Burg Münchhausen

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Die Burg Münchhausen, die im Dreieck zwischen Gelsdorf, Meckenheim und Adendorf steht, zählt zu den ältesten Wehranlagen des Rheinlandes. Fachleute beschreiben die Burganlage heute als kulturhistorisch sehr wichtiges Gebäude mit einer aufregenden Architektur, historischen Bautechniken, mittelalterlichen Wehrtechniken und guter Wohnkultur. Der Reiterhof und das dazu gehörende Restaurant sind für Besucher geöffnet. Die historische Burg selbst kann nicht von innen besichtigt werden.


Standort[Bearbeiten]

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Reitstall Burg Münchhausen[Bearbeiten]

Manfred Nettekoven

Burg Münchhausen 1

53343 Wachtberg-Adendorf

Telefon 02225 705481

Handy 0170 2889788

Fax 02225 947877

E-Mail info@burgmuenchhausen.de

Chronik[Bearbeiten]

Die Burg wird im Jahr 893 erstmalig im Prümer Urbar urkundlich erwähnt. Ohne Siedlungsanbindung mitten in den Auen des Tales des Swistbaches gelegen, hatten Mönche des Reichsklosters Prüm den strategisch wichtigen Hofverband mit dem Namen Munichusen (Mönchs-Husen) im 9. Jahrhundert erbaut. Aus Munichusen wurde später Münchhausen (Haus der Mönche).

Zu dieser Zeit hatte die ursprünglich als Rundling angelegte Anlage allerdings noch nicht den Charakter einer Burg. Erst in der Zeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, als die Anlage zunächst an Ritter den Theodericus verlehnt war und 1246 an den Erzbischof Konrad von Hochstaden ging, wurde sie zur Festungsanlage an der Aachen-Frankfurter Heerstraße ausgebaut. Die Burg wurde als Bollwerk und zeitweise als Zollstätte an der Krönungsstraße genutzt. Dabei wurde auch ein mächtiger Bergfried gebaut, der den Schlossherren einen weiten Blick über das Tal ermöglichte.

Als Baumaterial für die Burg diente die römische Wasserleitung, die einst Wasser von der Eifel nach Köln transportierte und dabei nahe an Meckenheim vorbei durch Lüftelberg führte. Noch lange nach dem Zerfall des Römischen Reiches dienten die Ruinen der Wasserleitung als Baustoff-Reservoir. Die Rhein-Zeitung berichtete am 12. April 2013:

Das römische Material war im Laufe der Jahrhunderte betonartig verhärtet und wurde mit Seilsägen unter Zuhilfenahme von Sand und Wasser in große Blöcke zersägt. Dieser Vorgang war zu der damaligen Zeit keine Seltenheit, aber in solcher Ausschließlichkeit wie bei Burg Münchhausen doch ungewöhnlich.[1]

Die heute noch vorhandenen Reste des inzwischen trockenen Wassergrabens zeugen davon, dass die Anlage auf einem Hügel als Wasserburg angelegt war. Der Graben wurde dabei mit dem Wasser des unmittelbar an der Burg vorbeiführendem Swistbaches gefüllt. Der einzige Zugang zum Innenhof des Rundlings bestand in einem hoch gelegenen Tor, das man über eine hölzerne Brücke erreichen konnte, die über den Graben führte.

Im Jahr 1403 ging die Burg ins Eigentum der Herren von Saffenburg in Mayschoß über, 1525 wechselte sie zu Bartholomäus von der Leyen und 1843 zur Familie Reuter. Weil die Burg den Wohnansprüchen ihrer Besitzer nicht mehr genügte, ließen sie im 18. Jahrhundert zwischen Torturm und Palas ein Wohnhaus auf die alte Wehrmauer bauen.

Im Jahr 1907 erwarb Herr von Westerholt-Gysenberg die Anlage und im Jahr 1913 ging sie auf den Baron von Loe über. Im Jahr 1960 kaufte Gottfried Nettekoven die Burg; er war bis dahin Pächter gewesen. Ab 1969 verwandelte Hubert Nettekoven sen. die Burg zu einem Domizil für Pferde und Reiter. Neben der Pferdezucht nutzen sie die ehemalige Burganlage für den Reit- und Schulbetrieb.

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: Trutzige Burg ist heute ein Reiterparadies - Wehranlage zwischen Gelsdorf und Adendorf wurde bereits 893 erstmals urkundlich erwähnt, in: Rhein-Zeitung vom 12. April 2013