Heinrich Jacob

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In der Dorfchronik von Nierendorf ist das Schicksal des Juden Heinrich Jacob und seiner Familie dokumentiert. Eine Gedenktafel in Nierendorf nennt die Namen der Familienmitglieder und erinnert an ihren Leidensweg. Der Nierendorfer Pfarrer Johannes Häbler notierte am 11. November 1938:

Gestern um die Mittagszeit erschienen ein Auto und ein Motorrad mit Beiwagen, besetzt mit SS- und SA-Männern vor dem Haus Heinrich Jakob, drangen in die Wohnung ein, zerschlugen Glasgegenstände und auch die großen Fensterscheiben in dem früheren Wirtschaftslokal. Nachts um zwei erschien wieder ein Zug mit vier Autos, deren Nummern zugeklebt waren, damit man sie nicht lesen konnte, um das Werk der Zerstörung fortzusetzen. Die Schreckensnacht wird der Judenfamilie unvergesslich sein. Der Mann war in der Angst nur mit Hemd bekleidet und barfuß, Frau und Kinder schrien laut um Hilfe.[1]

Heinrich Jacob und seine Ehefrau Emilie sowie die Kinder Leo, Siegfried und Walter wurden in Konzentrationslagern ermordet.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Zeugnisse jüdischen Lebens im Kreis Ahrweiler“

Fußnoten

  1. Quelle: Günther Schmitt: Sie gehörten zur Gemeinschaft – Ottmar Prothmann legt ein Buch zur Geschichte der Grafschafter Juden vor, in: General-Anzeiger vom 30. Januar 2018
  2. Quelle: Victor Francke: Rathaus in Grafschaft: Gedenktafel soll an Opfer der Gewaltherrschaft erinnern, general-anzeiger-bonn.de vom 6. November 2013