Apollinaris-Brücke Heppingen

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Im Abendlicht
Zustand im August 2022
Nach der Umgestaltung zur Fahrradstraße im Sommer 2016
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Die aus roten Ziegelsteinen gemauerte und beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 zerstörte Apollinaris-Brücke wurde von den Bewohnern von Heppingen „Heppinger Brücke“ genannt. Die vierbogige Brücke war im Jahr 1897 gebaut worden, nachdem ihre hölzernen Vorgänger mehrfach von Ahr-Hochwassern zerstört worden waren. Die Brücke verband Heppingen mit Heimersheim. Die Heppinger Straße (Heimersheim) verlief über die Brücke. Der Ahr-Radweg wechselte auf der Brücke von der rechten auf die linke Flussseite. Seit einer Grundsanierung in den 1990er oder 2000er Jahren bot sie nur noch eine Fahrspur für Kraftfahrzeuge. Der Verkehr in Nord-Süd-Richtung hatte dabei Vorrang, um den Verkehrsabfluss von der Bundesstraße 266 in Heppingen zu erleichtern. Daneben verfügte die Brücke über eine gegenüber der Kfz-Fahrbahn leicht erhöhte Spur für Radfahrer und Fußgänger.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

2014 sah der Ortsbeirat Heppingen die Schließung der Heppinger Brücke als einzige Möglichkeit zur Verkehrsentlastung an. Problem: Die kurze Verbindung zu Heimersheim mit seinen Geschäften wäre weggefallen.

Fahrradfahrer sollen auf der Brücke künftig Vorrang gegenüber Autofahrern haben. Das jedenfalls schlug der Bau- und Planungsausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Dezember 2015 dem Stadtrat vor. Aber nicht nur das: Auf dem mehrere hundert Meter langen Straßenabschnitt zwischen dem Ortsausgang von Heimersheim bis zum Ortseingang Heppingen unter der Bundesstraße 266 hindurch und weiter über die Ahr bis zum sogenannten Gummiweg soll eine Fahrradstraße angelegt werden. Eine über die Brücke führende Fahrradstraße würde den Autoverkehr bremsen; denn Radfahrer hätten dann auf der Brücke Vorfahrt gegenüber Kraftfahrzeugen. Im Zuge der geplanten Maßnahmen zur Ausweisung als Fahrradstraße sollen nicht nur vor und hinter der Brücke Hinweisschilder montiert und Fahrbahnmarkierungen aufgebracht, sondern auch bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Außerdem soll der Radweg am nördlichen Brückenkopf, also auf der Heppinger Seite, so verschwenkt werden, dass die Sichtachsen verbessert werden. Investitionsumfang: insgesamt rund 60.000 Euro. Am 1. Februar 2016 wird der Stadtrat über den Vorschlag befinden. Die Rhein-Zeitung berichtete:

Sprichwörtlich gleich zwei Fliegen würden mit einer Klappe geschlagen und zumindest die Fahrradfahrer könnten jubeln. Zum einen wäre das die kontinuierliche Umsetzung des Radwegeplanes mit seiner überregionalen Strecke entlang der Ahr und zum Zweiten würde man der aus Heppingen oft geforderten kompletten Schließung der Heppinger Brücke für Kraftfahrzeuge entgegenkommen. Schon oft wurde moniert, dass der gesamte Verkehr aus Heimersheim in die Kreisstadt besonders an den Wochentagen durch das Nadelöhr Heppinger Brücke ... fließt und dabei nicht nur die Fahrradfahrer behindert, sondern der Verkehr in Heppingen durch die als reine Wohnstraßen ausgelegten Martinusstraße und die Havinganstraße verläuft. Noch verstärken wird sich das, wenn in wenigen Jahren der Gummiweg im Zuge der Neugestaltung des Ortseinganges Bad Neuenahr wegfällt. Die eigentlich vorgesehene Ausfahrt aus Heimersheim über die westlich gelegene B 266 in Verlängerung der Kloster-Prüm-Straße dagegen wird kaum genutzt.[1]

Am 1. Februar 2016 folgte der Stadtrat einstimmig dem Vorschlag seines Bau- und Planungsausschusses, die Heppinger Brücke zur ersten sogenannte Fahrradstraße in Bad Neuenahr-Ahrweiler umzugestalten. Der General-Anzeiger berichtete:

Fahrradstraße bedeutet nach den Ausführungen des Ersten Beigeordneten, Detlev Koch, dass neben Radlern und Fußgängern auf einem nur noch 1,75 Meter breiten Streifen das Befahren mit Autos und motorisierten Zweirädern erlaubt ist. Für diese gilt dann Tempo 30 bei Regelung des Gegenverkehrs durch Schilder. Blaue Flächen auf dem Asphalt an beiden Seiten vor der Brücke sollen die Fahrradstraße kenntlich machen. Für diese können jedoch im Rathaus Ausnahmegenehmigungen von Landwirten für Traktoren oder von Zulieferern für Lastwagen beantragt werden.[2]

Nach vier Wochen Bauzeit wurde die Umgestaltung der Brücke zur ersten Fahrradstraße in der Kreisstadt Ende August 2016 abgeschlossen. Seitdem genießt dort der Radverkehr Vorrang gegenüber motorisierten Verkehrsteilnehmern. Autofahrer müssen sich also umstellen: Um dies zu verdeutlichen, hat die Stadtverwaltung im Brückenbereich unter anderem Teile der Fahrradstraßenmarkierung dauerhaft blau eingefärbt und eine entsprechende Schilder angebracht.[3]

„Die erste Fahrradstraße der Kreisstadt ist nach der Umgestaltung der Heppinger Brücke gerade erst eröffnet, schon wird über weitere Fahrradstraßen im Stadtgebiet nachgedacht“, berichtete die Rhein-Zeitung am 23. September 2016. Auf Antrag der SPD-Fraktion beauftragte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im September 2016 die Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler, das Potenzial für die Einrichtung weiterer Fahrradstraßen im Stadtgebiet zu prüfen. Ralf Wershofen (CDU), schlug vor, die Stadt solle mit der Heppinger Brücke erst einmal Erfahrungen sammeln, bevor sie sich an die Einrichtung weiterer Fahrradstraßen macht. Rainer Jakobs (Wählergruppe Jakobs) äußerte Zweifel an der Zweckmäßigkeit der Umgestaltung der Heppinger Brücke, aber auch an ihren hohen Kosten (60.000 Euro). „Man hätte einfach Schrittgeschwindigkeit beschildern müssen“, so Jakobs, „das wäre eine kostengünstigere Variante gewesen.“ Die Rhein-Zeitung berichtete von den Erfahrungen der Wählergruppe:

Insgesamt fällt das Fazit ... ernüchternd aus. „De facto hat sich an der Verkehrssituation dort gar nichts geändert, weil die Autofahrer den Vorrang der Radfahrer ganz einfach nicht beachten, teilweise auch gar nicht beachten können, da die Brücke durch ihre Erhöhung in der Mitte nicht einzusehen ist“ ... Die Folge: Weiterhin steigen Radfahrer bei Begegnungsverkehr mit Pkw ab oder benutzen den schmalen Bürgersteig. Die Autofahrer wiederum halten für Radfahrer nicht an und setzen schon gar nicht zurück, wenn ein Radfahrer entgegenkommt. ... „Den Radfahrern wurde durch die Umwidmung der Brücke eine Sicherheit suggeriert, die sie überhaupt nicht haben“, stellt Rainer Jakobs fest.[4]

Das hätten Mitglieder der Wählergruppe während zwei jeweils einstündiger Vor-Ort-beobachtet. Zudem bemängelte die Wählergruppe, die Brüstung der Brücke sei viel zu niedrig. Das sei gefährlich für Radfahrer und Fußgänger. Fahrbahnmarkierungen und Beschilderung gehörten noch einmal auf den Prüfstand.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

(Nach dem) Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Ahrbrücken im Kreis Ahrweiler

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten