Belagerung Ahrweilers durch Truppen des Kölner Erzbischofs Ruprecht von der Pfalz im Jahr 1474

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Vier der insgesamt sieben in das Tor eingemauerten Steinkugeln von der Belagerung im Jahr 1474

Ahrweiler wurde vom 14. April bis zum 12. Mai 1474 von Truppen des Kölner Erzbischofs Ruprecht von der Pfalz erfolglos belagert.


Chronik[Bearbeiten]

Im Jahr 1474 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den meisten kurkölnischen Städten und dem Domkapitel auf der einen und dem Erzbischof Ruprecht von der Pfalz auf der anderen Seite. Grund des Streits waren Steuerzahlungen. Erzbischof Ruprecht von der Pfalz wurde dabei von Karl dem Kühnen, dem Herzog von Burgund und dem seinerzeit wohl mächtigsten Kriegsherren, unterstützt. Die Truppen des Erzbischofs unter der Führung von Eberhard von Arenberg und Graf Dietrich von Manderscheid belagerten die Stadt drei Wochen lang, ohne sie jedoch einnehmen zu können. Als sich die Nachbarstädte Bonn und Andernach anschickten, den Belagerungsring zu durchbrechen, rückten die Belagerer ab. Beim Abzug verwüsteten die Angreifer die Dörfer Walporzheim, Geroldshoven und Gisenhoven. Die fliehenden Bewohner wurden erschlagen. Außerdem rissen sie sämtliche Weinstöcke und Obstbäume aus und vernichteten damit wichtige Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Der Wiederaufbau von Ahrweiler dauerte Jahrzehnte. Fast 100 Jahre später waren noch nicht alle Weinberge rekultiviert.[1] Die in die Westfassade des Obertores von Ahrweiler wurden später fünf Steinkugeln eingemauert, die aus der Belagerung stammen. Außerdem erhielt das Obertor, das bis dahin nur ein Dreimauertor, also nach innen offen war, nach der Belagerung eine Innenmauer. Das kann man noch heute erkennen.

Mediografie[Bearbeiten]

Hans-Georg Klein: Die Belagerung Ahrweilers 1474 – Episode aus der Kölner Stiftsfehde, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 31/2015, S. 46f.

Fußnoten

  1. Quellen: Hans-Georg Klein: Ahrweiler, 2. aktualisierte und überarbeitete Auflage, Jünkerath: Eifel-Verlag 2016, 64 Seiten, ISBN 978-3-943123-20-3, S. 50, u.a.