Herbert Lonquich

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Herbert Lonquich (* 2. August 1941 in Trier) war von 1974 bis 1992 Pfarrer in Oberwinter. Nach seinem Wechsel in den Ruhestand im Jahr 2011 zog Lonquich nach Oberwinter zurück. Bereits im ersten Jahr nach seinem Amtsantritt in Oberwinter wurde Pfarrer Lonquich Hahnenkönig des katholischen Junggesellenvereins 1847; zur Hahnenkönigin erkor er seine Haushälterin Karin Zavelberg. Und 1980 wurde Lonquich Schützenkönig der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft 1897. Lonquich war bis 2011, insgesamt 20 Jahre lang, Pastor in der Pfarreiengemeinschaft Rheinbrohl, Hammerstein und Leutesdorf.[1]


Vita[Bearbeiten]

Herbert Lonquich wurde als zweiter Sohn eines Bauarbeiters und einer Stickerin in Trier geboren. Als Kind und Jugendlicher war er Mitglied der katholischen Jugendgruppe MIC (Marianische Jünglingskongregation von 1617) in Mariä Himmelfahrt in Trier. Nachdem er 1962 Abitur gemacht hatte, war er ein Dreivierteljahr Novize bei den Jesuiten in Eringerfeld. Von 1963 bis 1969 studierte Herbert Lonquich in Trier und zwei Semester lang in Freiburg Theologie.[2]

Am 21. Juli 1968 wurde Herbert Lonquich vom damaligen Trierer Bischof Bernhard Stein zum Priester geweiht. Anschließend tat er fünf Jahre lang Dienst als Kaplan und Vikar in „St. Eligius“ Saarbrücken-Burbach. Daneben unterrichtete er bis zu 24 Stunden wöchentlich an mehreren Schulen Religion, und in einem Gebiet mit vielen sozial schwachen Familien leitete er ein Haus der offenen Tür. Dabei arbeitete Lonquich mit Polizei und Gerichten zusammen, die ihn zudem mit Bußgeldern unterstützten. Neben Zeltlagern, Talentschuppen, Rallyes und Konzerten bot das Haus eine „Schülerhilfe“ an, in der Lehrer und Oberstufenschüler Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen Nachhilfeunterricht erteilten.

1974 wurde Herbert Lonquich Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde „St. Laurentius“ Oberwinter. Dort wurde Karin Zavelberg, in deren Elternhaus er mit einzog, seine Haushälterin und Vermieterin. Karin Zavelberg lebte dort mit ihre beiden zehn und zwölf Jahre alten Töchtern Dorothée und Hildegard. Karl Heinz Zavelberg, der Ehemann von Karin Zavelberg, war 1963 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. „Seit 1975 sind wir eine Familie“, sagte Lonquich in einem Interview, das Judith Schumacher, Reporterin der Rhein-Zeitung, anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums im August 2018 mit ihm führte. Zu dieser Familie gehören zu dieser Zeit vier Enkelkinder, die ihn „Opa“ nennen: Maximilian, Pia, Lennard und Lotta. „Meine Haushälterin und Vermieterin ist mit ihren Töchtern und Schwiegersöhnen seit 43 Jahren meine Heimat.“

Ein Schwerpunkt der Arbeit von Pfarrer Herbert Lonquich lag in Oberwinter auf der Jugendarbeit, die zunächst im Pfarrhaus stattfand. Nachdem 1975 das katholische Pfarrheim „St. Laurentius“ fertiggestellt worden war, fand ein Teil des Lebens der Pfarrgemeinde in dem neuen Gebäude statt. Dazu zählten Seniorennachmittage, Kirchenchorproben und Vortragsveranstaltungen. Im Pfarrheim-Keller wurden Gruppenräume für Kinder eingerichtet. Es gab bis zu acht Kindergruppen, die unter der Leitung junger Erwachsener standen. Während der Oberwinterer Zeit von Pfarrer Lonquich veranstaltete die Pfarrgemeinde 18 Zeltlager und weitere Ferienlager. Auch die Innen- und Außenrenovierung der St.-Laurentius-Kirche und des Pfarrhauses fielen in Lonquichs Amtszeit.

Das neue Pfarrheim diente während dieser Zeit als Notkirche. 1981 wurde Lonquich zusätzlich Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde „St. Remigius“ Unkelbach. 1992 wechselte er als Pfarrer auf die rechte Rheinseite: nach „St. Suitbert“ in Rheinbrohl, „St. Georg“ in Hammerstein und „St. Laurentius“ in Leutesdorf. 1996 musste er den regelmäßigen Religionsunterricht an Schulen wegen Zeitmangel beenden. In Rheinbrohl wurden während seiner Amtszeit der im Krieg zerstörte Mengelberg-Altars restauriert und die unbrauchbar gewordene Pfeifenorgel durch ein digitales Instrument ersetzt.

Seinen Ruhestand verbringt Lonquich seit 2011 in Oberwinter. Aber ist ist auch weiterhin als Seelsorger in der katholischen Pfarreiengemeinschaft Remagen aktiv – zusammen mit anderen Ruheständlern wie Prof. Gottfried Bitter und den Pfarrern Gerhard Hensel und Alfred Becker. Dort zelebriert er durchschnittlich drei Werktagsgottesdienste wöchentlich und fünf Sonn- und Feiertagsgottesdienste pro Monat. Aus seinem Ruhegehalt unterstützt er soziale und religiöse Projekte.

Bei der Feier seines 50-jährigen Priesterjubiläums in Oberwinter sagte Lonquich, mit Freude sehe er zwei der Jugendlichen, die er einst mit betreute, im Priesteramt: Ralf Schmitz aus Bandorf und Matthias Schmitz aus dem Hardtweg.[3]

Weblink[Bearbeiten]

facebook.com: Herbert Lonquich

Fußnoten