. August 2014 in der RZ. Die Leerstandskosten, die für den Unterhalt der Liegenschaft seit 2010 entstanden sind, würden sich nach Auskunft der Behörde inklusive Grundstückspflege auf 117.500 Euro belaufen.[2]

Umzug ins Thermalbadehaus[Bearbeiten]

Nach 37 Jahren im Pavillon im Westflügel des Bad Neuenahrer Kurhauses zieht das Pelzgeschäft von Alfredo Pauly zum 1. Januar 2015 in das Thermalbadehaus um. Dort soll es zur Belebung des Badehauses beitragen. Ein entsprechender Mietvertrag wurde am 14. Oktober 2014 von Alfredo Pauly und AG-Vorstand Christoph Reinicke unterschrieben. Zuvor hatte die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr ihren Mietvertrag mit Pauly über den Pavillon gekündigt. "Obwohl mir die AG ein faires Angebot gemacht und schöne Räumlichkeiten angeboten hat, verlasse ich mein Geschäft hier an der Ahr nur sehr ungern", sagte Pauly der RZ - auch deshalb, weil er in den Jahren zuvor viel in Ambiente und Absicherung der Räumlichkeiten investiert habe. Das Steigenberger-Hotel wolle in dem Pavillon ein Wiener Café eröffnen. In Richtung Kurgartenbrücke Bad Neuenahr wollten die Hotelbetreiber eine Außenplattform an den Pavillon anbauen, "auf der die Gäste die Möglichkeit bekommen, mit direktem Blick auf den Fluss Sachertorte zu essen und eine Tasse Kaffee zu trinken", wie es in der RZ hieß. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat Pauly außerdem zum Ende des Jahres 2014 das kleine Ladenlokal neben dem Eingang zum Kurpark Bad Neuenahr gekündigt. Die Kündigung des Pavillons wolle Pauly akzeptieren, gegen die Kündigung des kleinen Laden aber wolle er Einspruch einlegen.[3]

Mediografie[Bearbeiten]

Château de Luxe[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Victor Francke: Bad Neuenahr: Modezar Alfredo Pauly hält an Chateau-Plänen fest und droht mit Prozess, general-anzeiger-bonn.de vom 12. März 2014
  2. Quelle: Beate Au: Alfredo Pauly kartet nach und klagt an - Neues Bieterverfahren für Weinbauschule ist eröffnet: Modedesigner will Kündigung nicht akzeptieren, in: Rhein-Zeitung vom 22. August 2014
  3. Quellen: Jochen Tarrach: Alfredo Pauly zieht mit seinen Pelzen um, rhein-zeitung.de vom 7. Oktober 2014, und Der Modezar weicht aus - Alfredo Pauly zieht ins Thermal-Badehaus, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Oktober 2014