Museum der Stadt Bad Breisig

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Das Museum der Stadt Bad Breisig wurde im Jahr 2015 im Schultheißenhaus an der Biergasse 28 eröffnet.
Schultheißenhaus Breisig 2.jpg
Im Frühjahr 2020 zog das Museum in das Gebäude an der Biergasse 3 um.
Andreas Windscheif mit Baum-Gemälden von Eleonora Heine-Jundi im Museum

„Die Quellenstadt Bad Breisig soll ein eigenes Heimatmuseum bekommen.“ Das meldete die Rhein-Zeitung (RZ) am 21. August 2015. Zu diesem Zweck habe die Stadt von Eigentümerin Birgit Letschert eine 60 Quadratmeter große Wohnung auf der Rückseite des 1670 erbauten Schultheißenhauses an der Biergasse 28 im Stadtteil Niederbreisig angemietet. Die Monatmiete betrage 350 Euro kalt. Nun sei es Sache des Museums- und Heimatvereins Bad Breisig, ein inhaltliches Konzept für das Museum zu entwickeln.[1]


Anschrift[Bearbeiten]

Biergasse 3

53498 Bad Breisig (Stadtteil Niederbreisig)

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Öffnungszeiten[Bearbeiten]

Das Museum ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Chronik[Bearbeiten]

Die Initiative zur Gründung des Museums ging von Walter Fabritius. Bei der Arbeit an einem Buch zur Geschichte von Bad Breisig sei ihm klar geworden, dass die Kur- und Badestadt dringend ein Museum brauche, in dem der Öffentlichkeit die zahlreichen Funde u.a. aus der fränkischen Zeit gezeigt werden, sagte er selbst einmal.

Es stehe bereits fest, dass es in dem Museum wechselnde Ausstellungen geben soll. „Es soll nicht so sein, dass hier einfach nur eine Ansammlung alter Gerätschaften und Ähnlichem zu finden ist, die man in zehn Jahren immer noch hier sieht“, sagte Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch. Das neue Museum solle "ein lebendiger Ort sein, wo man sich mit der Heimatgeschichte auf verschiedenste Art befassen kann", hieß es in der RZ. Die Ausstellungen sollen deshalb etwa alle drei bis vier Monate wechseln. Bad Breisiger Künstler sollen in dem Museum die Möglichkeit erhalten, ihre Werke zu zeigen. Viktor Ziegler, Vorsitzender des Museums- und Heimatvereins Bad Breisig e.V., hatte bereits mit dem Landesmuseum in Koblenz Kontakt aufgenommen, das über zahlreiche interessante Relikte aus der Quellenstadt, der Goldenen Meile und dem Breisiger Ländchen, die für das geplante Museum zur Verfügung gestellt werden könnten. Von den Erfahrungen von Agnes Menacher, der Leiterin des Heimatmuseums der Stadt Sinzig, könne das geplante Museum ebenfalls profitieren.

„Wenn wir eine Ausstellung zum Thema Römer in Bad Breisig veranstalten, so wäre es sinnvoll, mit dem Limes-Museum in Bad Hönningen zu kooperieren und bei einem touristischen Angebot den Besuch beider Museen zu verbinden“, sagte Viktor Ziegler. Eine Ausstellung zum Thema "Kelten in Bad Breisig" könnte mit einem Besuch der Reste der keltischen Höhensiedlung "Auf dem Hahn" und der keltischen Flieburg auf der Schwedenschanze kombiniert werden. Ausstellungen zur Geschichte der Karnevalsgesellschaft Bad Breisig von 1892 e.V., über berühmte Gäste der Quellenstadt, Handarbeiten aus alter Zeit und die Geschichte des Zwiebelmarktes Bad Breisig und anderer Feste seien denkbar. „Wir haben Fundstücke, Bild- und Filmmaterial in nicht unerheblichen Umfang in Privatbesitz. Viele geschichtlich interessante Funde aus Bad Breisig sind in anderen Museen untergebracht, es wird Zeit, dass wir unser eigenes Museum bekommen“, sagte Gabriele Hermann-Lersch.

Der (in Bad Breisig wohnende) Kreisarchivar Leonhard Janta betrachtete die Pläne von Bürgermeisterin und Heimatverein hingegen mit Skepsis: „Dass diese Funde woanders untergebracht sind, hat nun ja auch sicherheitsrelevante Gründe, und ich rate dringend dazu, sich vor der Erstellung eines Konzeptes erst einmal in der Heimatmuseenlandschaft der Region umzusehen“, sagte er. Die Räumlichkeiten im Schultheißenhaus seien, so Janta weiter, „alles andere als ideal." Sie seien sehr eng und kleinteilig; viel könne man dort nicht zeigen, wenn man die Räume nicht vollstopfen will. Zur Inspiration riet er, sich "das Hohe Haus in Bad Hönningen und das Siebengebirgsmuseum in Königswinter anzusehen, das für den Kreisarchivar das beste seiner Art in der ganzen Umgebung ist", berichtete die RZ weiter.

Im September 2015 wurde die erste Ausstellung in dem neuen Museum eröffnet. Ihr Thema: die Erbohrung des Geyer-Sprudels. Der Museumsbesuch werde in die historischen Stadtrundgänge der Tourist-Information Bad Breisig eingebunden, hieß es bei der Ausstellungseröffnung. „Es ist vorgesehen, dass wir etwa vier Ausstellungen im Jahr zu historischen Themen aus dem Breisiger Ländchen hier präsentieren“, sagte Viktor Ziegler, Vorsitzender des Museums- und Heimatvereins Bad Breisig e.V.. Walter Fabritius hielt den Festvortrag. Thema: die Erbohrung des Geyer-Sprudels.[2]

Das klassische Heimatmuseum, ausgerüstet mit Gebrauchsgegenständen, historischen Waffen und Schmuck, das alte Kulturtechniken übermittelt und vieles mehr: Von der Realisierung eines solchen Angebots verabschiedete sich der Vorstand rasch. Von dieser Art Heimatmuseum, wie etwa das in Waldorf, gebe es in der näheren Umgebung bereits etliche, die so gut bestückt seien, dass es nicht noch eines Weiteren dieser Art bedürfe. Drei Ausstellungen zeigte der Verein bis zum Jahresende 2016 im Museum: „Das Kriegsende – und dann?“, „Burg und Tal Rheineck“ und „Fotografen sehen Breisig“. Durchschnittlich wurden jeweils gut 300 Besucher gezählt. Künftige Ausstellungen sollen nicht nur auf Breisig abgestellt sein, sondern auf das Breisiger Ländchen. Hier hätten die Templer residiert und die Fürstäbtissinnen aus Essen lange das Leben bestimmt. Dabei soll Bad Breisig in einen größeren geschichtlichen, kulturellen, aber auch wirtschaftlichen Zusammenhang gestellt werden. Die nächsten drei Themen stehen im Dezember 2016 bereits fest: „Die Geschichte alter Breisiger Häuser“, „Kelten, Römer und Franken“ und „Die Rheinschifffahrt“.[3]

Im Frühjahr 2020 zog das Museum aus dem Schultheißenhaus in die Biergasse 3 um. Warum der Umzug? Die Mietzahlungen der Stadt Bad Breisig für die Räume im Schultheißenhaus waren dem Rotstift innerhalb des Konsolidierungskonzepts zum Opfer gefallen. Deshalb stellte Andreas Windscheif dem Museum die Räume an der Biergasse 3 zur Verfügung.[4]

Franz Gert Hammes hat mehrere Ausstellungen in dem Museum gestaltet.

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Heimatmuseum zieht in der Biergasse ein - Bad Breisiger Verein kann im geschichtsträchtigen Schultheißen-Haus ausstellen – Wechsel alle drei bis vier Monate, in: Rhein-Zeitung vom 21. August 2015
  2. Quelle: Judith Schumacher: Erste Ausstellung im Breisiger Heimatmuseum - In der Biergasse können sich Besucher über Erbohrung des Geyr-Sprudels informieren, in: Rhein-Zeitung vom 22. September 2015
  3. Quelle: Nach Einzug in Schultheißen-Haus eine erste Bilanz – Aufwärts mit frischen Ideen, blick-aktuell.de vom 6. Dezember 2016
  4. Quelle: Museum der Stadt Bad Breisig nach Umzug weiterhin geschlossen – Heimatmuseum öffnet Corona-bedingt noch nicht – Ausstellung mit „Schimmel’ches“ nostalgischen Trachtenfest-Fotos wurde verschoben, blick-aktuell.de, 19. Mai 2020