Alten- und Pflegeheim „Marienburg“ Kempenich

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In der Hauskapelle befindet sich diese Skulptur von St. Maria, der Namensgeberin des Hauses.
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Das Alten- und Pflegeheim „Marienburg“ Kempenich wurde die alte Marienburg samt Kapelle in einen neuen Gebäudekomplex integriert. Eine gläserne Halle verbindet das Historische mit dem Modernen. Der ortsbildprägende Charakter der "Burg" wurde dabei bewahrt.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Bahnhofstraße 5

56746 Kempenich

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Kontakt[Bearbeiten]

Träger[Bearbeiten]

CTT Trier

Personal[Bearbeiten]

Heimleiter: Olga Goldschmidt (ab Januar 2022), Vorgänger: Rita Gasper (bis Januar 2022), Armin Stelzig

Pflegedienstleiterin: Ute Schmitt (Stand: Januar 2022)

Mitarbeiter: Éberton Gomes da Silva

Sonstiges[Bearbeiten]

Heimseelsorger: Pfarrer Franz Rosenkranz

Geschichte[Bearbeiten]

Am 1. Juni 1903 wurden die ersten drei Schwestern, darunter Oberin Philippa, in einer feierlichen Prozession von der Bevölkerung vom Bahnhof Kempenich zur katholischen Pfarrkirche „St. Philippus und Jakobus“ Kempenich geleitet. Nach einer Segensandacht bezogen die Nonnen ihr „Klösterchen“, wie das Haus Nummer 8 an der Enggasse von den Kempenichern bald genannt wurde. Damit wurden Pläne zumindest ansatzweise Wirklichkeit, die bereits ab 1896 kursierten und die die Einrichtung eines Klosters in Kempenich zum Inhalt hatten.

Möglich geworden war dies, weil der damalige Dechant Simon diesen Wunsch ans Mutterhaus der Schwestern vom Heiligen Geist in Koblenz gerichtet und weil Stefan Schomisch, ein wohlhabender Junggeselle, das Haus an der Enggasse zur Verfügung gestellt hatte. Auch das Bistum Trier gab seinen Segen. 16 mietfreie Jahre folgten. Im größten Raum des Hauses wurde eine Näh- und Handarbeitsschule für junge Mädchen aus Kempenich und der Umgebung des Ortes eingerichtet. Außerdem gab es eine Kinderverwahrschule, die nach 1908 in den Saal der alten Schule (die heutige Apotheke) umzog. Die wichtigste, aber auch schwierigste Aufgabe der Schwestern bestand allerdings in der ambulanten Krankenpflege. Selbst im Winter scheuten sie nicht die beschwerlichen Wege zu Patienten nach Morswiesen, Hausten, Hohenleimbach, Lederbach, Engeln und Hannebach.

Die Zahl der Schwestern stieg kontinuierlich – von fünf im Jahr 1911 bis auf 20 im Jahr 1952. Im Jahr 1923 begann der damalige Pastor Lellmann mit dem Bau eines Krankenhauses. Dessen Leitung sollten die Schwestern vom Heiligen Geist übernehmen. Die Weltwirtschaftskrise verhinderte, dass das Projekt beendet wurde; lediglich der Rohbau wurde fertig gestellt.

Die Schwestern kauften ihn für 23.000 Reichsmark. Am 7. Dezember 1925 war es dann soweit: Fünf Schwestern konnten das Klösterchen verlassen, um ins Krankenhaus an der Beunstraße zu ziehen. Näh- und Handarbeitsunterricht konnte dort erteilt werden, die Kinderverwahrschule lebte wieder auf, und im März des Jahres 1926 wurde in der hauseigenen Kapelle die erste Messe zelebriert. Bei der Einweihung am 7. April 1926 erhielt das Haus den Namen „Marienburg“. Obwohl die „Burg“ lediglich als Kloster mit Erholungsheim genutzt wurde, blieb es bei der Bezeichnung „Krankenhaus“. Ab 1936 wurde das Haus zunächst als Müttererholungsheim, dann als Erholungsheim für selbstzahlende Kurgäste genutzt.

Im Jahr 1939 wurden fünf Schwestern zum Sanitätsdienst einberufen und die Marienburg von der Wehrmacht beschlagnahmt, als Lazarett eingerichtet, aber nicht als solches genutzt. Nach Kriegsende bis 1971 diente das Haus als Heilstätte für TBC-kranke Frauen. In den 1950er Jahren war das angrenzende Anwesen gekauft worden. Die Parkanlage und das Wohnhaus (Josefshaus) mit Zimmern für Kurgäste entstanden. Im April 1957 wurde mit dem Anbau in Richtung Kreuzwäldchen begonnen, der im September 1958 bezogen werden konnte.

Der fünfgeschossige Neubau bot Platz für 88 Patienten in vier Pflegeeinheiten. An den Altbau wurde das Bettenhaus mit einem Zwischentrakt an Hauskapelle, Speisesaal und Gemeinschaftsraum angeschlossen. Mit der Erweiterung wurde im Juli 1970 die neue Kapelle "Mariä Heimsuchung" eingeweiht. Ende 1971 endete die Nutzung als Lungenheilstätte. Der 1,2 Millionen Mark Umbau in ein Alten- und Pflegeheim mit 40 Zimmern und 67 Betten wurde im April 1972 abgeschlossen. 1997 übernahm die Caritas-Trägergesellschaft Trier (ctt) das Altenheim.

Im Frühjahr 2000 begann der Bau eines Ersatzneubaus mit 61 Heimplätzen; am 6. September 2001 ist er eingeweiht worden. Park und Josefshaus mussten dem Neubau weichen; auch die ehemaligen Bettentrakte wurden abgerissen. Investitonssumme diesmal: neun Millionen Mark.

Schwester Irmtraud und Schwester Rolendis wurden am 16. Oktober 2003 mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[1]

Abschied nehmen hieß es im Juni 2010 für die beiden Schwester Angelina und Philothea. Als letzte Angehörige des Ordens der „Schwestern vom heiligen Geist“ verließen sie die Marienburg. Damit endete die lange Ära der Präsenz der Koblenzer Ordensgemeinschaft in Kempenich. Mangels Nachwuchs zieht sich der Orden nicht nur aus Kempenich zurück: Fünf weitere Ordenskonvente in der Region werden ebenfalls aufgelöst.

Anfang 2020 wurden drei langjährige Pflegekräfte in den Ruhestand verabschiedet: Roswitha Klöckner, Anna Kling und Maria Astor.[2]

Dirk Büser aus Langscheid ist seit März 2020 für die seelsorgerische Betreuung der Bewohner der „Marienburg“ zuständig. Im März 2020 ist er im Rahmen einer feierlichen Messe mit Pater Elias von der Benediktinerabtei Maria Laach von Gemeindereferentin Barbara Brötz als Mitarbeiter in der Seelsorge beauftragt worden. In einer Pressemitteilung der „Marienburg“ anlässlich Büsers Beauftragung hieß es:

Das seelsorgliche Angebot im Seniorenheim Marienburg wird Dirk Büser bereichern durch seelsorgliche Gespräche, Besinnungsandachten für Bewohner mit demenzieller Erkrankung sowie Wortgottesfeiern und Andachten. Sein Tätigkeitsfeld umfasst auch das Spenden der Krankenkommunion sowie die Sterbebegleitung.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.altenheim-marienburg.de

Fußnoten