Aussichtsturm „Langer Köbes“ Bad Neuenahr

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Langer Köbes 6.jpg
Seit die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Jahr 2017 Eigentümerin des Turms wurde, weht auf dem Turm die Fahne der Kreisstadt.
Während der Adventswochen und über Weihnachten „brennt“ auf dem Turm eine Kerze.
Blick vom Turm auf Bad Neuenahr
Auf dem Langen Köbes wird Jahr für Jahr Ende November eine Turmkerze aufgestellt, die an den Adventssamstagen leuchtet und weithin zu sehen ist.
Blick vom Turm auf Ahrtalbrücke und Landskrone

Der Lange Köbes ist ein 15 Meter hoher runder Aussichtsturm auf dem Neuenahrer Berg. Dem Besucher bietet er einen weiten Blick über die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, ins Ahrtal, auf die Grafschaft und auf das Siebengebirge. Bei klarer Sicht ist sogar der Kölner Dom zu sehen. Der vom Eifelverein Bad Neuenahr e.V. erbaute und über Jahrzehnte in Stand gehaltene Turm ging 2017 ins Eigentum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler über. Der Name des Turms soll an den 2006 verstorbenen Jakob „Köbes“ Steinborn erinnern; er war vom 8. März 1958 bis 6. März 1976 Wanderführer und von 1987 bis 1990 1. Vorsitzender der Eifelvereins-Ortsgruppe Bad Neuenahr sowie Initiator des Turmbaus. Gregor Steinborn war mit seinem Bauunternehmen maßgeblich am Bau des Turms beteiligt.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Der heutige Turm hatte einen Vorgängerbau. Die Cur- und Fremdenliste des Bades Neuenahr berichtet in ihrer Ausgabe vom 22. Juni 1872, dass es mit Hilfe des 1868 gegründeten Verschönerungsvereins für Bad Neuenahr und Umgebung möglich wurde, die Grundmauern der 1383 zerstörten Burg Neuenahr größtenteils wieder ans Tageslicht zu fördern. Mit dem Baumaterial wurde auf der Bergspitze schon damals ein Aussichtsturm gebaut. Neue Wege wurden angelegt und für den Berggipfel intensiv als Wanderziel geworben. Oben bewirtete Wilhelm Josef Ulrich seine Gäste mit kühlen und warmen Getränken. Jahrzehntelang war er bei Gästen und Einheimischen als Ausflugsziel beliebt – bis er 1958 wegen Baufälligkeit gesprengt wurde.

Der neue Turm wurde auf dem gleichen Plateau in einer Höhe von 341 m ü.N.N. gebaut. Bauherr war der Eifelverein Bad Neuenahr e.V. mit seinem damaligen Vorsitzenden Jakob Steinborn.[2]

Ein 1971 gewählter „Turmbauausschuss” projektierte den Bau und sorgte für seine Finanzierung. Prof. Stefan Leuer wurde mit der Planung und Klaus Peschuel-Loeschke mit der Berechnung der Statik des Turmes beauftragt. Beide verzichteten auf ein Honorar. Den Auftrag zur Ausführung des Baus erhielt im Juli 1972 die Firma Karl Steinborn in Bad Neuenahr. Bereits am 17. November 1972 wurde Richtfest gefeiert. Während eines großen Bergfests vom 28. April bis 1. Mai 1973 wurde der Turm eingeweiht und zur Nutzung übergeben. Im Volksmund bürgerte sich für den Turm rasch der Name „Langer Köbes“ ein – nach dem damaligen Vorsitzenden Jakob Steinborn.

Der insgesamt etwa 15 Meter hohe Turm hat einen Durchmesser von etwas fünf Metern. Seine Außenstruktur erhielt er durch eine rauhe Sichtbetonschalung. Der Turm gründet auf einer Felsschicht etwa 3,10 Meter unter der Erdoberfläche. Die Konstruktion besteht aus Stahlbeton. Jeweils 19 Stufen einer Spindeltreppe aus Stahlbetonfertigteilen und einem Eisengeländer führen auf drei Rundpodestplatten. Die dritte Rundpotestplatte hat ringsum nur eine Sichtbetonbrüstung. Zur Belichtung des Treppenaufganges hat jeder Podestbereich drei offene Fenster. Der Turmeingang wurde mit dunklem Blaubasalt eingefasst. Auf der Stirnfläche sind das Emblem des Eifelvereins und die Jahreszahl 1972 ausgehauen. In vertiefter Schrift steht: „Der Eifelverein Bad Neuenahr den Bürgern – Gästen u. Wanderern.”

1999 wurde der „lange Köbes” vom Eifelverein Bad Neuenahr e.V. saniert.

Der „Lange Köbes“ geht in den Besitz der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler über, wie die Rhein-Zeitung (RZ) am 22. Februar 2017 berichtete. Wörtlich hieß es dort:

Der Stadtrat hat einem Antrag der Ortsgruppe Bad Neuenahr des Eifelvereins zugestimmt, das bestehende Erbbaurecht auf dem Grundstück „Gemarkung Bad Neuenahr, Flur 8“ zu löschen. Damit wird der zu Beginn der 70er-Jahre von der Ortsgruppe auf diesem Grundstück erbaute Turm zum Eigentum der Stadt, die damit auch unterhaltungspflichtig ist. Für den Unterhalt steht eine Rücklage von 5000 Euro zur Verfügung, die der Eifelverein in weiser Voraussicht angesammelt hatte. Baufachliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich der vollständig aus Beton gegossene Turm bis auf kleinere, notwendige Ausbesserungsarbeiten in einem guten Zustand befindet.

Zu den Gründen für die Eigentumsübertragung hieß es in der RZ:

Die Ortsgruppe, für die sich aufgrund schwindender Mitgliederzahlen eine Auflösung abzeichnet, wird künftig nicht mehr in der Lage sein, sich um den Turm zu kümmern. Denn mit dem ab dem Jahr 1973 geltenden Erbbaurecht des Geländes auf 99 Jahre war für die Ortsgruppe nicht nur die Berechtigung verbunden, auf dem Berg den Aussichtsturm zu bauen, sondern auch die Verpflichtung, Gebäude und Umgebung in ordnungsgemäßem Zustand zu halten.[3]

Video[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Turmkerze Bad Neuenahr

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Verdienstmedaille des Landes für Gregor Steinborn – Staatssekretärin zeichnet Unternehmer aus, in: Rhein-Zeitung vom 24. November 2016
  2. Quellen: Der Turm auf dem Berg Neuenahr - Diese Aussicht macht einen sprachlos, lokalkompass.de, und Ortsgruppe des Eifelvereins feiert turbulente 125-jährige Geschichte, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Juli 2015
  3. Quelle: Beate Au: „Langer Köbes“ geht an die Stadt – Eifelverein vom Unterhalt entlastet, in: Rhein-Zeitung vom 22. Februar 2017