Friedrich Wilhelm Raiffeisen

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Friedrich Wilhelm Raiffeisen um 1870

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (* 30. März 1818 in Hamm (Sieg); † 11. März 1888 in Heddesdorf, heute Neuwied) gilt neben Hermann Schulze-Delitzsch als der große Gründervater des Genossenschaftswesens in Deutschland. Auch im Kreis Ahrweiler hinterließ Raiffeisen Spuren. In Gelsdorf gibt es eine nach Raiffeisen benannte Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Straße mit dem Raiffeisen-Zentrum Gelsdorf als Anlieger.


Vita[Bearbeiten]

Raiffeisen heiratete am 23. September 1845 Emilie Storck (* 1827 in Remagen, 28. Juli 1863), Tochter des Remagener Apothekers Georg Christian Storck. Raiffeisen hatte die Remagenerin als 25-Jähriger in Winningen kennengelernt, wo Raiffeisen Mitarbeiter des Landratsamtes und als solcher kommissarischer Bürgermeister von Weyerbusch im Kreis Altenkirchen war. Die zu dieser Zeit 17-jährige Emilie war an die Mosel gekommen, um dort bei ihrer Tante die Hauswirtschaft zu erlernen. Zusammengekommen waren die Raiffeisen und die Apothekerstochter über den Freundeskreis „Euterpia“. Dabei handelte es sich um einen Zusammenschluss junger Mensch aus dem Koblenzer Raum unter dem Namen der Euterpe, der Muse der Freude und des Musizierens. Treffpunkt der „Euterpia“ war das Haus des Arztes Carl Wilhelm Arnoldi (1809-1876). Etliche Liebesbriefe zwischen Raiffeisen und seiner künftigen Ehefrau sind inhaltlich überliefert. In einem Brief, den Raiffeisen am 24. Juni 1845, morgens fünf Uhr, an seine Geliebte schrieb, heißt es:

Du, mein liebes Bräutchen, liegst jetzt jedenfalls noch bis über die Ohren unter der warmen Decke, während ich hier an meinem Tisch sitze, schreibe und Wasser trinke. Aller Anfang ist Gott. Mit ihm wollen wir alles anfangen und vollenden, damit wird gewiss alles gut.[1]

Im Juni 1845 war Verlobung. In einem Brief an Emilie vom 6. August 1845, sechs Wochen vor der Hochzeit, heißt es:

Ich hatte bereits ein kostbares Geschenk für Dich bestellt, eine goldene Uhr mit einer goldenen Kette. Da ich jedoch solche Goldsachen als überflüssigen Luxus betrachte und Du, wie ich an Dir bemerkte, auch nichts darauf hältst, habe ich die Sachen wieder abbestellt und mehr auf die Nützlichkeit bei der Auswahl des Geschenks gesehen.

Bei der Hochzeit am 23. September 1845 in Remagen standen die Euterpier an der katholischen Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ Spalier. Drei der sieben Kinder des Paares starben früh. Und auch Emilie wurde nur 37 Jahre alt: Nach 18 Jahren Ehe starb sie am 28. Juli 1863 an einem Herzleiden.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  1. Quelle: Günther Schmitt: Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Genossenschaften weltweit feiern den 200. Geburtstag des Sozialreformers aus dem Rheinland – Stationen seines Lebens in der Region, in: General-Anzeiger vom 16. August 2018