Brogsitter’s Historisches Gasthaus Sanct Peter (Walporzheim)

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St. Josef-Kapelle und Gasthaus Sanct Peter
SanctPeter Walporzheim.jpg
Weinmajestäten zu Gast
Gasthaus St Peter.jpg
Historische Aufnahme des Gasthauses
Winzerfestzug im Rahmen des Ländlichen Weinfests Walporzheim 2007 vor dem Gasthaus Sanct Peter
Nach Wiederaufbau und Wiedereröffnung im Frühjahr 2023
Nach Wiederaufbau und Wiedereröffnung im Frühjahr 2023

In den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gasträumen von Brogsitter’s Historischem Gasthaus Sanct Peter sowie auf der Gartenterrasse werden regionale und klassische Spezialitäten angeboten. Die hauseigene Vinothek bietet Weine und Sekte an.


Anschrift und Standort[Bearbeiten]

Walporzheimer Straße 134

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Walporzheim)

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Kontakt[Bearbeiten]

Leitung[Bearbeiten]

Inhaber: Hans-Joachim Brogsitter

Direktor und Restaurantleiter: Kim Sommerfeld[1]

Chronik[Bearbeiten]

Das Gasthaus Sanct Peter wurde erstmals um das Jahr 600 als „fränkischer königseigener Meierhof“ erwähnt. Damit zählt es zu den ältesten belegbaren Häusern in Deutschland. Die eigentliche Gründung des Gasthauses fiel jedoch ins Jahr 1246, indem der auf dem Sterbebett liegende Friedrich von Hochstaden die Weinberge und das Gutshaus dem Kölner Domkapitel vermachte. Sein Bruder Konrad von Hochstaden, damals Erzbischof von Köln, hatte ihn dazu überredet. Der Kölner Dom, dessen Grundstein Konrad von Hochstaden legte, wurde, so ist zu vermuten, auch mit Erlösen aus dem Verkauf des Walporzheimer Weins erbaut. Jedenfalls war das heutige Gasthaus bis 1805 Hof- und Weingut des Kölner Domstifts; und es galt als „Perle des Domschatzes”. Das Hofgut wurde ehedem nach dem Petersdom in Rom „Sanct Peter“ benannt. Mit Napoleon kam dann im Jahr 1805 die Säkularisation: Weinberge und Gutshaus wurden privatisiert.

Leopold Kaufmanns älterer Bruder, der Dichter Alexander Kaufmann, war häufig im Hause Fechemer in Ahrweiler zu Gast und lernte bei diesen Besuchen das Ahrtal kennen, das er in zahlreichen Liedern besang. Mit den übrigen Künstlern durchstreifte der junge Dichter die Wälder, Täler und Berge der Umgebung. Im Gasthaus „St. Peter“ in Walporzheim wurden diese Wanderungen dann häufig beschlossen. Das inspirierte Alexander Kaufmann, das Lied Beim heiligen St. Petrus zu Walporzheim zu dichten:

Am rauschenden Bett der Ahr.
Da schenkt man nicht Bier, nicht Honigseim,
Da schenkt man den Wein so klar.
Beim heiligen Petrus zu Walporzheim
Da steht St. Peter und lacht.
Er hat die Schlüssel zum Paradeis
Und hält so fröhliche Wacht.
Und wenn ein lustiger Bursche kommt.
Den riecht er von ferne schon
Und öffnet gleich die Tore weit:
„Herein, du lieber Sohn!“
Doch soll's dann wieder zum Tor hinaus.
Dem Alten fährt's durch den Sinn:
„Wer einmal glücklich im Himmel ist,
Der bleib' auch ruhig drin!“
„Was lockt euch wieder mit Sang und Klang
Da draußen die böse Welt?“
Da hat er manchem aus Verdruß
Beim Scheiden ein Bein gestellt.
Daß der da draußen, so lang er war.
Die Gasse kugelnd maß.
Und macht St. Peter ihm hintendrein
Eine lange, lange Nas'.
O heiliger St. Peter zu Walporzheim
Säß' ich am seligen Ort.
Mich brächte wahrhaftig mit Sang und Spiel
Mein eigener Schatz nicht fort!
O heiliger St. Peter zu Walporzheim.
Sind wenig fromm zur Zeit.
Doch alle noch zu Walporzheim
Getreue St. Petersleut!

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Familie Brogsitter das Haus. Mitte der 1980er-Jahre wurde die Küche von Sanct Peter mit einem Stern im „Guide Michelin“ ausgezeichnet. Der Großteil der Gäste des Hauses kommt heute aus dem Großraum Köln-Bonn, Düsseldorf, Rhein-Sieg-Kreis und dem Ruhrgebiet sowie den Beneluxstaaten. Zu den regelmäßigen Gästen zählte auch Thomas Gottschalk, als er Schloss Marienfels bewohnte. Zu Zeiten der Bonner Republik waren Klaus Kinkel, Wolfgang Schäuble und Kanzler Helmut Kohl regelmäßig im Gasthaus Sanct Peter zu Gast. Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher ist über den Bonn-Berlin Umzug von großen Teilen der Bundesregierung hinaus Stammgast geblieben.

„Es gibt drei verschiedene Speisekarten“, berichtete die Rhein-Zeitung am 29. Dezember 2015 in einem Portrait des Gasthauses, „und die Gäste können sich wahlweise im Gourmetrestaurant oder dem Restaurant Weinkirche, auf der Gartenterrasse, in der Kaminstube oder in der Lounge kulinarisch verwöhnen lassen.“ In der Küche würden die Köche Dirk Burger und Stefan Krupp den Ton angeben. Darüber hinaus würden knapp 40 weitere Mitarbeiter für das Wohl der Gäste sorgen.[2]

Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde das Gasthaus Sanct Peter schwer verwüstet. Für die Zeit, in der das Gebäude saniert und wieder eingerichtet wurde, stand eine Übergangslösung in Gelsdorf für die treuen Kunden bereit. Vom 26. November 2021 bis Ende Februar 2023 verwöhnte das „Pop-up“-Sanct Peter die Kunden mit moderner Kochkunst.[3]

Am 1. März 2023 fand die große Wiedereröffnung der Restaurants in Walporzheim statt und seitdem sind alle herzlich eingeladen das Gasthaus Sanct Peter in ganz neuem Glanz kennenzulernen.[4]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Ansicht von ca. 1960 und 2018

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.sanct-peter.de

Fußnoten

  1. Quelle: , Webseite, Stand 07. März 2023
  2. Quelle: Petra Ochs: Sanct Peter: Ein Pilgerziel mit Historie - Gasthaus in Walporzheim lockte schon zu Zeiten der Bonner Republik die Promis ins Ahrtal, in: Rhein-Zeitung vom 29. Dezember 2015
  3. Quelle: Nach der Flut: Gasthaus Sanct Peter öffnet als Pop-up in Gelsdorf, ga.de, 22. November 2021
  4. Quelle: Caro Maurer: Traditionsrestaurant in Walporzheim: Historisches Gasthaus Sanct Peter hat wiedereröffnet, ga.de, 3. März 2023